Zeitzeugen berichten

Klaus Wolf Berufsschullehrer (Metalltechnische Berufe); Ende der 1980er-Jahre Vorstand einer Bürgerinitiative gegen den Bau der WAA

Signatur
zz-1728.01
Copyright
Haus der Bayerischen Geschichte (Georg Schmidbauer M.A.)
Referenzjahr
1985

Im hier gezeigten Ausschnitt berichtet Klaus Wolf über die Bedeutung der Errichtung des Hüttendorfs im Dezember 1985 im Rahmen des Widerstands gegen den Bau der WAA in Wackersdorf und die Räumung desselben durch die Polizei.

Dieser Clip ist Teil des folgenden Interviews:

Thematisches Zeitzeugeninterview mit Klaus Wolf, aufgenommen am 30.10.2016 in Miltenberg, über die Bürgerinitiative gegen den Bau der WAA in Wackersdorf, verschiedene Aktionen des Widerstands, die Vorwürfe gegenüber der Bayerischen Staatsregierung und der Polizei, die Folgen der Widerstandsaktionen und die Eskalation der Gewalt an Ostern und Pfingsten 1986.

Biogramm

Klaus Wolf wurde 1951 in Hösbach (Ufr.) geboren und absolvierte eine Ausbildung als Berufsschullehrer in München. Ab 1988 war er an der Staatlichen Berufsschule in Miltenberg angestellt. Klaus Wolf engagierte sich Ende der 1980er-Jahre als Mitglied und Vorstand einer Bürgerinitiative gegen den Bau der Wiederaufarbeitungsanlage in Wackersdorf (WAA) und nahm an einigen spektakulären Widerstandsaktionen teil.

Inhalte

Geboren 1951 – Unverständnis für den Bau der Wiederaufarbeitungsanlage (WAA) in Wackersdorf – Mitglied und später Vorstand der Bürgerinitiative gegen den Bau der WAA – Mitgliederstruktur der Bürgerinitiativen – Bedeutung der Aktion „Hüttendorf“ im Dezember 1985 – Anfängliche Bedenken gegenüber auswärtigen WAA-Gegnern – Räumung des Hüttendorfs nach 18 Tagen durch die Polizei – Beteiligte Bevölkerungsschichten an den Widerstandsaktionen – Bedeutung der österreichischen WAA-Gegner – Diskussionspapier zu einem langfristigen Widerstandskonzept im Januar 1986 – Aktionsvorschläge des Diskussionspapiers – Einwendungen gegen Teilerrichtungsgenehmigung 1986 – Distanzierung von militanten WAA-Gegnern – Vorwurf gegenüber der Staatsregierung und der Polizei – Eigendynamik der Aktionen – Gewaltfreie Möglichkeiten zum Protest – „Ankettaktion“ – Ausgang der Gerichtsverhandlung nach der „Ankettaktion“ – Aktion am 08.10.1987: Frühstücksbuffet auf der Zufahrtsstraße zur WAA – Teilnehmer an der Frühstücksbuffet-Aktion – Folgen der Frühstücksbuffet-Aktion – Gewährung eines Protest-Spielraums durch das Gericht – Hintergrund des Gesprächs bei der Regierung der Oberpfalz im November 1987 – Regelmäßige Aktionen zur Erinnerung des Regierungspräsidenten an sein Versprechen: „Krampol-Aktion“ – Reaktionen der Regensburger Bevölkerung auf die Demonstrationen – Alltag der Demonstrationen am Bauzaun – Eskalation der Gewalt an Ostern und Pfingsten 1986 – „Die Polizeieinsätze, also das war wie Bürgerkrieg…“ – Vorwurf: „Oberpfälzer Chaoten“ – Erfolgsaktion auf dem Marienplatz in München – Kritik an Staatsregierung und Polizei – Hintergrund des Diskussionspapiers: Vermittelbare Widerstandsformen – Aufwand zur Aufrechterhaltung des Widerstands – Glücklich über Erfolg des Widerstands – Fazit zur Widerstandszeit – Persönliche Bereicherung – Skepsis gegenüber der Widerstandskultur in Bayern – Vereinbarkeit der Widerstandstätigkeit mit dem Lehrerberuf – Nachteile und Belastungen durch die Widerstandstätigkeit – „Mächtige Gegner“ – Persönliches Bild von Bayern – Verbesserungsvorschläge für die Politik – Meinung zum Umgang mit Flüchtlingen und Asylbewerbern heute.

Daten

Art:
Thematisches Zeitzeugeninterview
Dauer:
0:45 h
Aufnahmedatum:
30.10.2016
Sprache:
deutsch
Aufnahmeteam:

Interview: Georg Schmidbauer M.A.

Kamera: Georg Schmidbauer M.A.