Tirschenreuth, Kloster der Mallersdorfer Schwestern „Unsere Liebe Frau“


 

GESCHICHTE

 

Tirschenreuth, Kloster der Franziskanerinnen – Gelebte Nächstenliebe

Im Jahr 1886 kamen die ersten Schwestern aus der Ordensgemeinschaft der Armen Franziskanerinnen von der Heiligen Familie aus Mallersdorf nach Tirschenreuth. Der Elisabethenverein, der sich um die ambulante Krankenpflege in der Kreisstadt kümmerte, hatte sie zur Unterstützung angeworben. Zweck des Vereins war es, jedem Mitglied bei ernster Erkrankung von Angehörigen unentgeltlich entsprechende Pflege zu verschaffen. Damals gab es noch keine Sozial-, Kranken- oder Pflegeversicherung. Der Verein war für die Finanzierung dieser Leistung ausschließlich auf die Mitgliedsbeiträge angewiesen, die dementsprechend hoch angesetzt waren.

Das Aufgabengebiet der Franziskanerinnen erweiterte sich im Laufe der Zeit immer mehr. Neben der Tätigkeit in der ambulanten und städtischen Krankenpflege waren sie auch in der Seniorenarbeit, in der Kinderbetreuung und Jugendarbeit sowie im hauswirtschaftlichen Bereich aktiv und übernahmen vielfältige Aufgaben für die Pfarrei „Maria Himmelfahrt“.

Die ursprüngliche Niederlassung wurde 1987 aufgelöst. Unter Pfarrer Georg Maria Witt (Amtszeit 1971-2000) hat man das Anwesen „Kirchplatz 7“ neben der Stadtpfarrkirche, das der Pfarrei vererbt worden war, renoviert und zum Kloster umgestaltet. 1988 erfolgte hier die Neubegründung des Klosters "Unserer Lieben Frau". Gleichzeitig wurde der katholische Kindergarten eröffnet, dessen Leitung Schwester Antonia übernahm. Im Klostergebäude wurde damals auch der gemeinnützige Verein „Luxmundi-Medienapostolat e.V.“ angesiedelt, der seine Aufgabe in der Neuevangelisierung durch Verbreitung des christlichen Glaubens sieht und zu diesem Zweck seit 1989 hier einen Klosterladen betreibt. Die erste Oberin des neuen Klosters, dem acht Mallersdorfer Schwestern angehörten, war Schwester Walberta. Die Frauen arbeiteten wiederum vor allem im ambulanten Krankenpflegedienst des Elisabethenvereins, in der Seniorenarbeit und im Pfarrbüro. Schwester Noemi gründete die Franziskusjugend. Seit 2002 trug Schwester Clarina als Oberin die Verantwortung. 2018 musste der Tirschenreuther Franziskanerinnen-Konvent, dem zuletzt noch fünf Schwestern angehörten, aufgrund von Nachwuchsproblemen aufgehoben werden.

Nach einer Renovierung des Hauses kam es durch die Initiative von Regionaldekan Georg Flierl ein Jahr später hier zur Gründung einer Niederlassung der Kongregation "Immaculate Heart of Mary Reparatrix - Ggogonya"("Ordensgemeinschaft der unbefleckten Herzen Maria von der Sühne") aus Uganda. Mittlerweile sind vier Ordensschwestern, die bereits in ihrer Heimat eine Ausbildung in der Krankenpflege absolviert haben, in Tirschenreuth tätig.

 

Christine Riedl-Valder

 



 

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