Die Burg Laubenbergerstein wird 1241 mit Heinrich von Laubenberg zu Laubenbergerstein, dessen Geschlecht später in Diensten der Klöster St. Gallen und Reichenau stand, erstmals indirekt greifbar. Als Kaspar von Laubenberg auf Laubenbergerstein die Hohe Gerichtsbarkeit erhielt, ließ der verärgerte benachbarte Graf Hugo von Montfort 1449 die Burg dreimal plündern. Daraufhin verstärkte Kaspar die Burg. 1525 nahmen die Bauern die Burg ein. 1559 verlegten die Laubenberger ihren Wohnsitz auf das Schloss Rauhenzell und überließen die Burg dem Verfall. Seit 1978 saniert der Heimatverein Immenstadt e.V. mit Unterstützung der Stadt die imposante Burgruine.
Text: Joachim Zeune
Wikipedia: zum Eintrag
Koordinaten: 10.236930, 47.571180
Baugeschichte
Von der Gründungsburg des frühen 13. Jahrhunderts haben sich der später in einen Torturm umfunktionierte Bergfried, Teile des Palas und Fragmente der westlichen Ringmauer erhalten.
Ab 1450 erfolgte ein weitgehender Neubau, der zu einer enormen Verstärkung der Wehrhaftigkeit führte, indem die Zuwegung zur Hauptburg durch mehrere Zwinger und Tore sowie einen mächtigen Artilleriedonjon gesichert wurde. Der Großteil der heute sichtbaren Bausubstanz gehört dieser Ausbauphase an. Um 1600 begann man im westlichen Zwinghof mit dem Bau einer Kornschütte, die unvollendet blieb.
Im Zuge der Sanierungsarbeiten der 1980er-Jahre wurden Artilleriedonjon und Torturm rekonstruiert.
Text: Joachim Zeune
Baubestand
Die einen wichtigen Iller-Übergang kontrollierende Burg gehört zu den interessantesten Burganlagen Bayerns. Der Burgweg stieg entlang einer Zwingermauer an der Südseite des Hügels auf und führte zu einem wuchtigen Torzwinger, der eine steile, schleifenartige Auffahrt zur Kernburg durch den Halsgraben schützte. Dabei wurden die Kapelle und ein nach Westen vorgelagerter kleiner Torzwinger, der Zwinghof (1629 so genannt) mit Torturm, "eigentlich der alte Bergfried", passiert. Vom Torturm führten eine hölzerne Brücke und ein hoch gelegener Steg zur Hauptburg, die ein gewaltiger Artilleriedonjon frontseitig sicherte. An ihn war der einst zweigeteilte Palas angebaut, dessen Oberschosse aus Fachwerk bestanden. Die Karren konnten im Burghof der Kernburg wenden und dann auf einem weniger steilen Weg in einer großen Kurve die Burg durch ein anderes Außentor, neben dem sich Waschküche mit Badstüblein befanden, sicher verlassen.
Text: Joachim Zeune
Touristen Information
Die frei zugängliche Ruine ist in der Obhut des Heimatvereins Immenstadt e.V.
Zur Ruine werden Wanderungen angeboten, belebt wird sie auch durch das jährliche Burgfest. Nähere Informationen dazu finden sie bei der Gästeinformation Immenstadt.