Burgen
in Bayern

Burgruine Falkenstein Pfronten

Im Jahr 1270 erbaute Graf Meinhard II. von Tirol hoch über dem Füssener Land die Burg Falkenstein, die erstmals 1290 als "castrum Phronten" urkundlich erscheint. Ihren bildhaften Namen Falkenstein erhielt sie erst im frühen 15. Jahrhundert. Mit dem Bau der Burg - dieser gewaltigen architektonischen Drohgebärde - wollte der Bauherr seinen Anspruch auf das vakante Staufer-Erbe im Füssener Raum visualisieren. 1290 gab Meinhard die Burg dem Augsburger Bischof Wolfhard zu Lehen, der sie ab 1310 mit augsburgischen Vögten bzw. Pflegern besetzte. Die 400 Meter über dem Tal gelegene Burg eignete sich weder als Wohnsitz noch als Verwaltungszentrum und war nach mehreren halbherzigen Instandsetzungsversuchen bereits 1595 ein halb eingestürzter Steinhaufen, den die Tiroler Landesregierung 1646 im Zuge einer Politik der verbrannten Erde in Brand stecken ließ.
1883 fasste König Ludwig II. von Bayern den Entschluss, die Ruine durch ein noch imposanteres Burgschloss als Neuschwanstein zu ersetzen, doch beendete sein Tod im Juni 1886 dieses ehrgeizige Projekt. Von 1999 bis 2001 erfolgten eine sensible Sanierung des Baubestands, 2005 wurde eine reversible Aussichtsplattform eingebaut, 2008 wrude ein Museumspavillon unterhalb des Burghotels errichtet.

Text: Joachim Zeune

Wikipedia: zum Eintrag
Koordinaten: 10.591667, 47.570000

Baugeschichte

Die von Meinhard II. erbaute Burg bestand lediglich aus einem Festen Haus, das von einer schwächlichen Ringmauer umgeben war. Um 1300 stattete Bischof Wolfhard die Halle mit einem Gewölbe aus. Gut ablesbar an den Ziegelausflickungen sind die Reparaturarbeiten von 1565. Die Baugestalt wird durch zwei frühe Zement- und Betonsanierungen des 20. Jahrhunderts verunklärt, die Westwand wurde hierbei außen komplett erneuert.

Text: Joachim Zeune

Baubestand

Deutschlands höchstgelegene Burgruine (1277 m ü NN) hat von ihrem Hauptbau, einem Festen Haus, noch drei Geschosse bewahren können, wobei die Ostwand infolge eines Blitzschlags gegen Ende des 19. Jahrhunderts einstürzte. Das Feste Haus hatte ursprünglich eine Länge von ca. 15 Metern, wurde aber noch während der Erbauung um 3 Meter nach Westen erweitert, wodurch sich ein stark länglicher Gesamtgrundriss von über 18,6 meter Länge und 8,5 Meter Breite ergab. Ursprünglich erhob sich der gesamte Bau ungewölbt, hatte ein niedriges, dunkles Erdgeschoß und darüber ein Zwischengeschoß mit Schlitzfenstern, in dessen Ostwand sich der Hocheingang öffnete. Im 1.Stock erstreckte sich die beheizbare Halle, auf deren Wohnkomfort noch einige größere Fensterausbrüche schließen lassen. Von dem dreijochigen Kreuzgratgewölbe, das Bischof Wolfhard um 1300 einbaute, zeugen nur noch Ausbruchspuren und Kämpfer. Das Dachgeschoß enthielt weitere Wohn- und Schlafräume.
Von der Ringmauer sind nur wenige Reste verblieben.

Text: Joachim Zeune

Touristen Information

Die Burgruine Falkenstein ist frei zugänglich, Parkplätze unterhalb der Burg.

20 Meter unter dem Gipfel des Falkensteins liegt das Burghotel Falkenstein, das eine atemberaubende Aussicht bis zum Schloss Neuschwanstein und bis zur Zugspitze bietet. Im Restaurant, in der Burgstube, auf der Terasse oder im Wintergarten genießt man feine Regionalküche; individuell gestaltete Themen-Zimmer laden zum Verweilen ein.

Das 2008 eröffnete Burgenmuseum erzählt die wechselvolle Geschichte der Burgruine Falkenstein.
Öffnungszeiten vom 1. Mai bis 31. Oktober täglich von 9 bis 18 Uhr (Eintritt frei).

Führungen bietet auch das Kulturbüro Ostallgäu an, Näheres finden Sie hier.

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