Die Burg wird erstmals indirekt 1206 mit Graf Otto de Botenlouben, dem berühmtesten Mitglied dieser Familie, genannt. Jahrelang auf Kreuzzug, heiratete er vor 1208 Beatrix, Tochter des Joscelin III. de Courtenay, Titulargraf des Kreuzfahrerstaats Edessa und Seneschal des Königreichs Jerusalem. Beide zogen 1220/21 nach Franken und verkauften 1234 ihre Burg Botenlauben an Bischof Hermann von Würzburg, behielten sich dabei aber für bestimmte Gebäude das Wohnrecht vor. Das Bistum verpfändete fortan Botenlauben mehrfach, was zu einer zunehmenden Verwahrlosung führte. Die Zerstörung durch die Bauern 1525 besiegelte den Untergang endgültig. Erste Instandsetzungsarbeiten setzten bereits 1710 ein und wurden in den 1880er und 1890er Jahren intensiviert, als man beide Türme nicht nur mehrfach sanierte, sondern auch umgestaltete. Parallel erfolgten wenig fachliche Ausgrabungen. 1901, 1967, 1976 und 2003 unternahm man weitere Sicherungsarbeiten.
Text: Joachim Zeune
                                    Wikipedia: zum Eintrag
                                                    Koordinaten:  10.087262, 50.188461
                            
Baugeschichte
Über die Baugeschichte der Burg wurde sehr viel geschrieben, ohne dass qualifizierte Bauuntersuchungen erfolgten. Erst 2003 konnten bei Sanierungsarbeiten am Südturm baugeschichtliche Beobachtungen an den erhaltenen Mauerwerken vorgenommen werden, die zur Korrektur älterer Literatur führten. 1234 umfasste die Burg einer Verkaufsurkunde (s.o.) zufolge einen herrschaftlichen Hof (curiam), einen Turm mit Kapelle (turrim cum capella), zwei Vorburghäuser (duabus domibus in suburbio) und einen Palas (palacio). Ältester heute sichtbarer Baukörper ist der wohl kurz vor 1206 entstandene Nordturm, zu dem die nördliche Burghälfte gehörte. Erst Otto und Beatrix dürften die Burg nach Süden erweitert haben, wobei sie als erstes den gewaltigen Südturm zur Visualisierung ihrer herausragenden gesellschaftlichen Stellung errichten ließen. Die Urkunde von 1234 nennt freilich nur einen Turm, der bislang – keinesfalls überzeugend – mit dem Nordturm identifiziert wird. Versuche, unter diesem einen noch älteren Viereckturm zu rekonstruieren, sind nicht nachvollziehbar. Der Südturm – eher Anwärter auf den „Kapellenturm“, da am alten Zugang platziert – wurde spätmittelalterlich erhöht, 1882 dann ebenerdig erschlossen und 1896 mit einem Aussichtspodium versehen.
Text: Joachim Zeune
Baubestand
Die auf einer lang gezogenen, einst weithin sichtbaren Bergkuppe thronende Burgruine hat sich mit Ausnahme der beiden Rundtürme nur in stark sanierten Fundamenten erhalten. Die Burg zeigt eine Zweiteilung in eine schmälere Nordhälfte und eine etwas breitere Südhälfte, wobei beide Enden durch imposante Rundtürme bewehrt wurden. Der Nordturm mit seinem herrlichen Buckelquadermauerwerk besitzt einen Außendurchmesser von 11,2 m und wurde 1890 teils erneuert sowie in ca. 4 m Höhe mit einer modernen Aussichtsplattform getoppt. Der Südturm zeigt ähnlich sorgfältig behauene und eng versetzte Buckelquader, nach Westen und Nordwesten jedoch erneuertes Mauerwerk. Sein Außendurchmesser beträgt stolze 15,3 m, seine Erhaltungshöhe erreicht 13 m. Seine Mauerstärke fällt mit 3,7 m beachtlich aus. Seine stattliche Außenkontur wird durch vier Mauerrücksprünge gegliedert. 
In der Nordhälfte verbleiben Fundamente zweier kaum datierbarer Gebäudetrakte.
Text: Joachim Zeune
Touristen Information
Bad Kissingen bietet eine Vielzahl von Besichtigungs- und Erlebnismöglichkeiten: www.bad-kissingen.de
Die städtische Website informiert auch über die legendenhafte Geschichte der Burg. Näheres finden Sie hier.
Jährlich findet am dritten Septemberwochenende auf der Burg Botenlauben ein großes Mittelalterfest statt mit über 300 historisch gewandeten Minnesängern, Rittern, Gauklern, Spielleuten, Burgfräulein, Fronbauern: www.minnesangundschwerterklang.de
 
                             
                             
                            