Zeitzeugen berichten

Michael Schreiner Geschäftsführer

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Haus der Bayerischen Geschichte (Georg Schmidbauer M.A.)

Im hier gezeigten Ausschnitt berichtet Michael Schreiner über den Aufbau und die Geschichte der militärischen Abhöranlage Hoher Bogen / Sektor F.

Dieser Clip ist Teil des folgenden Interviews:

Lebensgeschichtliches Zeitzeugeninterview mit Michael Schreiner, aufgenommen am 26.02.2017 in Rimbach, über die Wahrnehmung der bayerisch-tschechischen Grenze in seiner Kindheit, die Entwicklung des Tourismus nach der Grenzöffnung 1989/90, die Übernahme der ehemaligen Abhöranlage in Rimbach und deren Umwandlung in ein Museum, die Funktion von Abhöreinrichtungen während des Kalten Kriegs, das Verhältnis zwischen Deutschen und Tschechen nach der Grenzöffnung sowie über sein persönliches Bild von Bayern.

Biogramm

Michael Schreiner wurde 1983 geboren und ist als Betriebsleiter in der Bayerwaldkaserne in Regen sowie als Geschäftsführer der Hoher Bogen Mountain Resort GmbH in Rimbach tätig. Auf dem Hohenbogen war bis 2004 eine militärische Abhörstation in Betrieb, die von deutschen, französischen und amerikanischen Streitkräften genutzt wurde. Insbesondere während des Kalten Kriegs dienten die NATO-Abhörtürme dazu, Funksprüche der Warschauer Pakt-Staaten abzuhören. Michael Schreiner hat die Abhörstation als Privatunternehmer 2008 übernommen und plant, auf dem Gelände des ehemaligen „Fernmeldesektors F“ ein Museum und Erlebniszentrum aufzubauen.

Inhalte

Geboren 1983 – Wahrnehmung der bayerisch-tschechischen Grenze in der Jugend – Alltäglichkeit der Grenzsituation – Gesprächsthemen in der Gaststätte des Vaters – Neugierde auf den Osten nach der Grenzöffnung 1989/90 – Wirtschaftliche Situation der Firmen im Grenzgebiet – Erstmalige Wallfahrten nach Regen nach der Wende – Ausflüge mit den Eltern nach Tschechien – Gastfreundschaftliche Verhältnisse auf beiden Seiten – Unterschiede zwischen der deutschen und der tschechischen Seite – Entwicklung des Tourismus nach der Wende – Anreize, die Region um Regen zu besuchen – Sprachbarrieren zwischen Deutschen und Tschechen – Entstehung einer Konkurrenzsituation durch tschechische Arbeitnehmer im Niedriglohnsektor nach der Grenzöffnung – Anreize für grenzüberschreitende Zusammenarbeit – Anstieg der Kriminalität seit der Wende – Bildung einer kriminellen Grauzone entlang der Grenze – Besuche von vertriebenen Sudetendeutschen in der alten Heimat – Entwicklung des Tourismus bis heute – Vervielfältigung des touristischen Angebots – Besonderheiten des Bayerischen Waldes – Beschreibung der militärischen Abhöranlage in Rimbach – Geschichte des „Fernmeldesektors F“ – Abhören des Ostblocks durch die NATO (einzelne Anlagen von Bundeswehr,  Amerikanern und Franzosen) – Einweihung der Anlage 1967 – Nutzung während des Prager Frühlings 1968 – Bau eines kleinen Atombunkers – Strategische Bedeutung der Abhörstation während des Kalten Kriegs – Infrastruktur einer Abhöranlage – Größe der genutzten Fläche – Bau der Station – Funktion im potenziellen Kriegsfall – Gefühlte Schutzfunktion für die Bevölkerung – Spionagefälle innerhalb der Einrichtung – Veränderung der Funktionsweise der Station nach der Grenzöffnung 1989/90 – Schrittweise Entmilitarisierung – Initiative zum Erhalt der Anlage – Identifikation der Bevölkerung mit den markanten Abhörtürmen – Übernahme der Einrichtung – Gründung des Vereins „Sektor F“ – Ziel der sukzessiven Öffnung der Station für die Öffentlichkeit – Idee des didaktischen Konzepts – Herkunft der Empfangs- und Aufzeichnungstechnik – Langfristige Konzeption – Aktuelle Nutzungsmöglichkeiten – Finanzielles Risiko des Projekts – Bau einer Außentreppe – Kooperation mit staatlichen Behörden – Auseinandersetzungen mit dem Denkmalamt – Besonderheiten des Museums – Gespräche mit Zeitzeugen – Anzahl der Besucher aus dem Osten – Technische Ausstattung des Turms – Interaktion zwischen den beteiligten Nationen innerhalb der Anlage – Lebensumstände der in der Einrichtung beschäftigten Soldaten – Anzahl der Beschäftigten – In der Station verbliebene Dokumente – Rimbach als Wirtschaftsstandort – Tätigkeit als Betriebsleiter der Bayerwald-Kaserne – Wandlung des Aufgabenbereichs in der Bayerwald-Kaserne – Veränderung der Bevölkerungsstruktur in Regen – Persönliches Bild von Bayern – Wunsch nach mehr Bürgerbeteiligung – Assoziationen zu Bayern im Ausland – Persönliche Meinung zur Flüchtlingspolitik der Bundesrepublik Deutschland seit 2015.

Daten

Art:
Lebensgeschichtliches Zeitzeugen-Interview
Dauer:
01:30 h
Aufnahmedatum:
26.02.2017
Sprache:
deutsch
Aufnahmeteam:

Interview: Georg Schmidbauer M.A.

Kamera: Georg Schmidbauer M.A.