Zeitzeugen berichten

Hannsheinz Bauer Politiker (SPD); doppelter "Verfassungsvater"

Signatur
zz-0332.05
Copyright
Haus der Bayerischen Geschichte, Augsburg [WRNE]
Referenzjahr
1946

Im hier gezeigten Ausschnitt erläutert Hanns-Heinz Bauer, wie die Mehrheit der Abgeordneten der Verfassunggebenden Landesversammlung und des ersten Nachkriegslandtags in der Zeit der Weimarer Republik geprägt worden war und wie dieser Umstand die Beratungen und das politische Miteinander bestimmt hat.

Dieser Clip ist Teil des folgenden Interviews:

Lebensgeschichtliches Zeitzeugen-Interview mit Hannsheinz Bauer, aufgenommen im Rahmen des Projekts: Zeitzeugen zur Bayerischen Verfassung am 25.09.1986 in Würzburg.

Biogramm

Hannsheinz Bauer wurde 1909 in Wunsiedel geboren, begann ein Jura-Studium in Würzburg, das er als `Halbjude´ nach der NS-Machtergreifung abbrechen musste. Nach einer Denunziation wurde er 1938 im KZ Dachau interniert, 1940 zum Kriegsdienst einberufen. 1945 kam er aus US-Kriegsgefangenschaft zurück. Als Referent war er am Wiederaufbau der Stadt Würzburg beteiligt. Er war politisch sehr aktiv, Mitglied in der Bayerischen Verfassunggebenden Landesversammlung (1946), im Bayerischen Landtag (1946-1953), im Parlamentarischen Rat (1948/49), im Bundestag (1953-1972) und im Europaparlament. 2007 wurden bei Recherchen in den von den USA an Deutschland übergebenen "Rosenholz-Dateien" Kontakte zu hochrangigen Vertretern der DDR-Staatssicherheit bekannt (Bauer wurde demnach vom MfS ab etwa 1960 als Inoffizieller Mitarbeiter "Volk" geführt). Hannsheinz Bauer starb 2005 in Würzburg.

GND: 119369818

Inhalte

Eltern: Mitglieder der DDP – Jura-Studium in Würzburg – Ortsvereinsvorsitzender Deutscher Republikanischer Studentenbund – Reichspräsidentenwahl 29.03.1925 – SPD-Mitglied 1930 – Rolle der Bayerischen Volkspartei (BVP), bayerische Regierung – Rückkehr nach Würzburg Ende 1945: zerstörte Stadt – Stadtverwaltung: Referent 01.02.1946 – US-Militärregierung: Wiederaufbau, Demokratie – Hauptsorgen: Lebensunterhalt – politische Ausgangslage in Bayern: regionale Gegensätze – Wahl zur Verfassunggebenden Landesversammlung 30.06.1946: Solidarität der Demokraten, Kompromissbereitschaft – Streitpunkte Konfessionsschule, Staatspräsident – Politiker der alten Generation: besondere Atmosphäre, Erfahrungen der NS-Zeit – Bayerische Verfassung: Volksbegehren/Volksentscheid: Vorbild Schweiz – föderativer Gedanke – Senatsgesetz 1947 – französische Ängste: Rheinbundgedanke, Verhältnis zu Frankreich – Lebensumstände der Politiker: Verkehrsverbindungen – Wahlrecht in Bayern und auf Bundesebene – Währungsreform 20.06.1948 –Londoner Abkommen, Frankfurter Dokumente 01.07.1948 – Mitglied des Parlamentarischen Rats in Bonn 1948/49 – Bundesrat – Grundgesetz (GG), Weimarer Reichsverfassung (WRV): Grundrechte – Politikergeneration der Weimarer Republik als Vorbild – politische Traditionen, neue Parteien: Gründung der Union (CDU/CSU): Dominanz. Wichtige beschriebene Personen: Alois Hundhammer – Josef Müller – Wilhelm Hoegner – Josef Goebbels – Prof. Hans Nawiasky – Alfred Loritz – Hermann Höpker-Aschoff – Charles de Gaulle – Konrad Adenauer – Carlo Schmid – Ernst Reuter – Gertrud Bäumer – Theodor Heuss – Rudolf Breitscheid – Paul Löwe – Jakob Kaiser – Marie Juchacz – Paul von Hindenburg – Ernst Thälmann – Wilhelm Marx – Adolf Hitler – Heinrich Brüning – Gustav Ritter von Kahr – Franz Gürtner – Kurt Schumacher.

Daten

Art:
Lebensgeschichtliches Interview
Dauer:
0:30 h
Aufnahmedatum:
25.09.1986
Sprache:
deutsch
Aufnahmeteam:

Interview: Dr. Rudolph Paul Lang

Kamera: Dr. Rudolph Paul Lang