Burgen
in Bayern

Burg Stein Bad Berneck im Fichtelgebirge

Anlass für etliche Frühdatierungen der Burg in das 10. oder 11. Jahrhundert lieferte die Erstnennung des Ortsnamens „Stein“ bereits 1028, wohingegen sich ein edelfreies Geschlecht erst zwischen 1100 und 1177 gesichert nachweisen lässt. Auch der Burgname spricht für eine Gründung als gemauerte Burg im 11.oder frühen 12. Jahrhundert. Doch gelingt der erste Nachweis einer Burg nicht vor 1342, als die Hirschberger Friedrich und Heilmann erklären, die Veste zum Stein bei Schorgast mit Zustimmung des Bamberger Bischofs erbaut zu haben. Ab 1343 saßen die Sparnecker auf der Burg Stein, die sie auch stark ausbauten. 1377 wrude die Burgkapelle geweiht. 1686/87 wurde im Obergeschoss die Kapelle St. Michael eingerichtet, was gravierende Eingriffe in die Innenkonzeption des Hauptgebäudes zur Folge hatte. Weitere Eingriffe in die Bausubstanz erfolgten seit 1960 im Rahmen von Sanierungen, rezent durch den Einbau von Toiletten in der westlichen Teilunterkellerung.

Text: Joachim Zeune

Wikipedia: zum Eintrag
Koordinaten: 11.703175, 50.062169

Baugeschichte

Von einer Vorgängerburg des 11. Jahrhunderts fanden sich 2013 im Zuge einer bauhistorischen Begutachtung keine Reste. Die Erbauung der heute sichtbaren Burg fällt klar in die Jahre um 1342 und umfasste die Ringmauer mit einem längsrechteckigen Wohnturm, der die „Kemenate“ darstellte, sowie die Vorburg. Ausbauten erfolgten ab 1343 unter den Sparneckern, die 1377 die heute fast völlig verschwundene Burgkapelle vor dem inneren Burgtor weihen ließen. Weitere Um- und Ausbauten sind zwischen 1553 und 1576 überliefert, setzten aber dem Datum 1548 über dem Hauptburgtor zufolge ein wenig früher ein. Dendrodaten von 1550/51 aus der Holzdecke des Hauptbau-Erdgeschosses bestätigen dies. Damals dürfte auch die Zwingerbefestigung mit ihren polygonalen Bastionen entstanden sein. Dendrodaten belegen weiterhin, dass man noch vor dem Einbau der Burgkapelle in das Obergeschoss 1686/87 den Dachstuhl 1662/63 erneuerte. Der Einbau der Kapelle zog weitreichende Eingriffe in die Innenkonzeption nach sich, führte überdies zu einem Umbau der 1550/51 eingebauten Fenster des obersten Geschosses. Sanierungseingriffe erfolgten 1960ff. Erst vor wenigen Jahren baute man Toiletten in die westliche Teilunterkellerung ein.

Text: Joachim Zeune

Baubestand

Stein überbaut einen in das Ölschnitztal vorspringenden, mittlerweile stark überwachsenen Felssporn, der vom Hinterland deutlich überhöht wird. Von der südlich vorgelagerten Vorburg und dem bastionierten Zwinger haben sich nur wenige Mauerreste erhalten, während von der Ringmauer der erhöhten Hauptburg mehrere Meter hoher Bestand verblieb. Auf dem höchsten Punkt des Geländes steht der heute dreigeschossige Hauptbau – ein Wohnturm länglicher Gestalt mit erneuertem Halbwalmdach. Der Großteil seiner Öffnungen stammt aus den Jahren um 1550/51, als man Dendrodaten zufolge auch die jetzige Holzdecke über dem Erdgeschoss einzog. Dieser Zeitstellung gehört auch das Rundbogenportal im Untergeschoss an. Lediglich einige Schlitzfenster gehören noch der Bauzeit um 1342 an. Sehenswert sind im Inneren die schwere Holzbalkendecke des Erdgeschosses und die Burgkapelle von 1686/87 im Obergeschoss.

Text: Joachim Zeune

Touristen Information

Die Burg ist frei zugänglich mit Ausnahme des nur beschränk zugägnlichen Palas; kostenlose Parkplätze unterhalb der ehemaligen Burg. Die Burgkapelle St. Michael kann für evangelische Taufen und Hochzeiten genutzt werden, zu besonderen Anlässen werden hier Gottesdienste abgehalten. Öffnungszeiten der Kapelle finden Sie hier.

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