Burgen
in Bayern

Das Projekt

Der im Rahmen der Bayerischen Landesausstellung 2008 „Adel in Bayern“ entstandene digitale Burgenatlas stellt in der ersten Projektstufe etwa 150 der wichtigsten Burgen Bayerns vor. Die Anzahl hoch- und spätmittelalterlicher Burgen in Bayern ist erstaunlicherweise nicht einmal ansatzweise bekannt, obwohl Burgen, Burgruinen und Burgschlösser unsere Landschaft so markant prägen. Selbst wenn man von der Zahl aller bislang erfassten Burgen, Burgruinen, Burgschlösser und Burgställe (= abgegangene Burgen) ausgeht, kommt man längst nicht auf die ehemalige Burgendichte, da sehr viele ehemalige Burgen nicht einmal als Lageplatz greifbar sind und einige Gegenden Bayerns nur unzureichend inventarisiert sind.

Die Auswahlkriterien für die Aufnahme in den Burgenatlas waren vielfältig, in den Vordergrund gerückt wurden Burganlagen, die durch das Büro für Burgenforschung oder andere Fachleute gut untersucht vorliegen, weiterhin burgenkundlich interessante Objekte mit dem Schwerpunkt auf Burgruinen. Vorgestellt werden aber auch die bekannten Burganlagen, insofern sie durch ihren späteren Ausbau zu Schlossanlagen nicht ihren burgartigen Charakter verloren haben; sie werden hier als „Burgschlösser“ klassifiziert. Der Burgenatlas hat sich weiterhin zum Ziel gesetzt, auch weniger bekannte Bauwerke zu präsentieren, deren Entdeckung sich lohnt. Ausgeklammert wurden Burgställe, da dies den Rahmen des Projekts bei weitem sprengen würde.

Die Arbeit an diesem Burgenatlas hat einmal mehr gezeigt, wie unzulänglich und unbefriedigend der Forschungsstand zu bayerischen Burgen nach wie vor ist. Zugleich bietet dieser Burgenatlas die Chance, später zu den wichtigsten der schlecht dokumentierten Burgenanlagen im Zuge einer begrenzten Feldforschung solidere Aussagen zur Baugeschichte treffen zu können und so erstmals für Bayern einen wissenschaftlich anspruchsvollen Burgenkatalog anzufertigen, der Fehler und Irrtümer der herkömmlichen Burgenkunde korrigiert.

Die in der ersten Projektphase vorgestellten 150 Beispiele können nur einen groben Überblick über die bayerische Burgenlandschaft geben. Überschlagsweise wäre ein 600 Objekte umfassender Burgenkatalog nötig, um ganz Bayern zufriedenstellend aufzuarbeiten. Hier fänden dann auch jene Anlagen Aufnahme, die sich heute schlossartig präsentieren, jedoch noch ältere Bauteile beinhalten.

Die Bauten werden nach einem einheitlichen Schema präsentiert: Die Klassifizierung vermeidet heikle Unterscheidungen hinsichtlich der ehemaligen Funktionen, Bautypen oder Lageplätze und orientiert sich lediglich am optischen Erscheinungsbild: Burg – Burgschloss – Burgruine – Festung. Ein Text liefert die wichtigsten Informationen zu Lage, Geschichte, Baugeschichte und erhaltenem Bestand. Ergänzend kommen Grundrisspläne, Fotografien und historische Ansichten bzw. in einigen Fällen auch Rekonstruktionszeichnungen hinzu. Einige Bauphasenpläne werden hier zum ersten Mal veröffentlicht.

Das Projekt wird erarbeitet vom Büro für Burgenforschung Dr. Zeune. Das von dem renommierten Burgenforscher Dr. Joachim Zeune 1995 gegründete Büro bietet einen europaweit einmaligen Komplett-Service verschiedenster Dienstleistungen „rund um die Burg“ an: Archäologie, Architekturfotografie, Archivalienforschung, Bauforschung, Bestandsdokumentation, Modellbau, virtuelle und grafische Rekonstruktionen, Schadenskartierungen, Sanierungskonzepte, museale Erschließungen, seriöse Touristikkonzepte, Seminare und Vorträge sind die Themen, mit denen sich ein Team von Spezialisten beschäftigt. Das Büro für Burgenforschung hat seit seiner Gründung über vierhundertfünfzig Projekte durchgeführt, dabei Burganlagen im gesamten Bundesgebiet sowie im angrenzenden Ausland untersucht, saniert oder kulturtouristisch erschlossen, dabei auch Meilensteine in der seriösen kulturtouristischen Erschließung von Burgenlandschaften und Einzelobjekten gesetzt.

Die Texte unterliegen dem Urheberrecht; jede Verwendung bedarf der Zustimmung von Dr. Joachim Zeune. Die Bildrechte sind bei jeder Abbildung vermerkt.

Wir danken dem Freundeskreis Haus der Bayerischen Geschichte e.V., der die Realisierung der ersten Projektstufe ermöglicht hat.

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