Burgen
in Bayern

Burg Zwernitz Sanspareil

Der Name Zwernitz (Zvernze) wird erstmals 1156 in einer Urkunde genannt. Zu dieser Zeit gehörte die Burg Friedrich und Uodalrich de Zvernze aus dem Geschlecht der Walpoten. In den Händen dieser alten oberfränkischen Familie blieb die Burg bis etwa Mitte des 13. Jhdts. 1260 kamen die Grafen von Orlamünde in den Besitz der Burg, um sie aber schon 30 Jahre später an den Nürnberger Burggrafen Friedrich III. zu verkaufen. Am 6. Februar 1430 konnte Burggraf Friedrich VI gegen eine hohe Lösegeldzahlung den Abzug der Hussiten erreichen. Weniger glimpflich verlief die Belagerung im 2. Markgrafenkrieg 1553 als die Burg nach zwei Tagen eingenommen und eingeäschert wurde. Erst 1570 begann der teilweise Wiederaufbau. Einer erneuten Zerstörung im Oktober 1632 während des Dreißigjährigen Krieges folgte ein zäher Wiederaufbau, der sich bis 1663 hinzog. Mitte des 18. Jhdts. wurde die Burg als romantische Staffage des grandiosen Felsgartens Sanspareil instand gesetzt. 1810 kam Zwernitz-Sanspareil an das Königreich Bayern und wird heute samt Felsenhain durch die Bayerische Schlösserverwaltung instand gehalten.

Text: Joachim Zeune

Wikipedia: zum Eintrag
Koordinaten: 11.315644, 49.983541

Baugeschichte

Die Burg thront auf einer von West nach Ost verlaufenden Kalksteinklippe. Aus der Zeit der Walpoten kurz nach 1200 stammt der Bergfried mit seinen staufischen Buckelquadern sowie Teile der Ringmauer und des Palas (sog. Archivbau) am östlichen Ende der Niederburg. Wenig bekannt und schlecht dokumentiert sind die Wiederaufbaumaßnahmen im 16. und 17. Jhdt., die vermutlich die Burgkapelle an der Südwestecke des unteren Burghofes beinhalten Auch der sog. Schönhof dürfte erst nach den Zerstörungen von 1553 bzw. 1634 entstanden sein. Aus nachmittelalterlicher Zeit, aber unter Einbeziehung der mittelalterlichen Ringmauer, stammt auch die Wohnbebauung am Westende der Burg, deren Baulichkeiten von der Hochrenaissance über den Barock in die moderne Neuzeit reichen.

Text: Joachim Zeune

Baubestand

Die Burganlage untergliedert sich in eine Hoch- und Niederburg sowie in eine dem Burgfels vorgelagerte Vorburg. Dominierend sind noch heute die Bauten aus der Zeit um 1200, die den 35 m hohen Bergfried mit seinem jüngeren achteckigen, vorkragenden, hölzernen Kranzgeschoss sowie Teile des Archivbaues umfassen, der malerisch auf der überhängenden Ostklippe des Burgfelsens steht. Nachmittelalterliche Bebauung, wie die Fachwerkbauten der Niederburg begrenzen die Anlage im Westen. Ihre Innenräume wurden vom 18. bis zum 20. Jahrhundert mehrfach verändert und neu ausgestattet. Im Erdgeschoss werden sie heute für Veranstaltungen genutzt. Von der Vorburg existieren nur noch einige Mauerreste. Ein unbedingt sehenswertes „künstliches Naturerlebnis“ ist der Mitte des 18. Jhdts. geschaffene Felsgarten mit seinen antiken Inszenierungen.

Text: Joachim Zeune

Touristen Information

Seit 1942 befindet sich Burg Zwernitz im Besitz der der Bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen. Neben Waffen und Mobiliar des 16. bis 18. Jahrhunderts wird in der Dauerausstellung die Geschichte der Burg und seiner Bewohner präsentiert. Geöffnet ist die Burg von April bis September täglich außer montags von 9 bis 18 Uhr und in der ersten Oktoberhälfte täglich außer montags von 10 bis 16 Uhr. Der Eintritt beträgt 2,- € (1,50 € ermäßigt). Unterhalb der Burg liegt der Park mit dem Morgenländischen Bau und dem Felsengarten Sanspareil. Der Park ist ganzjährig frei zugänglich. Im Morgenländischen Bau finden halbstündlich Führungen zu 2,- € (1,50 € ermäßigt) statt. Die Öffnungszeiten des Baus sind mit denen der Burg Zwernitz identisch.
Weitere Informationen finden Sie unter Homepage.

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