Lindau, Terziarinnen (Closmerinnen)


 

GESCHICHTE

Lindau, Terziarinnen bei St. Peter – Aufopfernder Dienst an Kranken und Sterbenden

 

Eine Lindauer Bürgerwitwe gründete beim Friedhof von St. Peter auf der Bodensee-Insel eine Gemeinschaft von Frauen, die sich um Kranke und Sterbende kümmerten und bei der Bestattung der Toten Hilfe leisteten. Vorbild der Frauen war das beispielhafte Wirken der hl. Elisabeth. Als ihre Gemeinschaft aufgelöst werden sollte, da sie ohne genehmigte Statuten zusammenlebten, boten die Franziskaner ihre Hilfe an und übermittelten ihnen die Regel des Dritten Ordens. Daraufhin schloss sich die Frauengruppe um 1238 der Lebensweise des Franziskanerordens an. Äbtissin Guta von Trisen machte der Einrichtung 1288 eine großzügige Schenkung an Grundbesitz und Geld und ermöglichte damit einen notwendig gewordenen Umbau des Anwesens.

1528 traten die Schwestern zum evangelischen Glauben über. Sie lebten jedoch weiterhin in ihrer Gemeinschaft zusammen und erfüllten pflichtbewusst ihre Aufgaben in der Krankenpflege – sogar in Pestzeiten. 1802 wurde die Pflegeeinrichtung im Zuge der Säkularisation aufgelöst; das Kloster wurde verkauft. Bei der Erweiterung des Schrannenplatzes kam es 1861 zum Abbruch des Gebäudes.

 

Christine Riedl-Valder



 

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