Die Burg wird erstmals mit Pilegrin de Valkenberch 1154 indirekt erwähnt. Mit dem Aussterben des Geschlechts derer von Falkenberg 1252 kam die Burg 1273 durch Heirat an Landgraf Gebhard von Leuchtenberg, der Falkenberg 1294 nach mehreren kurzfristigen Verpfändungen an den Abt des Klosters Waldsassen veräußerte. 1428 belagerten die Hussiten die Burg vergeblich, die 1648 nach hartem Beschuss von den Schweden eingenommen wurde bereits dreißig Jahre später ruinös war. Dem langen Verfall, der nach der Säkularisation 1809 durch die Nutzung als Steinbruch für den Neubau des Pfarrhofs beschleunigt wurde, begegnete Werner Graf von der Schulenburg, indem er die Ruine 1934 bis 1939 wieder instand setzte und rekonstruierte. Zuvor in Privatbesitz, wurde die Burg im Dezember 2008 vom markt Falkenberg erworben.
Text: Joachim Zeune
Wikipedia: zum Eintrag
Koordinaten: 12.224972, 49.859304
Baugeschichte
Die Gründungsburg aus der Mitte des 12. Jahrhunderts ist bislang noch nicht im Bestand erfasst, wie überhaupt die Baugeschichte keinesfalls detailliert erforscht ist. Vor 1294 bestand die Burg angeblich aus einer herzförmigen Ummauerung, die im Westen und Osten einen Wohnbau, im Norden einen Brunnenturm und im Süden einen Torbau aufwies, der beide Wohnbauten verband. Diesen Bestand erneuerte Abt Konrad II. (1393-1417) wohl im frühen 15. Jahrhundert. Damals kam ein weit nach Süden vorspringender Torbau hinzu, der eine Burgkapelle mit eckigem Altarerker enthielt. Angesichts der Bedrohung durch die Hussiten ließ Abt Nikolaus III. wohl in den 1420er-Jahren mitten im Burghof aus den Abbruchsteinen einer nahe gelegenen, nicht näher bekannten Burg einen quadratischen Bergfried ("Hussitenturm") errichten. Weitere Ausbauten unbekannter Art nahm Abt Nikolaus IV. im Jahr 1465 vor. 1809 trug man den Bergfried auf Zweidrittelhöhe bzw. eine Höhe von 14 Meter ab. Die Sanierung von 1934-1939 umfasste eine aufwändige Rekonstruktion nach historischen Vorlagen.
Text: Joachim Zeune
Baubestand
Die auf einem mächtigen, dreigeteilten Granitriff oberhalb der Waldnaab thronende, äußerst eindrucksvolle und pittoreske Burg passt sich in ihrem Grundriss der Felsformation an und wird von einer Ringmauer herzförmig-oval umfriedet. Der Gesamteindruck ist allerdings der einer kompakten, durch den Fels beengten Randhausburg mit einer rundum geschlossenen Dachlandschaft. Von der östlich vorgelagerten Vorburg haben sich nur bescheidene Reste erhalten. Von hier führt eine rekonstruierte Brücke über den tiefen Halsgraben zu dem zugbrückenbewehrten Burgtor, dessen Obergeschosskapelle zum Teil modern überformt wurde. Der Wohnbau am Westende birgt den Rittersaal. Sehenswert ist der trutzige quadratische Bergfried mit seinen über 2 Meter dicken Mauern, die wieder verwendete Buckelquader aufweisen. Der obligate Hocheingang lag in 8 Meter Höhe in der Westseite. Interessant sind die Schießscharten des Torturms, die unter einem Schlitz ein separates Rundloch zeigen, also nicht als "klassische" Schlüsselscharten ausgebildet sind.
Text: Joachim Zeune
Touristen Information
Die im Besitz der Grafen von der Schulenburg befindliche Burg versteht sich als weltoffener Ort. Das 1990 gegründete "Forum Falkenberg" hat es sich zur Aufgabe gemacht, der Region und dem Ort Falkenberg ein eigenes kulturelles Profil zu geben mit Konzerten, Lesungen, Ausstellungen, Konferenzen, Performances mit Künstlern aus allen Weltregionen. Das Veranstaltungsprogramm finden sie auf der Website des Marktes Falkenberg.
Burg Falkenberg bietet Übernachtungsmöglichkeiten und steht für Tagungen sowie private wie geschäftliche Veranstaltungen wie Geburtstage, Hochzeiten, Feiern zur Verfügung. Nach telefonischer Voranmeldung kann die Burg auch besichtigt werden: Tel. 09637 929945-0
Der Burgberg selbst zählt übrigens zu den 100 schönsten Geotopen Bayerns und ist mit entsprechenden Info-Tafeln erschlossen. Genauere Aufschlüsse dazu bietet das Bayerische Landesamt für Umwelt.