Auerbach i.d.Oberpfalz Arme Schulschwestern


 

GESCHICHTE

 

Auerbach, Arme Schulschwestern

 

 

 

Zum 1. Oktober 1891 übernahmen Mitglieder der 1833 von Maria Theresia Gerhardinger gegründeten Kongregation der Armen Schulschwestern von Unserer Lieben Frau im Auftrag der Regierung den Unterricht an der Mädchenschule in Auerbach. Sie wurden nach knapp 20-jährigem Wirken 1910 durch weltliche Lehrerinnen abgelöst.

 

Nach dem Zweiten Weltkrieg siedelten rund 200 Schwestern der Marienbader Provinz nach ihrer Vertreibung aus dem Sudetenland in Bayern. Sie fanden bei den Münchner Schulschwestern in deren Filialen Aufnahme und Arbeit. Die erste eigene Niederlassung entstand mit der Übernahme des Flüchtlingsaltersheims in Schloss Banz Ende 1945. Nachdem die Mallersdorfer Schwestern aus Auerbach abberufen worden waren, kamen auf Initiative des Pfarrers Johann Ritter fünf Marienbader Schulschwestern in die Pfarrei und fanden hier ein umfangreiches Betätigungsfeld. Sie betreuten ab 1. März 1946 das unter städtischer Verwaltung stehende Bürgerspital. Die Schwestern arbeiteten in der Alten- und Krankenpflege und im Kindergarten. Ab Schuljahresbeginn 1946 unterrichteten bereits sechs Schwestern an der Volksschule in Auerbach.

 

Aus der Marienbader Provinz des Ordens wurde innerhalb kurzer Zeit die Bayerische Provinz mit Sitz in Auerbach. Der Bamberger Erzbischof Josef Otto Kolb bestätigte deren Errichtung mit einer Urkunde vom 2. Februar 1949. In dem 1948 von 16 Schwestern bezogenen, neu gebauten Caritasheim fand auch das Provinzialat seinen vorläufigen Sitz. Weitere Filialen wurden eröffnet; unter anderem in Speinshart, Bamberg, Seeg, Würzburg, Fürth, Höchstadt, Forchheim und Pfronten. 1949 erbaute die Kongregation den Marienhof, ein landwirtschaftliches Gut. Nach Plänen des Architekten Anton Schneider wurden in dem neuen Stadtteil nördlich der Michelfelder Straße das neue Provinzmutterhaus (Teileinweihung am 13. Oktober 1953) und die Klosterkirche (Weihe am 13. Mai 1956) errichtet. 1953 eröffneten die Schwestern auch eine Haushaltsschule in Auerbach. Nach dem Abbruch des alten Kreiskrankenhauses erbaute das Kloster an seiner Stelle das Kinderheim St. Josef, das 1963 den Betrieb aufnahm. Bereits 1954 richtete der Orden für Mädchen eine dreistufige Mittelschule ein, die im weiten Umkreis die erste ihrer Art war und ein großes Einzugsgebiet hatte. Sie stand 30 Jahre lang unter der Leitung von S. M. Pauline Zipperer. Das angeschlossene Internat war mit bis zu 80 Schülerinnen belegt. Seit 1970 werden hier auch Jungen unterrichtet. Die heutige Realschule hat rund 400 Schüler und Schülerinnen und wird von einem Zweckverband getragen, dem der Landkreis, die Stadt Auerbach und das Kloster angehören.

 

Gegenwärtig leben im Mutterhaus, in dem sich auch das Noviziat und das Schwesternruheheim befinden, rund 35 Schwestern, die im Haus, im Garten (mit Bienenzucht), in der Küche, im Hort, im Kindergarten und mit sechs Schwestern auch noch in der Realschule tätig sind.

 

(Christine Riedl-Valder)

 

 

 

Link:

 

http://www.schulschwestern-auerbach.de/

 



 

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