Burgen
in Bayern

Burgruine Heilsberg Wiesent-Pangerlhof

Zwischen 1170 und 1184 erscheint gesichert ein Ulrich von Heilsberg, kurz darauf ein Wernhardus de Heilsperg. Die Truchseßen von Heilsberg waren identisch mit den Truchseßen von Eggmühlen und hielten dieses wichtige herzogliche Hofamt inne. 1213 verpflichtete sich Herzog Ludwig, keine weitere Burg (aluid castrum prope Heylsperch) bei Heilsberg zu errichten. Dies ist quasi die Erstbeurkundung der Burg. Anfang des 14. Jahrhunderts hielt Ludwig, Schenk zu Reicheneck, die Burg, die er 1327 Bischof Niklas von Regensburg verschrieb. 1333 ging die Veste Hailsberg als Regensburger Hochstiftslehen käuflich an Konrad von Notthafft, der 1344 von Papst Clemens VII. einen Ablassbrief auf seine Burgkapelle St. Ägydius in Heilsberg erhielt. 1400 erbte Kaspar von Hertenberg die Herrschaft samt Burg, die 1435 dann Wieland von Freiberg erwarb. Die Burg kam weiterhin an Herzog Albrecht III., der sie 1451 Hans Rindsmaul überließ. Dieser wiederum verpfändete die Burg 1458 an Herzog Ludwig den Reichen von Landshut, der sie an Heinrich Notthafft den Jüngeren zu Aholming weiterverpfändete. 1498 soll die Burg ausgebrannt sein. Als Heilsberg 1518 an die Kolb verkauft wurde, begann der bauliche Niedergang der Burg. 1644 war Heilsberg nur noch ein uraltes von Quaterstücken gebauets eingefallnes Schloß. Ab 2005 sanierte der Förderverein zur Erhaltung der Burgruine Heilsberg e. V. die Burgruine.

Wikipedia: zum Eintrag
Koordinaten: 12.385071, 49.040222

Baugeschichte

Der markanteste Burgrest ist der Bergfried, der aus den Jahren um 1200 stammt, eventuell sogar noch aus dem späten 12. Jahrhundert. Hierfür spricht sein Mauerwerk, das aus Glattquadern und Buckelquadern mit 5 bis 10 Zentimeter breiten Randschlägen besteht; Zangenlöcher fehlen. Eine Erbauung um 1180 würde mit den Schriftquellen korrespondieren. Das Ringmauerfragment mit dem Torbogen steckt so tief im Erdreich, dass es sich kaum datieren lässt. Unter den überlieferten späteren Ausbauten der Burg findet sich 1498 auch ein neues Tor. 1451 verpflichtete sich Hans Rindsmaul 200 Gulden in die von ihm erworbene Burg zu verbauen. 1474 errichtete man eine neue Brücke und ein neues Tor. 1498 wurde die Burg nach einem Brand wieder instandgesetzt, wobei Arbeiten an der Kemenate, der neuen Stube und Stallung überliefert sind. Diese Bauarbeiten führten Meister Ulrich Maurer von Ramlsberg und Meister Ulrich Zimmermann aus Brennberg aus.

Baubestand

Die mittlerweile sanierte Burgruine liegt malerisch inmitten eines Waldes auf einem vom Wildbach umspülten Bergausläufer. Zum ansteigenden Gelände im Norden und Westen hin sicherte ein breiter und tiefer Halsgraben die Hauptburg, während das Gelände nach Osten und an den Seiten steil abfiel. Das etwa 35 x 25 Meter große, grob ovale Areal der erhöhten Hauptburg zeigt noch schwach die Spuren der ehemaligen Ummauerung, die nach Süden sogar noch eine stark verschüttete, rundbogige Toröffnung mit vorgelagerter Plattform erkennen lässt. Der Bergfried nimmt das Nordwesteck der Hauptburg ein. Seine Grundfläche betrug 7,5 x 8,1 Meter, seine erhaltene Höhe ca. 8 Meter. Sein Mauerwerk aus Granitsteinen ist nur an der Süd- und Westseite teilweise intakt, ansonsten liegt das Füllwerk überall offen. Die intakte Außenschale besteht aus Buckelquadern und Glattquadern im Wechsel.

Touristen Information

Die Burgruine Heilsberg ist Teil der „Regensburger Burgensteige“, die auf fünf markierten Wanderrouten mit einer Länge von insgesamt 200 km insgesamt 44 Burgen rund um Regensburg erschließen. Angeboten werden auch Führungen mit ausgebildeten Burgenführern, für Schulen stehen Lehrmittel wie u.a ein „Burgenkoffer“ zur Verfügung. Die Burgruine Heilsberg ist jederzeit zugänglich, eine genaue Wegbeschreibung finden Sie hier.

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