Burgen
in Bayern

Burgruine Trimburg Elfershausen-Trimburg

Durch die ehemalige Existenz dreier Trimburger Burgen ist die Deutung der historischen Quellen erschwert. Indirekt wird ein Burg Trimburg bereits 1018 mit Anna von Trimburg erwähnt, wobei es sich um den oberhalb der Trimburg gelegenen Burgstall handelt. 1226 gab Graf Konrad von Trimburg ein castrum Trimperg superius et inferius – eine obere und untere Burg Trimburg – dem Hochstift Würzburg zu Lehen. Dies bezieht sich auf die heutige Burgruine und den unter ihr gelegenen Burgstall („Linsenburg“). 1279 schenkte Konrad III. von Trimburg diese beiden Burgen dem Hochstift Würzburg, das sie nach Besitzstreitigkeiten 1292 endgültig vereinnahmte. 1376 starben die Herren von Trimburg aus, woraufhin die Burg mehrfach verpfändet wurde. 1525 zerstörten die Bauern die Burg, die bis zur Säkularisation 1803 hochstiftischer Amtssitz blieb, dann auf Abbruch verkauft wurde. 1980 erwarb der Markt Elfershausen die Ruine und begann sie instandzusetzen, wobei die Hauptgebäude der nunmehr bewirteten Burg 2006 ein modernes Glasdach erhielten. Heute kümmert sich der Verein „Freunde der Trimburg“ um Unterhalt und Erschließung.

Text: Joachim Zeune

Wikipedia: zum Eintrag
Koordinaten: 9.982000, 50.135700

Baugeschichte

Die älteste Burganlage des 11. bis 13./14. Jahrhunderts ist der Burgstall oberhalb der Burg Trimburg.
Die Baugeschichte der Trimburg ist schlecht erforscht, weder ihr Gründungsdatum, das vor 1226 liegt, noch ihr Erstbestand sind bekannt. Gründungszeitlich sollen die Ummauerung der Hauptburg, die dicke Schildmauer und der ihr randlich aufsitzende Bergfried angehören. Doch ist zu hinterfragen, ob die Schildmauer mit ihrer rundlichen Ausbuchtung nicht doch erst der für 1290 unter Archdiakon Heinrich von Wechmar überlieferten großen Ausbauphase zugehört. 1443 werden zwei Burgtore erwähnt. Wohl um 1500 und weitgehend nach 1525 muss die Zwingerbefestigung entstanden sein, die – wie die gesamte Burg – mehrere Um- und Ausbauphasen aufweist. Aus dem Jahr 1595 existiert eine detaillierte Beschreibung des Baubestandes, die u.a. zwo große wolgebaute vnderschiedliche Kemeter (Kemenaten = Wohnbauten) auflistet. Um 1615 (Datum am Treppenturm des Innenhofs) überformte Fürstbischof Julius Echter die Burg im Stil der Renaissance, weitere, klar umschriebene Baumaßnahmen meist kleineren Ausmaßes erfolgten zwischen 1660 und 1686.

Text: Joachim Zeune

Baubestand

Während von der oberen und unteren Burg kaum Spuren verbleiben, zeigt die Trimburg eine noch immer stattliche Gestalt. Sie belegt einen Bergausläufer, der sie nach Osten stark überhöht und die Vorburg trägt. Zur dieser Gefahrenseite hin wird die Hauptburg durch einen weiten Halsgraben und eine 2,9 Meter dicke, hohe Schildmauer geschützt, der übereck der kleine quadratische Bergfried (Seitenlänge 5,1 Meter) aufsitzt. Dahinter erstreckt sich ein länglicher schmaler Hof, der an seinen Längsseiten zwei Wohnbauten aufweist. Umgürtet wird die Kernburg durch einen Zwinger, der im Zugangsbereich verdoppelt ist. Das Außentor wird durch einen mächtigen Artillerieturm, den „Wurfturm“, gedeckt, während das Westende von einer langen Streichwehr gesichert wird.

Text: Joachim Zeune

Touristen Information

Den "Freunden der Trimburg e.V." ist es zu verdanken, dass die Trimburg heute nicht nur ein besuchenswertes Ausflugsziel ist, sondern auch vielerlei bietet. Die Burg wird von Mai bis Oktober an den Wochenenden durch örtliche Vereine bewirtschaftet und verschiedenste Veranstaltungen vom Jazz-Fest bis zum Mittelaltermarkt, von Konzerten bis zur "Nacht der Poesie" bringen Leben auf die Burg. Ausführliche Informationen finden Sie auf der Website der "Freunde der Trimburg e.V."

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