Die Mildenburg wird erstmals 1226 erwähnt, als der Mainzer Erzbischof Sigfried auf ihr urkundete. Sie lag strategisch günstig an einem wichtigen Mainübergang. Mehrere Erzbischöfe bauten in der Folge an der Burg. Die bereits 1525 im Bauernkrieg eroberte Burg wurde 1552 im 2. Markgrafenkrieg erneut eingenommen, diesmal aber zerstört, woraufhin Erzbischof Daniel Brendel von Homburg (1555-1582) sie instand setzte. Bis 1747 saßen erzbischöflich-mainzische Oberamtmänner als Burggrafen auf der Mildenburg. 1803 kam die Burg an die Fürsten von Leiningen, 1807 dann an Privatleute. 1979 erwarb schließlich die Stadt Miltenburg die Burgruine und setzte sie instand.´
Text: Joachim Zeune
Wikipedia: zum Eintrag
Koordinaten: 9.250746, 49.698577
Baugeschichte
Ringmauer und Bergfried der Hauptburg gehören den Jahren kurz nach 1200 an. Den angeblich noch immer hölzernen Palas an der Nordostseite erneuerte Erzbischof Konrad von Weinsberg (1390-1396) in Stein und errichtete den Zwinger, der durch Traversen mit der Stadtbefestigung verbunden war. Erzbischof Diether von Isenburg bewehrte 1449 diesen Zwinger durch ein dreiseitiges südliches Torvorwerk, während Administrator Albert von Sachsen (1482-1484) den nördlichen Torzwinger schuf. Berthold von Henneberg (1484-1504) erweiterte den Palas nach Süden und versah ihn mit Erkern, von denen jener im 1. Stock bzw. Saal das Datum „1504" trägt und als Kapelle diente. Das Stallgebäude südlich des vergrößerten Palas zeigt noch sein Erbauungsdatum „1500". Nach der Zerstörung von 1552 erfolgte eine gründliche Instandsetzung im Stil der Renaissance, gut greifbar durch den „1565" datierten Westkamin des Saals und den polygonalen Treppenturm. Weitere Erneuerungsarbeiten führte man 1610 durch, als unter anderem die nordwestliche Ringmauer neu errichtet wurde.
Text: Joachim Zeune
Baubestand
Die überaus stattliche, komplexe und sehr interessante, jedoch noch immer unzulänglich erforschte Burganlage ruht hoch über dem gleichnamigen Ort sowie dem Mainknie auf dem Ausläufer eines Bergrückens. Die Hauptburg wird nach Süden durch einen Halsgraben und ein Torvorwerk mit Wehrerker bewehrt, während sich der nördliche Zugang durch mehrere Zwinger windet. Eine mehrfach gewinkelte Ringmauer umfriedet den Hof der Hauptburg, an dessen Nordost- und Ostseite sich der neu eingedachte Palas erhalten hat, während der Bergfried im Süden aufragt, dabei zur Südseite eine Übereckstellung einnimmt. Der quadratische Bergfried (Seitenlänge 9,5 Meter) zeigt herrliches Buckelquadermauerwerk über einem getreppten, fast 3 Meter starken Sockel. Einige Steine tragen große frühe Steinmetzzeichen. Der in 9 Meter Höhe gelegene Hocheingang öffnete sich in einen notdürftig bewohnbaren Raum mit Kamin, Aborterker und Fensternische. Der Turm besitzt zwei Gewölbe: eines unter dem Zugangsgeschoss und eines unterhalb der etwas jüngeren Brustwehr, die an jeder Seite einen vorkragenden Wurferker aufweist. Ursprünglich trug der Turm ein Zeltdach.
Text: Joachim Zeune
Touristen Information
Die Burgruine ist vom Stadtzentrum Miltenberg aus in ca. 10 Minuten zu Fuß zu erreichen. Öffnungszeiten finden Sie auf der Website der Stadt Miltenberg. Von der Burgterasse aus hat man eine wunderbare Aussicht auf die Stadt und das Maintal.
Tradition haben auch die Theatertage auf der Mildenburg, bei denen man Freilichttheater "hautnah erleben kann im schönsten Burghof Frankens". Programm, Termine und vieles mehr finden Sie auf der Website der "Theatertage Mildenburg".