Burg L. wurde vermutlich im 12. Jhdt. durch die Grafen von Orlamünde errichtet. Die bisher erforschten Quellen geben dazu allerdings keine genaue Auskunft. Die erste verlässliche urkundliche Nachricht nennt erst 1337 einen Graf Friedrich von Orlamünde, Herr zu Lauenstein. Im 14. Jhdt. wurde die Burg angeblich zerstört und durch Graf Otto VII. von Orlamünde wiederaufgebaut. Mit dem 15. Jhdt. setzt eine wechselvolle Besitzgeschichte ein, die 1506 mit dem Erwerb durch das Geschlecht derer von Thüna endete. Christoph von Thüna erwies sich Mitte des 16. Jhdts. als neuer wichtige Baumeister. 1622 kam die Burg L. an Markgraf Christian von Brandenburg-Bayreuth, 1803 an Bayern. 1896 erwarb der Privatmann Erhard Meßmer die heruntergekommene Anlage und ließ sie umfassend instand setzen. Seit 1962 ist Burg Lauenstein im Besitz des Bayerischen Staates.
Text: Joachim Zeune
Wikipedia: zum Eintrag
Koordinaten: 11.369723, 50.513270
Baugeschichte
Die Baugeschichte von L. ist nur unzulänglich erforscht. Für eine Entstehung noch im 12. Jhdt. spricht u.a. das Fischgrätmauerwerk des als Stumpf erhaltenen runden Bergfrieds. In der 2. Hälfte des 14. Jhdts ließ Graf Otto VII. von Orlamünde, möglicherweise nach einer Zerstörung, den lang gestreckten sog. Orlamündebau errichten. Kaum bekannt sind jene Bautätigkeiten, die mit den häufigen Besitzerwechseln des 15. Jhdts. verbunden sind. Möglicherweise wurde an der Ringmauer gearbeitet und dem Orlamündebau gearbeitet, in den man neue Fenster einfügte. 1551-1554 entstand im nördlichen Teil der Hauptburg der sog. Thüna-Bau, ein prächtiger, mehrgeschossiger Schlossbau, benannt nach den Herren von Thüna. Gleichzeitig wurde der Orlamündebau erneut umgestaltet und mit einem Treppenturm versehen. In diese Zeit datiert auch der Umbau des alten Tores. Aus markgräflicher Zeit stammen die Steinbrücke im Westen und das ehemalige Amtshaus (jetzt Hotel). Nach ihrem Verfall im 19. Jhdt. und den anschließenden Bautätigkeiten Erhard Meßmers ließ der Bayerische Staat die Burg 1966-76 umfassend sanieren.
Text: Joachim Zeune
Baubestand
Die weitläufige Burg L. thront pittoresk auf einem Bergkegel hoch über dem Loquitztal und besteht aus Vor- und Hauptburg. Die ummauerte Vorburg kann durch eine erneuerte Toranlage im Osten oder durch den Torbau von 1746 mit dem daneben liegenden zeitgleichen Amtshaus im Westen betreten werden. Von der ersten Burganlage fand man bis jetzt keine sichtbaren Reste. Das Erscheinungsbild der der komplexen und kompakten Hauptburg wird durch die beiden hoch aufragenden Trakte, dem Orlamündeflügel und dem Thüna-Bau, sowie den hoch aufragenden Treppenturm von 1551-54 geprägt. Der Thüna-Bau nimmt die gesamte nördliche Schmalseite der Burg ein und weist an allen vier Ecken schräg gestellte Mauertürme auf. Zu seiner anspruchsvollen Ausstattung gehört das Kreuzrippengewölbe im Erdgeschoss mit seinem stattlichen Eckkamin. Der aus dem 14. Jhdt. stammende Orlamündebau besitzt ein um1600 eingebautes prachtvolles Gewölbe sowie schöne Arkaden zum Hof hin. Im Nordwesten und Westen begrenzen Ringmauer und Torbau die Kernburg.
Text: Joachim Zeune
Touristen Information
Ein Highlight ist das Lauensteiner Burgfest. Alle zwei Jahre am vierten Wochenende im Juni sorgen allerlei Gaukler, Ritter und Spielleute vor historischer Kulisse für mittelalterliches Flair und lassen den Besucher in längst vergangene Zeiten eintauchen.
Informationen finden Sie auch auf der Seite der Bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen: Homepage