In den Jahren 1164-70 erscheint ein Propst Willehalm de Ourdorf in Diensten der Grafen von Falkenstein. 1247 gelangen die bayerischen Herzöge in Besitz der Burg, die erst 1329 explizit erwähnt wird. Kurz zuvor erhob man sie zum Pflegersitz bzw. zum Mittelpunkt eines eigenen Landgerichts. 1505 widerstand die Burg einer Belagerung während des Wittelsbacher Erbfolgekriegs. 1620 befand sich die Burg in verwahrlostem Zustand, 1704 wurde sie von österreichischen Truppen niedergebrannt, 1743 von pandurischen Söldnern. Zwei Jahre später wurde die Burg gesprengt. Von 1992 bis 1998 erfolgten Instandsetzungsarbeiten, die in eine aufwändige Erschließung mündeten.
Im Burgtor-Museum ("Klause") unter der Burg findet sich ein Schauraum zur Auerburg.
Text: Joachim Zeune
Wikipedia: zum Eintrag
Koordinaten: 12.177883, 47.643316
Baugeschichte
Das Felsplateau der Auerburg war schon bronzezeitlich (2. Jahrtausend v. Chr.) besiedelt. Mitte des 12. Jahrhunderts entstand eine erste Steinburg, die im späten 13. Jahrhundert erweitert und überbaut wurde. Unter den Herren von Waldeck erfolgte 1388 eine Instandsetzung, nachdem die vom Herzogtum Bayern und von Österreich gleichermaßen umkämpfte Burg beschädigt worden war. Damals entstand ein neuer Palas im Nordwesteck der Burg. Ab 1489 wurde unterhalb der Burg eine Klause errichtet, drei Jahre später verstärkte man das Burgtor durch eine Barbakane, bis 1495 kamen neue Randgebäude und Erker dazu. Gegen 1550 fügte man an den Palas ein Treppentürmchen an und verdichtete die Randbebauung.
Stete Felsstürze an der Südseite führten zum Verlust des ersten Palas und zur mehrfachen Rückverlegung der Burgmauern.
Text: Joachim Zeune
Baubestand
Der isoliert stehende Felsklotz wird an seinem Rand von einer mehrfach abwinkelnden Ringmauer umsäumt. Von der nördlichen Frontseite, die ein mächtiger Halsgraben sicherte, sprang ein Torvorwerk, eine Barbakane, weit vor. Über dem Nordosteck erhob sich direkt neben dem Burgtor mauerbündig ein quadratischer Bergfried. An ihn schloss südlich ein jüngerer Küchentrakt mit Backofen an, der sich um das Südosteck herumzog. Hier fällt der Burgfels senkrecht ab. Im Nordwesteck der Burg stand ein 1992 freigelegter Palas, der aufgrund seiner fragilen Befunde wieder überschüttet werden musste.
Text: Joachim Zeune
Touristen Information
Die Burgruine ist auf dem bequem ersteigbaren Schlossturm zu erreichen. Das Burgtormuseum ist geöffnet von Mai bis Oktober, jeweils Dienstag und Freitag von 14.00 bis 18.00 Uhr (Eintritt frei!). Auch geführte Wanderungen zur Burgruine werden angeboten.
Nähere Informationenunter www.oberaudorf.de
Text: Joachim Zeune