Zeitzeugen berichten

Dr. Otto Schedl Politiker (CSU); 1957-1970 Bayerischer Staatsminister für Wirtschaft

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Haus der Bayerischen Geschichte, Augsburg

Im hier gezeigten Ausschnitt spricht Otto Schedl über die Auswirkungen der Europäischen Einigung auf die bayerische Landespolitik.

Dieser Clip ist Teil des folgenden Interviews:

Lebensgeschichtliches Zeitzeugeninterview mit Dr. Otto Schedl vom 17.06.1991 in München.

Biogramm

Otto Schedl wurde 1912 in Sinzing bei Regensburg geboren und arbeitete nach seinem Studium von 1937 bis 1940 als Journalist beim Regensburger Anzeiger. Nach seinem Kriegsdienst im Zweiten Weltkrieg war er Geschäftsführer und Generalsekretär der CSU, 1948-57 Landrat in Neumarkt/Opf. und wurde 1957 Bayerischer Wirtschaftsminister unter Ministerpräsident Hanns Seidel. Schedl widmete sich v.a. der Energiepolitik (Bau der transalpinen Pipeline sowie der Raffinerie in Ingolstadt). Darüber hinaus widmete er sich besonders der Verkehrspolitik und dem Ausbau des Rhein-Main-Donau-Kanals. 1970 übernahm er das Amt des Finanzministers, von dem er 1972 zurücktrat. 1995 ist Otto Schedl verstorben.

GND: 122324579

Inhalte

Großeltern: Bauern, Vater: Fabrikarbeiter, katholisches Elternhaus, antisozialistisch, konservativer, bescheidener Haushalt, Bruder: Schreinermeister in Regensburg, Mutter: Zugehfrau bei Studienprofessor einer Oberrealschule, Lehrer Belz in der Volksschule, Übertritt in die Oberrealschule, Oberlehrer Arnold gibt unentgeltlichen Zusatzunterricht für die Aufnahmeprüfung, Schulgeld, Vater oft krank, Unterstützung der Eltern weiter auf die Schule zu gehen, Abitur, Wunsch zu Studieren, Stipendium, ein Semester Studium an der Philosophisch-theologischen Hochschule Regensburg, Stipendium der Franz-Maria-Christinen-Stiftung des Hauses Thurn und Taxis, drei Monate nach München gezogen, breit angelegtes Studium, Werkstudent, Schwerpunkt Philosophie, Hans Mayer in Würzburg, Dissertation über Metaphysik und Gesellschaftslehre von Karl Christian Friedrich Krause, Adam Smith gelesen, Abfassung über Unendlichkeit und gesellschaftspolitische Fragen, Arbeit als Journalist in Regensburg, Soldat, 1940 gegen "Bereitstellungsschein" entlassen, ohne Gehalt für Promotion beurlaubt, "leichtes Thema" von Hans Mayer, Dissertation im Krieg nicht gedruckt, Hochschulgruppe der Bayerischen Volkspartei gegründet, Wunsch nach politischer Betätigung 1932/33, Haus in weiß-blau statt in NS-Farben beflaggt, kritische Haltung gegenüber Hitler, Haltung gegenüber der Kirche, "Regensburger Anzeiger" statt dem "Völkischen Beobachter", Bayernwacht in Regensburg, Querverbindung zur Eisernen Front, Alfons Goppel 1932 kennen gelernt, Arbeit beim "Regensburger Anzeiger": Lokal- und Sportreporter, politische Veranstaltungen vor den Märzwahlen 1933, General Ritter von Epp, Regensburger reserviert gegenüber den Nationalsozialisten, Chefredakteur Debus, 13.03.1933 Besetzung der Redaktion des "Regensburger Anzeigers" durch die SA, Debus sollte beseitigt werden, will Redaktion verteidigen, verschwindet heimlich, neuer Chefredakteur Dr. Richard Sattelmeier, Heinrich Held Besitzer des "Regensburger Anzeigers" lebt nach Absetzung als Ministerpräsident im Gebäudekomplex der Zeitung, abendliche Redaktionssitzungen, Gespräche mit Held über Geschichte und Politik: von Papen, Minderheitenkabinette der BVP, Bedeutung einer "zweitbesten Lösung" (second best), Kompromisse, Heym, Winterschule, Reservat von Meinungsfreiheit der ersten Monate nach der "NS-Machtergreifung", versteckte Kritik, Berichte über Schutzhaft, antijüdische Propaganda muss gedruckt werden, 01.04.1933 Boykott gegen jüdische Geschäfte, 1938 Synagogenbrand in der "Reichskristallnacht" (Reichspogromnacht), "schwarze" Redaktion, Zustimmung der BVP zum Ermächtigungsgesetz 1933, illusionäre Vorstellung die Dinge von innen her zu ändern, Eintritt der jungen in NS-Organisation empfohlen, Enttäuschung über fehlenden Widerstand gegen die "Machtergreifung", Fritz Schäffer, "Bayerische Ostwacht" Zeitung von Schemm, Übernahme der SPD-Zeitung "Volkswacht", Bürgermeister in Regensburg: Dr. Hipp kommt in Schutzhaft, Dr. Schottenheimer, 1939 Parteimitgliedschaft vom Kreisleiter angeboten, vor 1933 beim Stahlhelm in die SA überführt, in Würzburg mit dem Sturmführer getrunken, vom Appell befreit, aus der SA wieder ausgeschieden, Gespräch mit Verlagsleiter, Aufnahmeprüfung zum Volontär in München nicht bestanden, Frage nach "Mein Kampf", Parteiabzeichen angenommen, den Beitrag als Anwärter nicht mehr gezahlt, dadurch wieder ausgeschlossen, Arbeitsdienst als Voraussetzung zur Immatrikulation, 1940 zur Wehrmacht eingezogen, Panzerjäger in Straubing, nach dem Frankreich-Feldzug entlassen worden, dann promoviert, 1942 wieder eingezogen worden, Flak-Kanonier im Raum Köln, 1941 Zeitung in Slowenien "Karawanken Bote", zweisprachige Zeitung in Deutsch und Slowenisch, mit Dolmetscher gearbeitet, Verlagsgeschäftsführer Dr. Heitean, Einsatz für Einsprachigkeit der Zeitung, Reichspressechef Amann, Zeitung in Slowenisch veröffentlicht, erboste Kreisleitung, kritische Berichterstattung, Partisanengebiet, gekündigt wegen Gefahr der Verhaftung, Rückkehr zur Wehrmacht, General Unruh "Heldenklau", Gottesdienstbesuche, Schreibstubendienst, den Unteroffizier zum Zweifel an Hitler gebracht, Rechnungsführer extrem parteihörig, Auslandssender im Radio gehört, BBC, Frontverlaufskarte, dank BBC früher informiert als die anderen, im Frühjahr 1945 nach Rammbrücken verlegt, 12.04.1945, Nazi-Wachtmeister mit Schlafpulver im Kaffee außer Gefecht gesetzt, Melder, falsche Meldungen durchgegeben, um letztes Blutvergießen zu verhindern, Leutnant Kürres mit vorgehaltener Waffe am Weiterkämpfen gehindert, amerikanische Kriegsgefangenschaft, Juli 1945 entlassen, Besuch bei Dr. Dr. Josef Held, Gespräch über Zeitungsvorbereitung, dieser geht nicht darauf ein, Rückkehr nach Regensburg, Hemann, Oberstleutnant Burger, Gespräche über Gründung einer konservativ, christlichen Partei, Integration der Liberalen, Staudinger, Partei der christlich-sozialen Einigung, Versagen der Bayerischen Volkspartei, Überwindung der Trennung der Konfessionen, Josef Müller, Gedanken an ein unabhängiges Bayern verworfen, Scheffer, Hundhammer, Horlacher, Pfeiffer, Parteigründung 1945, Aufwandsentschädigung, Gewerkschafter Zitzler, Parteiaufbau in der Oberpfalz, 2 Räume in der ehemaligen Redaktion des Regensburger Anzeigers bezogen, Ortsverbände der CSU gegründet, Umwandlung der christlich-sozialen Einigung in christlich-soziale Union, schlechte Verkehrsverbindung nach München, Auseinandersetzungen zwischen Hundhammer und Müller, Landesversammlungen, Überzeugungsarbeit für die neue Art der Partei, Versammlungen, Kommunalwahlen 1946, Kontakt mit der Münchner Gruppe um Josef Müller, Schäffer Vortrag über kommende bayerische Verfassung, Staatspräsident als Vehikel zur Wiedereinführung der Monarchie, seitdem mit Schäffer im Gegensatz, auch bei Hundhammer unten durch, Kontakt zu Müller, Gespräch mit Müller über Lebensstandard, Stellung zum Privateigentum und dessen Rolle im Widerstand in der Gruppe Canaris, einig in wesentlichen Fragen: Demokratie, christliche und soziale Politik, Dekalog als Grundlage, Bayernpartei, fasst in der Oberpfalz kaum Fuß, Organisationsgrad der CSU, breite Basis, Dr. Meitinger, Pöllat, Landrat in Neumarkt, der SPD Stellvertreterposten versprochen, Wahlsieg 1952, Übertritt von Abgeordneten der Bayernpartei zur CSU, Gründung der jungen Union am 11.1.1947 im Kolpinghaus in Regensburg, Beteiligung der jungen Generation, damals Generalsekretär, Münchner Gruppe, Richard Jaeger, Besuche in Karlsruhe und Stuttgart, Junge Union Deutschlands, Organisation der Gründungsversammlung in Regensburg einfacher, Unterkunft und Verpflegung, Franz Butterhof, Gedanken über Einheit der Unionsparteien, enge Zusammenarbeit und Bewahrung der Selbstständigkeit, bayerische Mentalität und Geschichtsbewusstsein, Hoffnung auf eine einheitliche christliche Partei in Deutschland, Auseinandersetzung der Jungen mit den Parteioberen, die schon vor 1933 Politik gemacht haben, Ablehnung der Anknüpfung, Forderung nach etwas Neuem, Kritik an der großen Koalition in Bayern, FDP Fraktionsvorsitzender Prittwitz-Gaffron, Mangelwinter, Scheitern der Koalition, Fraktionszwang, Fraktionsdisziplin, Staatspräsidentenfrage, Amt des Landesgeschäftsführers/Generalsekretärs, Parteivorsitzender Josef Müller, Neuorganisation nach einem Jahr abgelehnt, zurückgetreten, Versuch Müller zu schwächen, Verhältnis Fraktion-Partei, politische Fragen unter dem Vorwand persönlicher Auseinandersetzung geführt, Kontakt zur Militärregierung, Haunhorst, kaum Beeinflussung durch Amerikaner, offene Gespräche, Fall des Abgeordneten Prüschenk, Intervention bei den Amerikanern erfolgreich, sachlich argumentiert, im Landkreis Viechtach wird Landratskandidat von der dortigen Militärregierung protegiert, Kandidaten vom CIC aufgestellt, CSU-Mann gewinnt, "Nazivorwurf", Alois Hundhammer: missionarische Vorstellungen, Altbayer, fleißig, guter Redner, fehlende Weitsicht, Prinz Konstantin von Wittelsbach, Prälat Meixner, Frage der Konfessionsschule, Flüchtlinge brechen die konfessionellen Verhältnisse auf, Lehrerbildung, Scheitern der Viererkoalition, Verbindlichkeit des Konkordats, Josef Müller "Ochsensepp": Zeit im KZ, Plötzensee, Sekretärin Anne Haser, Akten verschwinden lassen, Verhöre, Ziel der Demokratie, christliche Union Deutschlands unter der Wahrung der bayerischen Selbständigkeit, sozialpolitische Orientierung, Adenauer, Adam Stegerwald, Jakob Kaiser, missverständliche Auslegung von Müllers Ansichten, Müller wird 1946 nicht zum Ministerpräsidenten gewählt, Wahl Hans Ehards, Ausscheiden Müllers 1948, "Revolte von Fritz Schäffer", Beschluss zum Parteiaustrittsverfahren nie vollzogen, Fritz Schäffer wird in den Bundestag gewählt und wird in Bonn Finanzminister, Einstellung Müllers zur Vereinigung der Westzonen, Münchner Konferenz der Ministerpräsidenten, feste Marschroute der Ost-Ministerpräsidenten von den Sowjets vorgegeben, Besuche Müllers in Karlshorst - 1948 Landrat in Neumarkt/Oberpfalz, Wiederaufbau, große Kriegszerstörungen, viel Freiraum als Landrat, bayerische Landkreisordnung hatte 15 Artikel, Schaffung von Wohnraum und Arbeitsplätzen, Eingliederung der Vertriebenen, Verbesserung der Infrastruktur, Straßenbau, Kreisbaumeister, Darlehensgenehmigung durch Militärregierung, Captain Spencer, Arbeitslose untergebracht, Straßenfest, Kreistag mit CSU-Mehrheit, fast nur einstimmige Beschlüsse, sachliches politisches Klima, Auseinandersetzungen im Wahlkampf und auf Versammlungen, personelle Verkleinerung des Landratsamtes, Entnazifizierung der Beamten, sachliche Qualifikation im Vordergrund, Kreisfreiheit der Stadt Neumarkt, die ausgelagerten Firmen Arnold-Spielwaren und die Metallwarenfabrik Fischer im Landkreis gehalten, Pendler nach Nürnberg, Ziegelei und Zementwerk, Expresswerke: älteste Fahrradfabrik auf dem Kontinent, Versuch der Erpressung durch den Geschäftsführer, Übernahme der Firma durch Bekannten, Erfahrungen als Landrat, Spielräume für Verwaltung nötig, Beratung durch Sachbearbeiter, Umgang mit Verwaltung und Wirtschaft, 1950 in den Landtag gewählt, kleiner Landkreis macht die Verbindung vom Amt und Mandat möglich, Trennung der Stadt Neumarkt vom Landkreis, Schwerpunkt im Landtag: Wirtschaftspolitik, Kulturpolitik, Wirklichkeit und Vorstellung der Konfessionsschule, Bestandslegalisierung, Lehrerbildung: Seminarausbildung mit Pflicht zur Teilnahme am religiösen Leben, Akademisierung des Lehrerberufs, BLLV Vorsitzender Ebert, Diskussion mit Meixner im kulturpolitischen Ausschuss, Hanns Seidel, Mehrheit bei der Lehrerbildung, Wahlkampfvorbereitung 1958, Landesplanung, Wahlkämpfe, mündige Bürger, Parolen nur auf Plakaten, Bahnstillegung in Freistadt, kein Redenschreiber, kein Manuskript, Formulieren als Journalist gelernt, Fußballberichte für die "Nürnberger Zeitung", Berichte telefonisch durchgegeben, Bericht von Mordprozess in Würzburg, Berichte durchgegeben, Hans Huber, Reden vor dem Landtag, Parlamentsreden aufgesetzt, Parteireden frei gehalten, Blickkontakt, auf Zwischenrufe eingehen, Bundestagswahlkampf, Kommunisten aus Nürnberg wollten Versammlung sprengen, Abgeordneter Karl Kang, "Muh"-Rufe mit Humor bekämpft, Große Koalition 1950, von Knoeringen, Hoegner, faire sachliche Auseinandersetzung, Hoegner einer der Väter der Bayerischen Verfassung, Müll-Volksentscheid, Bildung eines eigenständigen Urteils, Rücktritt Josef Müllers als Justizminister, Rat zum vorgehen bei der Interpellation sich ans Manuskript zu halten, 1954 Bildung der Viererkoalition, von Regierungsbildung von Freund beim Essen erfahren: Odilo Burghart, Rolle des Prälaten Meixner, Regierungswechsel hat sich angedeutet, Viererkoalition nicht von Bestand weil Antikoalition gegen CSU, keine positive Zielsetzung, Lacherbauer, Baumgartner, Kolumne in der Abendzeitung: "Die Stimme der Opposition in Bayern", Hinarbeit auf Ablösung der Regierung Hoegner, Beziehungen aufgenommen zu Becher vom BHE, Landesvorsitzender Guthsmuths, Kontakte zur Bayernpartei, sechs Abgeordnete zum Übertritt bewegt, Wahlniederlagen der Viererkoalition bei den Kommunal- und Bundestagswahlen, Treffen von Vertretern von CSU, BHE und Bayernpartei 1957, Vorschlag zur Regierungsbildung mit der CSU, Hanns Seidel, Eilles, Dr. Schwaiger, Dr. Wagner, Dr. Lindenblatt, Fürst Fugger unterschreiben Stenogramm zur Regierungsbildung, Vorbehalt der Zustimmung der Fraktionen, Regierung aus CSU und BHE, Bayernpartei nicht in Regierung Seidel, Gespräche scheitern, Hotel Platzl, Fischbacher, Seidel, Eberhard, Dreiergespräch von Hoegner/Knoeringen/Fischbach, Werben um Baumgartner, Spielbankenausschuss, Michl, Bürgermeister von Bad Kissingen Weiß, Fazit zur Viererkoalition, Themen: Landesplanung, 1957 Übernahme der Regierung durch die CSU, Veränderung der CSU in der Opposition, Öffnung, Generationenwechsel, Kabinettsbildung durch Hanns Seidel, Übernahme des Wirtschaftsressort vom FDP-Minister Oto Bezold der ins Innenministerium wechselt, marktwirtschaftliche Einstellung, Besetzung des Kultusministeriums durch parteilose Fachleute: Theodor Maunz, Angebot nach dem Rücktritt Maunz' ins Kultusministerium zu wechseln abgelehnt, Maunz' Rolle im "Dritten Reich", Nachfolger Dr. Huber, dieser ist gleichzeitig Fraktionsvorsitzender, Verhältnis Seidel-Müller, "Müller-Kabinett", Hundhammer, 1957 strukturelle Rückständigkeit Bayerns, verlorene Märkte im Osten und in Mitteldeutschland, Eiserner Vorhang, Stromerzeugung, schlechte Verkehrssituation, Elektrifizierung der Bahn, Notwendigkeit der Verbesserung der Infrastruktur, Ansiedlung der Vertriebenen, Industrieansiedlung, Traunreut, LfA, Kredite und Bürgschaften, Wirtschaftsministerkonferenz, Bayerns rückständiger Ruf, Ludwig Erhard, realistische Einschätzungen, Gespür für Psychologie, Untersuchungsausschuss in der Zeit Erhards als bayerischer Wirtschaftsminister, Adenauer, de Gaulle beschwert sich wegen S.s Ölpolitik, Pipeline nach Ingolstadt, Fest auf Schloss Brühl, Franz Josef Strauß, Gegenpol zu Schäffer in Bonn, Landesgruppenvorsitzender, Atomministerium, Kontakt in der Zeit als Verteidigungsminister, Rüstungsaufträge für bayerische Firmen, EWG, Förderung der "Zonenrandgebiete" durch Brüssel, Rhein-Main-Donau-Kanal, Hallstein, Schauß, Verhandlung mit der Montanunion um Sondertarife, Maxhütte, oberbayerisches Chemiedreieck, Regierungserklärung 1957 "Anschluss Bayerns an das Industriezeitalter", Industrialisierung als Zweck zur Steigerung des Lebensstandards, Subventionen und Zuschüsse, zinsgünstige Darlehen, Bürgschaften, Hauptprobleme: Straße und Energie, Bedeutung der Energie für die Wirtschaft, Erschließung heimischer Energiequellen, Erdgas, Braunkohle, Andreas Piller, Öfterring, Kohle, Öl, Verkürzung der Transportwege des Importöls, Pipeline über die Alpen, Raffineriepläne, Widerstände der bestehenden Raffinerien an der Küste und der Ruhrkohle, Verhandlungen mit Ölgesellschaften: Esso, Shell, Kontakt zu Enrico Mattei, Hjalmar Schacht, Josef Müller, Mattei ist Präsident der ENI, Gespräche in Mailand und Rom, Verein zum Studium alpenüberquerender Ölleitungen, Überprüfung des Plans durch Fachleute, ehemaliger Shell-Vorstand, Banken und Industrie, Pläne von Mattei, amerikanische Anlagenbauer Bechtel, Trasse von Triest oder von Genua aus, Widerstände der Kohle-Lobby, Unternehmerpersönlichkeit Mattei, keine staatlichen Investitionen für den Pipelinebau notwendig, Rolle des Staates: Idee, Ausräumen administrativer Probleme, Infrastruktur, Bundesverkehrsminister Seebohm, Autobahn in Ingolstadt, Konkurrenzraffinerie, Ansiedlung von Esso und Shell, Vertriebenen-Landwirt widersetzt sich erst und verkauft dann, Besuch im Ruhrgebiet, Petrochemie in Nordrhein-Westfalen, Beschwerden aus Bonn wegen "rotem Öl" aus Russland, Ministerialdirektor Kattenstroth, Kommission um S.s Ölpolitik zu verhindern, Ölpreise in Bayern, Treffen mit Konzernchefs, Bundesgesetz über Anmeldung zum Bau von Raffinerien und Ölleitungen unterlaufen, Landrat von Pfaffenhofen Hans Eisenmann erteilt vorläufige Baugenehmigung, Baubeginn vorgezogen daher war das Bundesgesetz nicht mehr anwendbar - Erdgas: Bundeskartellamt, europäischer und deutscher Erdgasverbund, Verhandlungen mit Holland und der Sowjetunion, letzteres über Verbindungsleute aus Italien und Österreich, Handel mit den Ländern hinter dem "Eisernen Vorhang", Initiierung diplomatischer Beziehungen zu Rumänien, Reisen nach Jugoslawien, Brünner Messe, russische Erdgaslieferungen über Italien, Mattei, Energiemarkt in Osteuropa, Verhandlungen über Freunde aus Österreich und Italien bis hin zu Chruschtschow, Ministerialrat Heizer, Gesprächsangebot in Wien, stellvertretender Handelsminister, kleiner Kreis, Vorstände der Deutschen Bank, Ruhrgas, Bayerngas, Flug von Belgrad nach Wien, Schlagzeile in der Süddeutschen Zeitung, Hotel Sacher, Anfragen der internationalen Presse, sowjetische Handelsvertretung, Ossipow, Verhandlungen über Gaslieferungen, Preise verhandelt, Interesse der Sowjets an Devisen daher Interesse am Gasverkauf, Verhandlungen mit russischem Cognac, Übereinkunft erzielt, günstigerer Preis als Gas aus Holland, Zustimmung des Ministerpräsidenten Goppel, aus Messe in Brünn Gesprächsangebot mit dem tschechoslowakischen Außenhandelsministerium, Versuch aus sowjetischer Abhängigkeit herauszukommen, hochentwickelte tschechische Industrie, Skoda, nach dem Gespräch Presse vor der Tür, Artikel im Münchner Merkur, über Zürich nach Prag geflogen, Zugfahrt von Brünn nach Prag statt Flug, durch Gespräch festgehalten, Ostkontakte als Schrittmacher der Außenpolitik, rumänischer Außenhandelsminister zu Besuch in München, Gegenbesuch in Rumänien, Stromausfall wegen Blitzeinschlag, Ion Gheorghe Maurer, Außenminister Schröder, Bundeskanzler Erhard, Schmücker, Gespräch mit Schmücker vor dessen Reise nach Rumänien, Bedeutung des Effekts, Aufnahme diplomatischer Beziehungen mit Rumänien, Strauß' Ostpolitik, Reaktionen auf Kontakte zu Rumänien, Landrat Max Fischer aus Cham, Besuch in Prag nach dem "Prager Frühling" 1968, keine rasche Änderung mehr zu erwarten, bei Erfolg des Prager Frühlings wäre ein Abfall der osteuropäischen Staaten von der Sowjetunion die Folge gewesen, bulgarischer Minister Schipkow schimpft über die Sowjets, harte Konfrontationslinie des Westens, Energieangebote, Wettbewerb sorgt für niedrigere Preise, Kohle, Öl, Wasserkraft, Kernkraft, Endlagerkosten im Preis bereits enthalten, RWE, HEWW, DEA, VIAG, PWA, Tschernobyl, Bauart des Reaktors, Sicherheitsbestimmungen, erneuerbare Energien, Erfindungen lassen sich nicht kaufen, Prof. Meyer-Leibnitz, Ludwig Bölkow, oberbayerische Pechkohle, Hausham, Penzberg, schlechte Arbeitsbedingungen im Bergbau, Industrieansiedlung in den Bergbauorten, MAN, WMF, Ersatz geschaffen für die minderwertige Kohle, Luftfahrtindustrie, Raumfahrtindustrie, Rüstungsindustrie, MBB in Neubiberg, Dornier, MTU, Aufbau der Bundeswehr, Notwendigkeit der Verteidigungsfähigkeit, Flugzeugentwicklung, Alpha-Jet, Umstellungsprobleme der Industrie durch die Abrüstung, Krauss-Maffei, Do 228 Kurzstreckenflugzeug, Fusion von Messerschmitt/Bölkow/Blohm, Staatssekretär Franz Sackmann, kantige Unternehmer, Gespräche mit den Unternehmern, Fusion läuft dann ohne weiteres zureden, Stilllegung defizitärer Bahnstrecken, Umstieg der Leute von der Bahn aufs Auto, preiswertere Autos, höherer Wohlstand, Straßenbau, Autobahnen in Nord-Süd-Richtung, Brenner-Autobahn, Nürnberg-Regensburg, Nürnberg-Prag, Hof, Nürnberg-Regensburg-Passau, Rhein-Main-Donau-Kanal, Befürchtung Kanal bald zu klein dimensioniert, energiegünstiger Transport auf dem Wasser, Lebensader Wasserstraße, Altmühltal, Berching, Probleme während der Bauzeit, Donauausbau in Österreich, ständige Landschaftsveränderungen, Leben in einer Kulturlandschaft, Ökonomie unter möglichst weiter Berücksichtigung der Ökologie, Nutzen-Schaden-Rechnung, Einwanderungswelle durch Gastarbeiter, Arbeitsplätze zu den Menschen bringen, Landwirtschaftsstruktur in Bayern, kleine Betriebe, Nebenerwerbslandwirte, Umschulungsprogramme, Diskussion mit kirchlichen Würdenträgern, Hilfe für den "kleinen Mann", Hundhammer, Eisenmann, Bauernverbandspräsident Otto von Feury, Rücktritt Hanns Seidels 1960 aus gesundheitlichen Gründen, Hans Ehard zum zweiten Mal Ministerpräsident, Franz Heubl, Ehard lässt S. als Ressortchef freie Hand, klare Entscheidungen, persönlich Mann des Ausgleichs, Franz Josef Strauß bei Müller kennen gelernt, Wissen, Intelligenz, Politik als Lebenselixier, 1962 Ministerpräsident Alfons Goppel: Reformen fortgesetzt, Landesvater, Rücktritt von Rudolf Eberhard als Finanzminister, Triumvirat Seidel-Schedl-Eberhard, Haushaltsverhandlungen, Differenzen auf Ministerebene geklärt, Artikel im Spiegel 1965: Spekulation um Nachfolge S.s als Nachfolger Goppels als Ministerpräsident, klärendes Gespräch mit Goppel, Rezession 1966, Gemeinschaftsaufgaben zwischen Bund und Land, Mischfinanzierung, Bundesfinanzminister Strauß, 1966-68 zweimal Kreislaufkollaps, Prof. Zicklauf, Sanatorium in Wildbad Kreuth, Anstrengung des Amtes, Gesundheitszustand der Frau, Rücktrittserklärung der Sekretärin diktiert aber nicht abgeschickt, Tod der ersten Frau, Sturz in die Arbeit, Wahlen 1970, Landesplanung, Franz Sackmann, Landesplanung kritisch gesehen, Spielraum der Verwaltung, anderer Stil: Überzeugung und Aushandeln, Hin- und Herschieben von Akten und es passiert nichts, Angst vor Planwirtschaft, französische Planung Schuld am zurückbleiben der französischen Wirtschaft hinter der deutschen, Planificatión francaise, Innovationshemmend, Planungsgesetz vorgelegt, Planungsminister Max Streibl, Planung ins Detail kontraproduktiv, Umweltministerium, Flughafen, nach Telefonat mit Zeitungsredakteur zweiten Kreislaufkollaps, Finanzminister, Doppelhaushalt, Auseinandersetzungen mit dem Bund, Rücklagen gebildet, Bundespolitiker: Möller, Schiller, Rücktritt als Finanzminister aus gesundheitlichen Gründen, dilettantisch ausgeführte Ostpolitik der Regierung Brandt, Bahr-Unterhändler, kritische Sicht der Ostpolitik, Grundlagenvertrag, Verhältnis der Regierung zum Parlament, Anerkennung der Landtagshoheit, Landtag, Senat, Verhältnis zur Opposition, IG Metall Chef Essl, Auseinandersetzungen im Landtag, Kabinett, Verhältnis von Wirtschafts- und Finanzminister, Vorschläge der Fachreferenten, Verhältnis Minister-Staatssekretär, Kontakt zu Wirtschaftsverbänden, Arbeitnehmerverbänden, Gewerkschaften, festgefahrene Tarifverhandlungen der Metallbranche in der Staatskanzlei wieder in Gang gebracht, menschlicher Umgang miteinander, Auseinandersetzungen mit der Wirtschaft, Bierpreisfreigabe, Parteispenden, Aufsichtsratsposten, OBAG, Bayernwerk, BAWAG, VIAG, VAW, Süddeutsche Kalkstickstoffwerke, RMD, Aufsichtsratsbezüge, Verhältnis zur Kirche, Verhältnis zur Presse, Reporter abgelehnt wegen dessen Art der Fragestellung, Verhörstil, Anfrage eines Abgeordneten blieb unbeantwortet, Übernahme der Verantwortung im Landtag, Liste über Anfragen eingeführt, Lügen und Dummheit nicht akzeptiert, Monatsurlaub, Schedl-Woche, Rede 1967 "ökonomische Großräume", Zukunftsperspektiven, gewisse Produkte nur in großen Konzernen herstellbar, "Endstadium von Sozialismus und Kapitalismus" prognostiziert, Soziale Marktwirtschaft, Streuung des Eigentums an Produktionsmitteln, Mitarbeiterbeteiligungen, Fremdbeteiligungen, Risikostreuung, viel Widerspruch hervorgerufen von Arbeitgeber und Gewerkschaftsseite, Gewinnbeteiligung ist Risikoteilhabe, Gewinnbeteiligung als Gehaltsanteil kritisch, OBAG, Bindung der Mitarbeiter ans Unternehmen, Eigentum und Verantwortung, Reparaturbedürftiger Kapitalismus.

Daten

Art:
Lebensgeschichtliches Interview
Dauer:
7:00 h
Aufnahmedatum:
17.06.1991
Sprache:
deutsch