Zeitzeugen berichten

Prof. Dr. Egon Johannes Greipl 1999-2013 Generalkonservator am Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege

Signatur
zz-1769.01
Copyright
Haus der Bayerischen Geschichte (Georg Schmidbauer M.A.)
Referenzjahr
1976

Im hier gezeigten Ausschnitt berichtet Prof. Dr. Egon Johannes Greipl über die Welle von Museumsgründungen des 19. und 20. Jahrhunderts und deren Lenkung durch die staatliche Kulturpolitik, die Gründung der Landesstelle für nichtstaatliche Museen sowie über die EDV-gestützte Inventarisierung der Museumsbestände.

Dieser Clip ist Teil des folgenden Interviews:

Lebensgeschichtliches Zeitzeugeninterview mit Prof. Dr. Egon Johannes Greipl, aufgenommen am 11.04.2017 in Passau, über seine Jugendzeit in Passau und München, seine Studienzeit in Regensburg, die Geschichte und den Stellenwert der Denkmalpflege und des Denkmalschutzes, die Notwendigkeit des aktiven Einsatzes für die Erhaltung historischer Bauten, sein Wirken als Generalkonservator am Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege, seine politische Tätigkeit innerhalb des Passauer Stadtrats sowie über sein persönliches Bild von Bayern.

Biogramm

Egon Johannes Greipl wurde 1948 in Passau geboren. Er besuchte die Volksschule in München und Koblenz, anschließend humanistische Gymnasien in Koblenz, Günzburg und Regensburg. Das Abitur legte er 1968 am Regensburger Albrecht-Altdorfer-Gymnasium ab. Nach dem Wehrdienst in der Bundeswehr studierte er in Regensburg Geschichte (Bayerische, Neuere und Neueste Geschichte und Kirchengeschichte), Kunstgeschichte und Alte Sprachen. Von 1977 bis 1981 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Haus der Bayerischen Geschichte in München (Ausstellung Wittelsbach und Bayern 1980), anschließend bis 1984 am Deutschen Historischen Institut in Rom, danach bis 1989 Akademischer Rat a. Z. am Institut für Bayerische Geschichte der Universität München. 1989 wurde Greipl Leiter der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege München (BLfD). Von 1999 bis Ende November 2013 war er Generalkonservator und damit Leiter des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege. Nach dem Ende seiner Amtszeit als Generalkonservator des BLfD verlegte Greipl seinen Wohnsitz wieder nach Passau, wo er 2014 für die ÖDP in den Stadtrat einzog.

Inhalte

Geboren 1948 – Jugendzeit in Passau und München – Häufige Umzüge durch die Arbeit des Vaters als Oberleutnant bei der Bundeswehr – Verhältnisse in Regensburg während der Studienzeit – Teilnahme an den Vorbereitungen für die Wittelsbacher Ausstellung des Haus der Bayerischen Geschichte 1980 während der Promotion – Aufgabe der Vermittlung von Geschichte – Entstehung der Idee der Denkmalpflege – Beaufsichtigung von Museumsgründungen durch die staatliche Kulturpolitik – Unterstützung der Museen in ihrer Öffentlichkeitsarbeit – Entwicklung der EDV-gestützten Inventarisierung von Museumsbeständen – Beschreibung der Geschichte und Bedeutung der Denkmalpflege – Zeit großer Umbrüche als Auslöser des Nachdenkens über Denkmalpflege – Verabschiedung eines Denkmalschutzgesetzes in Bayern 1973 – Verluste historischer Bausubstanz durch die Bombardierungen der Großstädte während des Zweiten Weltkriegs – Verwurzelung des Denkmalschutzes in der 68er Bewegung – Hilfreiche Funktion der sichtbaren Geschichte bei Identitätsfindung der Menschen – Zunehmender Wertverlust der Idee des Bewahrens historischer Zeugnisse – Denkmalschutz als Gegenkonzept zum „Provinzialismus in der Zeit“- Notwendigkeit des aktiven Einsatzes für die Erhaltung historischer Bauten – Erweiterung der Bedeutung des Denkmalbegriffs durch das Denkmalschutzgesetz von 1973 – Gründe für die vergleichsweise späte Einführung eines Denkmalschutzgesetzes in Bayern – Denkmalschutz als Dienstleistung – Aufgaben als Generalkonservator und Leiter des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege – Auftrag der Reform des Landesamts – Schwierigkeit der Vermittlung des Denkmalsschutzgedankens an die Kommunen – Mangelnde Kooperationsbereitschaft auf Seiten der Politik – Beispiele von Erhaltungserfolgen – Veränderungen in der Begrifflichkeit der Heimat im Lauf der Jahrzehnte – Denkmalpflege als sinnvolle Investition in die Zukunft – Versuch einer Charakterisierung des Passauers und des Niederbayern – Erlebnisse während der Hochwassersituation in Passau 2013 – Reduktion des öffentlichen Bildes von Passau auf die Hochwassersituation und das Thema Migration und Flüchtlinge – Einzug in den Passauer Stadtrat für die ÖDP 2014 – Politische Visionen und Ziele – Schwierigkeiten innerhalb der Kommunalpolitik – Einbringen der kulturhistorischen Erfahrung in die staatliche Verwaltung – Streitigkeiten hinsichtlich des geplanten Hochwasserschutzes in Passau – Persönliches Bild von Bayern – Hervorheben der großen Vielfalt Bayerns – Kritik am unbescheidenen Auftreten Bayerns nach außen.

Daten

Art:
Lebensgeschichtliches Zeitzeugen-Interview
Dauer:
1:30 h
Aufnahmedatum:
11.04.2017
Sprache:
deutsch
Aufnahmeteam:

Interview: Georg Schmidbauer M.A.

Kamera: Georg Schmidbauer M.A.