Passau, Marienstift, Kloster der Salvatorianerinnen – Soziale und pädagogische Dienste für die Gesellschaft
Die Kongregation der „Schwestern vom Göttlichen Heiland“, wie die Salvatorianerinnen heißen, wurde 1888 von Pater Franziskus vom Kreuz Jordan und Schwester Maria von den Aposteln, geborene Freiin von Wüllenweber (durch Papst Paul VI. 1968 selig gesprochen) in Tivoli bei Rom gegründet. Die Gemeinschaft engagiert sich weltweit im sozialen Bereich und bei der Verkündigung der Heilsbotschaft Jesu Christi. Um 1975 gehörten zur Kongregation rund 3000 Mitglieder, die außer in Europa auch in Nord- und Südamerika, in Ostafrika, auf den Philippinen, in Israel und Jordanien tätig waren. In Deutschland zählte die Gemeinschaft 435 Schwestern in 34 Niederlassungen.
Ein Jahr nach der Gründung des Salvatorkollegs Klosterberg in Passau ließ sich auch der weibliche Zweig des Ordens in der Stadt nieder. Das Mutterhaus Horrem bei Köln kaufte 1926 das Gut Donauhof nahe dem Kraftwerk in der Pfarrei Passau-Hacklberg. Die Schwestern richteten hier eine Erziehungsanstalt für Mädchen ein. 1960 wurde das Haus in ein Mädchenwohnheim umgewandelt. Die Salvatorianerinnen arbeiteten auch in der Pfarrseelsorge, Kranken- und Altenbetreuung und in den Schulen. Bis 1988 führten sie in ihrer Anlage ein Wohnheim für junge Frauen, dann wurden die Gebäude mit Ausnahme des klösterlichen Wohnbereichs dem Caritasverband Passau übergeben, der hier eine Einrichtung für Behinderte betreibt. Heute leben in der Gemeinschaft noch 17 Schwestern in vorgerücktem Alter. Sie gestalten zusammen mit der Nachbarschaft und Besuchern die Gottesdienste in der Hauskapelle, die 1997 von dem niederbayerischen Bildhauer Wolf Hirtreiter neu gestaltet wurde, und bieten geistliche Begleitung an.
(Christine Riedl-Valder)