Zeitzeugen berichten

Dr. Franz Heubl Politiker (CSU); 1962-1978 Bayerischer Staatsminister für Bundesangelegenheiten; 1978-1990 Präsident des Bayerischen Landtags

Signatur
zz-0561.02
Copyright
Haus der Bayerischen Geschichte, Augsburg (Georg Schmidbauer M.A.)
Referenzjahr
1972

Im hier gezeigten Ausschnitt berichtet Franz Heubl über die Gebietsreformen in Bayern 1972-78.

Dieser Clip ist Teil des folgenden Interviews:

Lebensgeschichtliches Zeitzeugeninterview mit Dr. Franz Heubl vom 24.06.1997 in München über seine politische Karriere, die Entwicklung der CSU, die Abgeordnetentätigkeit im Bayerischen Landtag, die Arbeit als Staatsminister und als Landtagspräsident.

Biogramm

1924 in München geboren, 1945 Mitbegründer der CSU, seit 1946 mit kurzen Unterbrechungen Mitglied des CSU-Präsidiums, 1953-1990 Abgeordneter des Bayerischen Landtags, 1978-1990 Präsident des Bayerischen Landtags, 1958-1960 Leiter des kulturpolitischen Ausschusses, 1960-1962 Leiter der Staatskanzlei, 1962-1978 Staatsminister für Bundesangelegenheiten und Bevollmächtigter Bayerns beim Bund, 2001 in München gestorben.

GND: 123041090

Inhalte

Katholisches Elternhaus, Vater: Schlossermeister, christlicher Gewerkschafter, katholische Jugend, Soldat im Zweiten Weltkrieg, amerikanischer Einmarsch 1945, Uniform versteckt, keine Entlassungspapiere - Die Gründung der CSU 1945 in München: Benediktinerpfarrer von St. Bonifaz, Dr. Josef Müller, Gedonstraße, Dr. Alois Hundhammer, Dr. Joseph Baumgartner, Fritz Schäffer, Karl Scharnagl, Diskussionen über Parteigründung, drei Entwürfe: Müller, Pfeiffer, Scharnagl, Adam Stegerwald in Unterfranken, christliche Namensgebung als Absage an atheistischen Totalitarismus des "Dritten Reichs", Einfluss der Besatzungsmacht, Teilnahme an Fraktionssitzungen, Christlich Soziale Union in Bayern, Tradition der Bayerischen Volkspartei, überkonfessionelle Partei, mit 21 von den Amerikanern zum Bürgermeister von Obermenzing ernannt, lokale Parteigründungen, Gründungsversammlung Oktober 1945, Geschäftsführer, Büro im Keller des Deutschen Museums, Herr von Miller, anfangs Herrenklub, keine Mitgliederpartei, unterschiedliche Gruppen, Kreis um Josef Müller: von Prittwitz und Gaffron, Pflaum, von Eicken, Semler, Antisemitismus-Vorwürfe, Rahmenprogramm - Politische Arbeit im Nachkriegsbayern: Gegensätze der 1940er-Jahre, Fraktion war Hundhammer-orientiert, Partei Müller-orientiert, Unterstützung durch die Kirche, Stadtpfarrer Muhler, Prälat Georg Meixner als Fraktionsvorsitzender, Pfarrer Lipp, evangelischer Pfarrer Kreußel, evangelischer Arbeitskreis, Eberhardt, Euerl, Konfessionsproporz, Hans Ehard als Mann des Ausgleichs, Ministerpräsident, weil kein anderer mehrheitsfähig war, Mitbegründer der Bayerischen Verfassung: Ehard, Wilhelm Hoegner (SPD), Hans Nawiasky, Föderalismus des Bonner Grundgesetzes - Ausschaltung der politischen Gegner: Bayernpartei, Joseph Baumgartner, Integration von Bayernpartei und BHE, unterschiedliche Mentalitäten in Altbayern, Franken, Schwaben, Prof. Alf Mintzel: Entwicklung eines einheitlichen Staatsgefühls durch die CSU, bayerische Identität, Wandel vom Agrar- zum Industriestaat - Die Gebietsreform: Innenminister Bruno Merk - flächendeckende Organisation der Partei, Änderung der Gerichtsbezirke, Zusammenlegung von Schulen, Strukturwandel in kleinen Schritten, immer mittelstandsorientiert - Der Herrenchiemseer Verfassungskonvent 1948, Arbeit als Sekretär, Verfassungsentwurf der Ministerpräsidenten der Länder auf föderalistischer Grundlage, Staatsminister Anton Pfeiffer, Klausur, Experten: Carlo Schmid (SPD), Staatsrat Ottmar Kollmann, Adolf Süsterhenn, Prof. Theodor Maunz, Staatssekretär Hermann Louis Brill (SPD), Anknüpfungspunkte an die Weimarer Republik, Verhältnis zwischen Bund und Ländern, politische Absichten: Bayern als Hort des Föderalismus, Grundlage für den Parlamentarischen Rat in Bonn, Zentralismus-Föderalismus-Gegensatz der SPD: Streit zwischen Kurt Schumacher und Hoegner, Einbindung der SPD-Ministerpräsidenten, zentralistische Haltung Konrad Adenauers (CDU), Entscheidungsfrage: Senat oder Bundesrat, Ehard-Adenauer, Durchsetzung des Bundesrats in Verhandlungen mit Walter Menzel (SPD), Stärkung des Verantwortungsgefühls für den Gesamtstaat, 1948/49 Parlamentarischer Rat, Verbindungsbüro in Godesberg, Herrenchiemsee: Sachverstand und Erfahrungen der NS-Zeit prägend, Ablehnung des Grundgesetzes durch den Bayerischen Landtag - Die zweite politische Bühne der CSU in Bonn: CSU-Minister in Bonn, Franz Josef Strauß, bayerischer Einfluss in Bonn, schwierige Zeit für die Partei, Fritz Schäffer: Bundesfinanzminister, Ausgleich parteiinterner Spannungen, Finanzreform 1968, Auseinandersetzung in der CSU zwischen Bayern und Bonn, Bundesfinanzminister Strauß, Ministerpräsident Alfons Goppel, Kompromiss, CSU-Mitglied seit 1945, Bezirksvorsitzender in München, Stellvertretender Landesvorsitzender der Jungen Union, Münchner Stadtrat, Landtagsabgeordneter 1953 bis 1990, Bedeutung der CSU-Landesgruppe in Bonn, Bedeutung als Regionalpartei, Bayerische Landesvertretung, Minister für die Vertretung Bayerns beim Bund, SPD: Helmut Schmidt, Karl Schiller, Egon Bahr zu Besuch im Bierkeller, Kontakt mit Brüssel, Hallstein, Doppelrolle der CSU in Bonn und München, kooperative Konkurrenz - Die Persönlichkeiten der CSU: Alfons Goppel Landesvater für Bayern, Kombination mit dominantem Franz Josef Strauß, Hermann Höcherl, Franz Josef Strauß: rhetorische Begabung, Einsatz für Wiederbewaffnung, politischer Analytiker, Helmut Kohl, Bayern als industrielles High-Tech-Land, Rüstungsindustrie, Stellvertretender Vorsitzender unter Strauß, Amt bedeutungslos, Doppelrolle als Beamter im Kultusministerium und Vorsitzender des Kulturpolitischen Ausschusses im Landtag, Kultusminister Rucker, schwierige Situation, Problem der Überschneidung von Ämtern und Interessen, Staatssekretär und Fraktionsvorsitzender - Der Trennungsbeschluss von Kreuth 1976: Gegen die Trennung, wilde Sitzung, Einfluss Strauß, Bruno Merk, Kohl, Widerstand gegen den Trennungsbeschluss, Rückzug Strauß, Kanzlerkandidatur, Polarisierer, Spannungsverhältnis von bayerischer Identität und deutscher Verantwortung, keine demokratische Partei rechts von der CSU, Problem der konfessionellen Gemeinschaftsschulen, liberale Schulreform, Volkmar Gabert (SPD), Auseinandersetzung mit NS-Zeit konnte kein Primäranliegen der Politik sein, zuerst Beseitigung der Notzustände, Wohlstand und Ordnung im Vordergrund - Die Bedeutung des Wechsels von Goppel zu Strauß für Bayern 1978, Hineinwachsen von Strauß in die Rolle des Ministerpräsidenten - Die Arbeit als Landtagspräsident, Entwicklung der parlamentarischen Arbeit, Gleichsetzung von Medien und Öffentlichkeit, Unabhängigkeit der Entscheidung, Rückblick auf CSU-Geschichte, Alois Glück, Bayern in Europa, Edmund Stoiber, Regionen Europas.

Daten

Art:
Lebensgeschichtliches Interview
Dauer:
1:30 h
Aufnahmedatum:
24.06.1997
Sprache:
deutsch
Aufnahmeteam:

Interview: Georg Schmidbauer M.A.

Kamera: Georg Schmidbauer M.A.