Im hier gezeigten Ausschnitt berichtet Helmuth Oppelt über die Organisation der ersten Baseballspiele gegen die amerikanischen Soldaten in den Kasernen, z.B. in Mannheim oder Augsburg, die Stimmung im Stadion und das Publikum (1960).
Dieser Clip ist Teil des folgenden Interviews:
Thematisches Zeitzeugeninterview mit Helmuth Oppelt, aufgenommen am 15.04.2013 in München, über den Einmarsch der Amerikaner 1945, seine Baseballkarriere, die Teilnahme an der Weltmeisterschaft 1972 und sein Karriereende.
Biogramm
Helmuth Oppelt wurde 1942 in München geboren und wuchs dort in der Deidesheimerstraße 12 auf. Mit sechs Jahren besuchte er 1948 die Simmernschule in Schwabing (Oberwiesenfeld). Nach achtjähriger Schulzeit absolvierte Helmuth Oppelt eine Berufsausbildung und arbeitete erst als Isolierer auf Baustellen, ab 1966 dann im Zähleraustauschdienst bei den Münchner Stadtwerken. Da sein Vater im Krieg fiel, war Helmuth Oppelt vom Wehrdienst befreit. In seiner unmittelbaren Nachbarschaft lagen drei amerikanische Kasernen und so kam er 1950 mit acht Jahren erstmals zum Baseballspielen. Er spielte beim Münchner Baseballverein in der Little League (der US-Besatzungssoldaten) als Pitcher. Sein Bruder war Catcher. Im Alter von 16 Jahren kam Oppelt zur deutschen Baseballnationalmannschaft nach Mannheim, mit der er 1962 die deutsche Meisterschaft gewann. Mit seiner Mannschaft reiste er durch ganz Europa, um an Spielen teilzunehmen und 1972 flog er zur Weltmeisterschaft nach Nicaragua. 1973 aber verunglückte er während eines Spiels und riss sich die Achillesferse ab. Daraufhin beendete er seine Baseballkarriere abrupt. 1962 heiratete er. Im Jahr 2002 ging er in den Vorruhestand.
Inhalte
Wenig Zerstörung durch Bomben – Einmarsch der Amerikaner 1945 – Besetzung der Kasernen durch die Amerikaner – Nahrungsmittel von den Amerikanern – Amerikaner mit Deutschkenntnissen – gutes Verhältnis zwischen der Bevölkerung und den Amerikanern – Tod des Vaters im Krieg – schwierige Verhältnisse – Mutter arbeitete als Putzfrau – Begeisterung für Baseball – Benutzung des amerikanischen Baseballplatzes – Erlernen der Regeln durch Zuschauen – Diebstahl von Handschuhen und Bällen, um spielen zu können – Geschenke von den Amerikanern – Sponsoring von Coca Cola – Probleme, genug Mitspieler für eine Mannschaft zu bekommen – amerikanische Mitspieler – Organisation der Spiele über einen US-General – Familien der Spieler als Zuschauer – Siege – Zusammenspiel mit dem Bruder – Schielen durch Werfer-Tätigkeit – Trikots von Coca Cola – meist kein Trainer – Essen bei den Amerikanern – unfaire Schiedsrichter – Zuschauer – Mitglied der Nationalmannschaft – Reisen zu Spielen ins Ausland – geringes Interesse an Baseball in Deutschland – kein Honorar – kostenloses Essen und Übernachtung – Erfolge – Meisterschaften – Deutschen-Hass mancher Amerikaner – erste Begegnung mit einem Schwarzen – erste Verletzungen – Karriereende durch Achillessehnenriss.
Daten
Interview: Reiner Holzemer
Kamera: Reiner Holzemer