Atlas zum Wiederaufbau

Kath. Franziskanerkirche mit -kloster Würzburg // Kirchen und Klöster

Zerstörung: 16.03.1945
Wiederaufbau: 1949-1960

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Baugeschichte

• 1249 - 1280: als dreischiffige Säulenbasilika mit Flachdecke und langem Chor mit geradem Abschluss erbaut
• 13. bis Anfang 15. Jh.: Kreuzgang und schlichte Klosterbauten südlich an das Langhaus angelehnt
• 1611 - 1616: Kirche und Kreuzgang mit Netz- bzw. Kreuzrippengewölbe versehen
• 17. und 18. Jh.: Erneuerung und Aufstockung des Klostertrakts
• 1882: Gotisierung des Kircheninnern

Schäden

• 16. März 1945: nach Luftangriff Kirche bis auf Chor und Umfassungsmauern des Langhauses zerstört
• östliches Säulenpaar mit einem Gewölberest erhalten geblieben
• im Kreuzgang West-, Ost-, und Südflügelgewölbe eingestürzt, vom Südflügel dazu vier Joche zerstört
• Klostertrakte mit Ausnahme des Ostflügels weitgehend zerstört

Wiederaufbau

• 1949 - 1951: Wiedererrichtung der Kirche nach Plänen Albert Boßlets durch Gustav Heinzmann unter Einbeziehung der erhaltenen Partien:
 - außen: basilikales, leicht überhöhtes Mittelschiff
 - innen: saalartiges Langhaus mit dreigeteilter Gitterdecke über dünnen, filigran wirkenden Eisenstützen
• Ergebnis: Rückgewinnung des Charakters franziskanischer Einfachheit in modern-reduzierter Form
• 1946 - 1950: Ostflügel des Klosters in Stand gesetzt
• 1958 - 1960: andere 3 Flügel des Klosters neu errichtet
• 1959/1960: Kreuzgang des Klosters restauriert und ergänzt, Ersetzung der zerstörten Gewölbe durch Flachdecken
• 1986: nach Brand Rück-Umgestaltung des Innenraums in seine mutmaßliche mittelalterliche Form als flach gedeckte Basilika (1988 vollendet)

Literatur

BESELER, Hartwig / GUTSCHOW, Niels: Kriegsschicksale Deutscher Architektur. Verluste - Schäden - Wiederaufbau. Eine Dokumentation für das Gebiet der Bundesrepublik Deutschland, Band II: Süd, Neumünster 1988, S. 1493.
NERDINGER, Winfried (Hg.): Architektur der Wunderkinder. Aufbruch und Verdrängung in Bayern 1945-1960, Salzburg / München 2005, S. 286.