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Stadt München


 

AMTLICHE WAPPENBESCHREIBUNG (BLASONIERUNG)
Kleines Wappen: In Silber ein stehender Mönch mit golden bordierter schwarzer Kutte und Kapuze und roten Schuhen, der ein rotes Buch in der Linken hält; die Rechte segnend erhoben.

Großes Wappen: In Silber ein offenes rotes Stadttor zwischen zwei roten Zinnentürmen mit von Schwarz und Gold mehrfach zickzackartig gebänderten Dächern; oben ein wachsender, golden gekrönter und bewehrter goldener Löwe; im Tor der Mönch des kleinen Wappens.



WAPPENGESCHICHTE
Der Mönch redet für den Namen München (bei den Mönchen). Bereits die ältesten Siegel von 1239 und 1268 zeigen als Bild einen Mönchskopf mit übergezogener Kapuze in einem stilisierten Stadttor. Als charakteristisches Sinnbild des Siegels gilt der Mönch im Dreiecksschild seit 1304 als Wappensymbol der Stadt. Die erhobene Rechte des Mönches wird als Schwurgeste oder, auf die christliche Tradition Bezug nehmend, als Segnungsgeste gedeutet. Das rote Buch in der Linken verweist auf das Eidbuch der Stadt (dazu passt die rechte Schwurhand) oder das Stadtrechtsbuch, das als rot gebundene Handschrift von 1365 überliefert ist. Es wird auch als Evangelienbuch interpretiert. Die Tingierung ist seit dem 15. Jahrhundert überliefert; die Feldfarbe wurde nur gelegentlich im 16. Jahrhundert in Gold, im 19. Jahrhundert in Blau abgewandelt.

Das große Wappen: Tor und Türme sind häufig verwendete Stadtsymbole. Sie finden sich schon im ältesten Siegel der Stadt von 1239. Der Adler im 13. Jahrhundert bzw. der Löwe seit dem 14. Jahrhundert verweisen auf den Stadtherrn, den Freisinger Bischof, dann den bayerischen Herzog. Seit dem großen Siegel von 1323 wird der Wittelsbacher Löwe wachsend gezeigt. Von 1808 bis 1818 führte die Stadt das von König Max I. Joseph verliehene Wappen mit antikem Portal, darauf die Königskrone, im Bogen der Löwe mit Schwert und einem Schild mit dem Großbuchstaben M in den Pranken. Als aufgeklärter Monarch wollte Max I. Joseph ein Zeichen setzen und der Mönchsbarbarei auch im Wappen ein Ende machen. Nach Protesten der Bürgerschaft wurde der Buchstabe M im Wappen 1818 durch einen Mönchskopf ersetzt. 1834 verlieh König Ludwig I. der Stadt ihr früheres Wappen in zweifacher Ausführung. Das kleine Stadtwappen folgte dem Vorbild des Stadtsiegels von 1304. Das große Stadtwappen gab detailgetreu das Stadtsiegel von 1323 (Mönch im Stadttor mit Löwen darüber) wieder. Beide Wappen von 1834 erhielten die Feldfarbe Blau. 1865 folgte die Richtigstellung der Feldfarbe in Silber. 1936 erhielt die Hauptstadt der Bewegung durch Führererlass ein neues Wappen, das bis 1945 in Gebrauch war: Über dem Tor mit dem Mönch wurde der Löwe durch den Hoheitsadler des nationalsozialistischen Regimes ersetzt, die Dächer der Tortürme und die anschließende Zinnenmauer fielen weg. 1949 kehrte man zu den zwei Wappen von 1865 zurück, für die Eduard Ege modern stilisierte Entwürfe schuf.

1957 fasste der Stadtrat den Beschluss, dass künftig das kleine Wappen allein als Stadtwappen gelten soll. Es orientiert sich an der Gestaltung des im Torbogen stehenden Mönchs im Siegel von 1313. Das große Stadtwappen darf nur mit besonderer Genehmigung für repräsentative Zwecke verwendet werden. Im 18. und verstärkt im 19. Jahrhundert setzte die Verniedlichung des Mönches zum Münchner Kindl ein. Der Mönch hatte schon im 15. Jahrhundert kindliche Züge angenommen. Die Bezeichnung Münchner Kindl ist 1727 erstmals nachweisbar und wurde zum vielfach und variantenreich vermarkteten, oft die Grenzen des guten Geschmacks sprengenden Wahrzeichen der Landeshauptstadt München.



WAPPENDATEN
Wappenführung seit 13. Jahrhundert; das kleine Wappen ist seit 1304 belegt und seit 1957 alleiniges Stadtwappen.

Rechtsgrundlage  Das Wappen ist vom Siegel abgeleitet; Siegelführung seit 1239 belegt; 1957 Beschluss des Stadtrats.

Beleg  Königliche Genehmigung vom 11.06.1865; Ministerialentschließung vom 24.12.1936; Stadtratsbeschluss vom 17.12.1957

Änderung  1808, 1818, 1834, 1865, 1936, 1949

Ehemalige Gemeinden mit eigenem Wappen Au, Aubing, Feldmoching, Milbertshofen, Obermenzing, Pasing, Schwabing, Untermenzing

Elemente aus Familienwappen Wittelsbacher


LITERATUR
Hupp, Otto: Die Wappen und Siegel der deutschen Städte, Flecken und Dörfer, Frankfurt am Main 1912, S. 36-42; S. 42, 44 (zu Au); S. 54, 58 (zu Milbertshofen); S. 57, 58 (zu Pasing); S. 44, 58, 62 (zu Schwabing)
Oberbayerisches Archiv 76 (1950), S. 38-40
Stadler, Klemens: Deutsche Wappen, Bd. 6, Bremen 1968, S. 21
Morenz, Ludwig: Das Münchner Stadtsiegel und Stadtwappen, Geschichte und Gestaltung, in: Oberbayerisches Archiv 90 (1968), S. 1 ff.
Morenz, Ludwig: Wappen und Siegel der Stadt München, in: Wappen in Bayern. Katalog zur Ausstellung des Bayerischen Hauptstaatsarchivs, München 1974, S. 141-151
Bayerisches Städtebuch, hg. v. Erich Keyser und Heinz Stoob, Stuttgart 1974, Bd. 2, S. 417-419, 424
Stadler, Klemens: Der Mönch im Wappen. Bedeutung und Wandlungen eines Symbols, in: Der Mönch im Wappen. Aus Geschichte und Gegenwart des katholischen München, München 1960, S. 85-96, mit 17 Abb. (nach S. 80)
Reitzenstein, Wolf-Armin v.: "München" ist ein mittelalterlicher Ortsname oder Der Mönch darf im Wappen bleiben, in: Literatur in Bayern 39 (1995), S. 10-13
Zu ehemaligen Gemeinden mit eigenem Wappen:
Volkert, Wilhelm: Wappen im Landkreis München, in: Der Landkreis München, München 1975, S. 107
Bauer, Richard: Siegel und Wappen der Stadt München. Zur Geschichte von Stadtmönch und Münchner Kindl, in: Das Münchner Kindl. Eine Wappenfigur geht eigene Wege, hg. von Florian Dering, München 1999, S. 11-27
Stahleder, Helmuth: Von Allach bis Zamilapark, München 2001, S. 78 f. (München), 24 f. (Au, Aubing), 37 (Feldmoching), 75 f. (Milbertshofen), 89 f. (Obermenzing), 93 (Pasing), 102 (Schwabing), 113 f. (Untermenzing)
Ebert, Helmut / Hasselwander, Thomas: 80 Jahre Pasinger Stadtwappen: als Brillantfeuerwerk hoch über Pasing, in: Pasinger Archiv, München 1988, S. 52-58


FAHNE
Schwarz-Gelb
Weitere Informationen zu den Fahnen erhalten Sie bei www.kommunalflaggen.de und www.kommunalflaggen.eu



BEARBEITUNG
Emma Mages

 

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DATEN KOMPAKT
Bezirk  Oberbayern
Fläche  310.46 qkm
Einwohner  1429584
Ew/qkm  4605
Breite  48.15 Nördliche Breite
Länge  11.5833 Östliche Länge
GKZiffer  9162000
PLZ  80331
Region  Region 14 München
KFZ-Kennz.  M
Internet  Stadt München
E-Mail  Stadt München
 
Marienplatz 8 80331 München (Hausanschrift)
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