Burgen
in Bayern

Burgruine Schwärzenberg

Die Burg wurde vermutlich von den Herren von Fronau, Dienstmannen des Bistums Bamberg, errichtet und erscheint mit Andreas de Fronau erstmals 1306 urkundlich als Burgstal in Swerzenberg im Lehensbuch des Bistums. Dies verweist auf eine nicht näher fassbare, damals bereits ruinöse Vorgängerburg, die nun zweifelsohne durch einen Neubau ersetzt wurde. Im Jahr 1400 verpfändete Peter Fronauer, der 1399 aus wirtschaftlicher Not Raubüberfälle auf Kaufmannszüge verübt hatte, die halbe Veste an seinen Vetter Hans Zenger zu Zangenfels und Trausnitz, dessen Geschlecht die Burg bald gänzlich hielt. 1520 ging Schwärzenberg auf dem Erbweg an Georg von Murach über, dann 1585 an Hans Christoph Fuchs von Winklarn. Als Hans Georg von Marolding die Burg 1606 erwarb, war diese bereits baufällig. Sie soll überdies im Dreißigjährigen Krieg zerstört worden sein. Nach mehrfachem Besitzwechsel kam die Burgruine an den Staat und erfuhr von 1999 bis 2002 eine Sanierung. Das Burgareal ist heute Bestandteil eines Naturschutzgebiets und Geotops und frei zugänglich.

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Koordinaten: 12.468889, 49.252833

Baugeschichte

Eine eingehende burgenkundlich-bauhistorische Bewertung der Bausubstanz erfolgte im Zuge der Sanierung von 1999 bis 2002, die von archäologischen Grabungen begleitet wurde. Demzufolge entstand die Burg wohl im ausgehenden 13. Jahrhundert bzw. in den Jahren um 1300. Hierfür sprechen die Baugestalt des Wohnturms und das Mauerwerk aus Bruchstein mit großen Eckquadern. In einer sekundären Bauphase wurde der Wohnturm nach Westen durch einen kleinen Burghof erweitert, der dann in einer dritten Bauphase mit einem Anbau nach Süden versehen wurde. Diese beiden Ausbauphasen könnten in das 14. Jahrhundert datieren. Archäologisch nachweisen ließ sich eine kriegerische Zerstörung (Brandschicht im Wohnturm!) wohl kurz nach 1399, als Peter von Fronau dem Raubrittertum verfiel (s. Geschichte).
Bereits 1606 wird das Haus Schwirzenberg als verfallen und baufellig beschrieben.
Die stark sanierten Burgreste weisen nur mehr wenige Baudetails auf.

Baubestand

Weithin sichtbar thront die Ruine des Wohnturms in 556 m ü NN auf der Kuppe eines Berges und wird von dieser nach Osten und Norden durch einen Graben abgetrennt. Dort dürfte sich auch die Vorburg erstreckt haben, zu der ein direkt nördlich des Burgfelsen abgeteufter, einst 20 m tiefer Brunnen gehörte.
Der auf einem Felskopf ruhende Hauptbau verweist auf einen rechteckigen Wohnturm von 16 x 10 m Größe mit fast 2 m starken Bruchsteinmauern und einer leicht gewinkelten nördlichen Traufseite. In deren Mitte lag der Hauptzugang, erkenntlich an den Konsolen eines hölzernen Podests und an dem Riegelbalkenkanal. Im Inneren teilte eine Binnenmauer den Turm in einen größeren Westteil und einen kleineren Osteil. An Baudetails haben sich mehrere Lichtschlitze erhalten.

Touristen Information

Die Burgruine liegt in einem Naturschutzgebiet und ist frei zugänglich. Das Areal wird als Geotop und Naturdenkmal („Pfahlschwarzfelsen am Schwärzenberg“) geführt. Der Steinbruch südwestlich der Burgruine ist ebenfalls ein Geotop. Auf den Schwärzenberg und zur Ruine führt ein Wanderweg, der wenige Kilometer nach Strahlfeld im Wald beginnt.

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