Donauwörth Dominikanerinnen


 

GESCHICHTE

 Donauwörth, Dominikanerinnenkloster St. Ursula – Lehrerinnen und Hebammen

  

1839 kamen auf Antrag des Stadtrats und des Stadtkaplans Cölestin Muff drei Dominikanerinnen aus dem Augsburger Ursulakloster, um in der städtischen Mädchenvolksschule in Donauwörth den Unterricht zu halten. Sie bezogen das Kaisheimer Oberrichterhaus. Da die Filiale viele Neueintritte verzeichnen konnte, wurde sie 1866 zum selbstständigen Kloster St. Ursula erhoben. Zur ersten Priorin wurde Schwester Karolina Weber gewählt. 1892 erwarb der Konvent das Kloster des ehemaligen Augustinerchorherrenstifts Polling bei Weilheim. Neben einer dreigliedrigen Fortbildungsanstalt für Mädchen wurde im Kloster später auch eine dreijährigen Berufs- und Fortbildungsschule, ab 1924 als „Private kaufmännische Berufs- und Fortbildungsschule“ geführt, eingerichtet. 1937 verboten die NS-Machthaber die klösterliche Leitung der städtischen Volksschule. 1939 und 1941 verfügte das NS-Regime die Schließung der kaufmännischen Berufsschule und der Haushaltungsschule.

 

Bei der schweren Bombardierung Donauwörths am 11. und 19. April 1945 wurden die Kloster- und Schulgebäude völlig zerstört. Sofort nach Kriegsende nahmen die Schwestern in der Volksschule den Unterricht wieder auf und eröffneten 1948 erneut die ordenseigene dreijährige Mädchenmittelschule St. Ursula. 1952 zog der Konvent in einen Kloster- und Schulneubau um, der nach Erweiterungen 1963 und 1965 die Kapazität für die Einführung der vierstufigen Mittelschule besaß. Aufgrund des Nachwuchsmangels im Orden ging 1994 jedoch die Trägerschaft der Schule von den Dominikanerinnen auf das Schulwerk der Diözese Augsburg über. Die Einrichtung wurde 1997 in den Modellversuch „Sechsstufige Realschule“ aufgenommen und zog ein Jahr später in die umgebaute Mädchenvolksschule. Innerhalb von knapp 30 Jahren entwickelte sich die Schülerzahl von 300 Schülerinnen in acht Klassen (1977/78) auf 600 Schülerinnen in 19 Klassen (Schuljahr 2004/05). 2014 konnten die Dominikanerinnen ihr 175-jähriges Jubiläum in der Stadt feiern. Die Schwerpunkte ihrer Tätigkeit lagen dabei in der Mädchenerziehung und im Schuldienst in Donauwörth und Polling. 1964 gehörten zum Konvent einschließlich der Filiale Heiligenkreuz in Polling noch 59 Schwestern; im Jahr 2010 waren es acht Dominikanerinnen. Neben ihrer pädagogischen Arbeit engagieren sie sich auch in der Jugendseelsorge und als Hebammen.

 

(Christine Riedl-Valder)

  

Link:

 

http://www.dominikanerinnen-donauwoerth.de

 

www.st-ursula-donauwoerth.de

 



 

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