Zeitzeugen berichten

Anatolij Filippowitsch Matschula KZ-Überlebender, Zwangsarbeiter

Signatur
zz-0760.01
Copyright
Haus der Bayerischen Geschichte (Georg Schmidbauer M.A.)
Referenzjahr
1945

Im hier gezeigten Ausschnitt berichtet Antolij Matschula von seinen Erlebnissen im Krankenrevier im KZ Flossenbürg (um 1945). Mit Rippenfellentzündung kommt er ins Krankenlager und wird dort punktiert. Medikamente sind kaum vorhanden. Ein anderer Häftling erhält eine Todesspritze.

Dieser Clip ist Teil des folgenden Interviews:

Lebensgeschichtliches Zeitzeugeninterview mit Herrn Anatolij Matschula, geführt im Juli 2002 in Flossenbürg, über seine Zeit als Zwangsarbeiter in Deutschland während des Zweiten Weltkriegs, seine Zeit im KZ Flossenbürg und die Situation nach dem Zweiten Weltkrieg.

Biogramm

1927 in der Ukraine, im Dorf Pawlowa geboren, nach deutscher Besetzung 1942 als Zwangsarbeiter nach Deutschland gebracht, 1943 Haft in den Konzentrationslagern Buchenwald (Fluchtversuch mit Freund Wasja) und Flossenbürg, April 1945 Todesmarsch nach Dachau und Befreiung durch US-Truppen, nach Kriegsende 1945 zurück in die sowjetisch besetzte Zone, dann in die Ukraine.

Inhalte

1927 geboren, Dorf Pawlowa (Cherson-Gebiet; Ukraine), in der 7. Klasse als der Krieg ausbrach, 1942 von Deutschen besetzt, deutsche Verwaltung, Arbeit in der Landwirtschaft, Bau einer Schmalspurbahn in Pawlowa, Deportation begleitet von Propaganda, Viehwaggons, karge Ernährung, Vorlager, Übersendungslager, im Sommer Ankunft in Przemysl, Abfahrt bei Schnee, Erfurt, Thüringen, Eisenbahnbau bei Meiningen und Suhl, Herbst 1943 ins Lager gebracht, Arbeit, Flucht zu zweit Richtung Westfront, Zug Berlin-Stuttgart, im Klo versteckt, verhaftet, Freund Wasja Djatschneko entkommt erneut auf dem Bahnhof, Gefängnis in Meiningen, Straflager Remgield, 8 Wochen dort, Konzentrationslager Buchenwald im Herbst 1944 überfüllt, Weitertransport nach Flossenbürg, November 1944, Entkleidung, Banja (Sauna), Geschoren, Sträflingskleidung, Probleme mit der Lagernummer, Quarantäne, dann 23. Block, Kartoffeln geschält, Teller "Monaschka", Lagebeschreibung KZ Flossenbürg, 24 Blöcke, Krankenrevier, zwei Steingebäude, Banja, Waschküche und Küche, 19. Block, Arbeit in der Flugzeugfabrik als Gehilfe eines Nieters, nach zwei Wochen ins Transportkommando versetzt, Lagerverwaltung in deutscher Hand, Deutsch als Lagersprache, Kapos, Misshandlungen, Arbeit im Steinbruch, bis Mitte März, danach unbeschäftigt, Gras gegessen, Freund Wasja (gemeinsame Flucht) auch im KZ, Krankenrevier, Rippenfellentzündung, im Revier bis zur Befreiung, Wasja klaut Anzüge und tauscht sie gegen "Primkas" (Tabak) und gegen Brote, Wasja gibt M. zwei "Primkas", Beginn des Todesmarsches nach Dachau, Wasja nie wieder gesehen, um den 20.04.1945 Lager geräumt, Kranke wurden sich selbst überlassen, Mobilisierung von Häftlingen für die Wehrmacht, Suppe zurückgelassen, bereits sauer, Amerikaner befreien Flossenbürg am 23.04.1945, amerikanische Ärzte, Tabletten gegen Durchfall, Aktivkohle, schnell zugenommen, nach einem Monat nach Weiden ins Krankenhaus, Regensburg, russische Offiziere, Liste wer in die Heimat zurück will, mit dem Lastwagen in die sowjetische Zone, soziale Benachteiligung von Ostarbeitern und KZ-Häftlingen in der Sowjetunion, 29.08.1945 in Melitopolj, Verwandte, Kriegszerstörungen, Lebensmittelmarken, Arbeit im Institut für Gartenbau, Exekution von Flüchtigen.

Daten

Art:
Lebensgeschichtliches Interview
Dauer:
1:01 h
Aufnahmedatum:
25.07.2002
Sprache:
russisch
Aufnahmeteam:

Interview: Georg Schmidbauer M.A. (+ Dolmetscher ?)

Kamera: Georg Schmidbauer M.A.