Burgen
in Bayern

Burgschlossruine Runding Runding

Mit Otto von R. aus der neuen Linie von R. und Rudiger, Dienstmannen des Markgrafen von Cham und Vohburg, aus der alten Linie wird die Burg erstmals 1118/19 indirekt greifbar. Im 14. Jhdt. wandelte sich R. zur Ganerbenburg. 1378 verkaufte Arnold Fraunberger den dritten Teil seiner Veste R. an die bayerischen Herzöge, Heinrich von R. dagegen seinen Drittelteil 1410 an Herzog Johann von Straubing-Holland, der Heinrich Nothaft II. von Wernberg, Vizedom von Niederbayern, damit belehnte. Dieser erwarb 1413 und 1415 auch die übrigen Anteile und richtete auf der Burg einen Pflegersitz ein. Dafür, dass R. 1504 im Landshuter Erbfolgekrieg beschossen und niedergebrannt wurde, sprechen allein archäologische Befunde. 1549 erwarb Ludwig II. von Eyb die Burg, die Hans Albrecht Nofhaft 1618 und 1629 zurück kaufte. 1633 brannten die Schweden die Burg nieder, die 1641 erneut geplündert wurde. 1829 erwarb der Staat Bayern die Burg und verkaufte sie auf Abbruch weiter, woraufhin bis 1905 viel Bausubstanz verloren ging. Die sich in Privatbesitz befindliche Burgruine wurde 1993-2000 saniert, wobei archäologische Arbeiten die Sicherung begleiteten.

Text: Joachim Zeune

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Koordinaten: 12.762444, 49.217653

Baugeschichte

R. weist eine höchst komplexe Baugeschichte auf. Die ältesten Baubefunde stammen aus dem 11. Jhdt., während dem 12. Jhdt. u.a. ein kleiner, wohl sechseckiger Turm und ein 9,5 x 12 m großes Festes Haus auf dem inneren Felskopf angehören. Um 1200 entstand eine neue Ummauerung mit zwei sich gegenüber liegenden Toren, von denen das südliche als Doppelturmtor mit Halbrundtürmen ausgebildet war. In der 1. Hälfte des 15. Jhdts. erhielt das Nordwesttor einen Zwinger und einen quadratischen Wohnturm, während das Nordeck einen neuen Palas erhielt. Vermutlich entstand damals auch die Kapelle. Die 2. Hälfte des 15. Jhdts. sah die Errichtung eines vorgeschobenen Torbaus und eines umlaufenden Zwingers. Zugleich erhöhte man den Wohnturm, vermauerte man die Schalentürme rückseitig, erbaute man den Turm auf dem Felsgipfel neu und zog einen neuen Ringgraben um die Burg. Zwischen 1550 und dem frühen 17. Jhdt. erfolgten Erweiterungs- und Erneuerungsmaßnahmen, darunter auch eine bastionsähnliche Verstärkung der Ostecke. In die Zeit nach 1641 fällt ein Wiederaufbau, weitere Umbauten erfolgten Mitte 17. Jhdt. bis gegen 1829.

Text: Joachim Zeune

Baubestand

Die auf einer weithin sichtbaren Bergkuppe aufragende Burgruine weist infolge der Sicherungsarbeiten von 1993-2000 wieder respektable, jedoch stark sanierte Mauerreste auf,
die sich auf eine nordwestliche und eine südöstliche Gebäudefront beschränken. Das nur leicht längliche Hauptburgareal weist mehrere Granitfelsköpfe auf, die in die Burgarchitektur integriert wurden. Im Südosten sind nahe dem Südeck die Reste eines Doppelturmtors noch auszumachen, geschützt von einem Zwinger mit Torvorbau. Im Nordwesten findet sich noch das Sockelgeviert des torflankierenden Wohnturms sowie Fragmente des Palasbaues im Nordeck. Von der Marienkapelle liegen die Fundamente nur partiell frei.

Text: Joachim Zeune

Touristen Information

Die Ruine ist vom Ort Runding aus gut über einen Fußweg zu erreichen. Sie ist frei zugänglich und auf eigene Gefahr zu besichtigen. Allerdings kann es zeitweise aufgrund von Ausgrabungen Einschränkungen in der Begehbarkeit der Anlage geben. Am Eingang der Burg sind Schautafeln zur Geschichte und Architektur der Burg installiert. Informationen zur Burg finden Sie unter Homepage.

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