Zeitzeugen berichten

Maria Romeis Künstlerin

Signatur
zz-0413.01
Copyright
Haus der Bayerischen Geschichte, Augsburg
Referenzjahr
1918

Maria Romeis berichtet im hier gezeigten Ausschnitt, wie zu Beginn der Revolution 1918/19 aufständische Soldaten in die Münchner Wohnung ihrer Mutter eindrangen und nach Waffen suchten.

Dieser Clip ist Teil des folgenden Interviews:

Lebensgeschichtliches Zeitzeugeninterview mit Maria Romeis vom 28.03.1988 in München.

Biogramm

Maria Romeis, 1898 als Maria von Bomhard in München geboren, entstammte einer alten fränkischen Juristenfamilie. Sie war eine Enkelin des Verwaltungsjuristen Ludwig von Bürkel und eine Ur-Enkelin des Genremalers Heinrich Bürkel. Romeis wuchs in wohlbehüteten Verhältnissen auf und erlebte dann die Zeit des Ersten Weltkriegs sowie Revolution und Räterepublik in München. Im Studium an der Kunstgewerbeschule München lernte sie in der Klasse von Hans Schwegerle den angehenden Bildhauer Karl Romeis kennen. Nach ihrer Hochzeit 1923 erlebte sie die Zeit der 1920er- und 1930er-Jahre im Umfeld des Architekten Paul Ludwig Troost. 2002 verstarb Maria Romeis in München.

Inhalte

Familie Bomhard, Franken, Großvater und Vater Juristen, Vater erlag einer Grippe-Epidemie, keine Erinnerungen an den Vater, Franz-Joseph-Straße 10 in München, von Bürkel, Großvater Hofsekretär Ludwigs II., Ausstellung in der Staatsbibliothek, Dr. Dachs, Sommer auf dem Land, Berg am Starnberger See, Großeltern Bürkel und Bomhard, Heinrich Bürkel: Maler, Bilderbücher des Großvaters, großer Park der Großeltern: Siegestor, Franz-Joseph-Straße, Giselastraße, Haus von Dr. Dachs an der Ohmstraße, Glockenspiel am Rindermarkt, Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914, jüngster Onkel als erster eingezogen, Uniform beim Schneider, hatte in Gießen studiert, erschüttert über die begeisterte Reaktion der Bevölkerung, Patriotismus, Hilfsdienste: Gemüseküche, Königin half beim Hemdennähen, Vetter als Fahnenjunker beim Leibregiment fiel in den ersten Monaten, Hunger, Gastritis bekommen, auf dem Land Situation besser, Wohnung in den ersten Tagen der Novemberrevolution 1918 durchsucht worden, nach Waffen gesucht, Onkel Luigi, Übernachtung im Bildhaueratelier, Frau Prof. Lampe, geb. Bennigsen, Schüsse auf den Straßen, in Feldafing bei Frau Prof. Diemer, Söhne verschwanden zur Sammlung der "weißen Armee" an den Ammersee, Eroberung Münchens durch die "Weißen", Schüsse, Einquartierungen, Atelier in der Käferstraße, Ende der alten Gesellschaft: verarmt, alles selbst gemacht, Stil gewahrt, Gemälde verkauft, Stillleben für Devisen verkauft, bei Schwägerle angefangen zu modellieren, Fliegerleutnant Romeis kennengelernt, enttäuscht über Kriegsausgang, Künstlernatur, Kunstgewerbeschule Prof. Wadari, Verlobung, 1923 Heirat, Hochzeitsreise nach Italien: Bozen, Florenz, Grüßen, schwedische Dame, Rückkehr am 20.10.1923, Besuch bei Hopfens in Belosquaro, Telefonat mit Romand in München, Inflation, alte Hochzeitsgeschenke der Großmutter verkauft, Mann schnitzte Kunststofffiguren, Auftrag in der Jachenau, Wettbewerb an der Akademie, Schmidt, Hahn, Plastik zum hundertjährigen Bestehen der Elisabethhütte, Pfingsten in der Josephskirche, Ehemann erhielt ersten Preis, Feier in Berlin, mitgefahren bis Leipzig, Verwandte besucht, Onkel Patentanwalt beim Reichsgericht, Ehemann besuchte Juroren: Kolbe, Liebermann, Akademie in Berlin, kaum Geld erhalten - Arbeit mit Troost, Arbeit an Schiffen "München", "Europa", Wackerle, Bekannte in der Kaulbachstraße, Ehemann gestaltete Figuren für den Speisesaal der "Europa", Ceres, Bacchus, Vasen, Amphoren, Stierkampf, Gussmodelle im Schifffahrtsmuseum Bremen, Dr. Rödl, Mia Orff, "Bremen", Norddeutscher Lloyd baute keine Schiffe mehr, weniger Aussichten für Troost, Innenarchitekt, kleine Villen, Besuch von Adolf Hitler, Wohnungseinrichtung in der Grillparzerstraße, Umbau des Braunen Hauses, Hitler im Atelier wegen Entwürfen für die Adler der NSDAP-Standarten, 1929/30, Benedictus, Grabdenkmal für die Rotkreuz-Schwestern, Haus der Deutschen Kunst, Mann verehrte Troost als Künstler, wirtschaftlicher Aufschwung, Aktienspekulationen, Weltwirtschaftskrise, Arbeitslosigkeit, Vortrag Alfred Rosenbergs über "Entartete Kunst", 1931/32, Ehemann hoffte auf die Position Wadaris an der Kunstgewerbeschule, Gerdi Troost, Verhinderung der Professur für R.s Ehemann, Kirche in Gräfelfing, Christus, Marienaltar, Mann eingezogen, Major der Reserve, Luftflotte 3, Sperrle, Stationierung im Schwarzwald, in britischer Kriegsgefangenschaft an der Elbe, Zuckerfabrik, Munsterlager in Schleswig-Holstein, Hunger, Kirche eingerichtet, sitzender Christus, Mann kehrte im August 1945 heim, Briefe kamen nicht an, Kardinal Frings, Dorfen, Atelier, in der Polyklinik aufgepäppelt, Romberg, kaputte Villa organisiert, Ziegeleifabrikant Meindl - erster Auftrag in der Jachenau kam von Leonhard, Gedenkstein für die Gefallenen der Universität "Träne", Porträt von Mia Orff, Lenbach-Galerie, Dr. Rödl, Prof. Penzoldt, Grabdenkmal für Hamburg, Hausenstein, Benedictus, Bischod Seiler, im März 1933 aufgestellt, Kultusminister Max Goldenberger, Zumbusch, Totenmaske, Grabdenkmäler für Leipzig für Großvater Bomhard - "Europa", Stierkampf in Jaraholz, Figuren für den Rauchsalon und den Speisesaal der ersten Klasse, Grabmäler in Leipzig, Bildhauer Heusler, Plagiate, Benedictus war Staatsauftrag, veränderte Proportionen wegen der Anbringung in der Höhe, im Krieg vollständig zerstört, durch Entwurf von Ignatius Günter ersetzt, Fotografien des zerstörten Torsos, Rekonstruktion durch Schaupuppenfabrikanten nach Gipsmodell, Marienaltar in Gräfelfing 1934, Prof. Buchner, Madonna jetzt im Pfarrhaus von Johann von Kapistran, Schafherde, Kreuzwegmadonnen, Fotos vom Atelier, Geheimrat Zickenberger, Löwe in Feldafing, Kreuzweg, aufstehender Christus für Hameln, Gerber für Weilheim, Grabmal Gürtner.

Daten

Art:
Lebensgeschichtliches Interview
Dauer:
1:00 h
Aufnahmedatum:
28.03.1988
Sprache:
deutsch