Im hier gezeigten Ausschnitt berichtet Imogen Pfarr-Otto über die 1986 gespielten Kasperltheaterstücke „Bauzaunfressen“ und „Der Kasperl heizt dem Teufel ein“ als Aktionen gegen den Bau der WAA.
Dieser Clip ist Teil des folgenden Interviews:
Thematisches Zeitzeugeninterview mit Imogen Pfarr-Otto, aufgenommen am 28.07.2016 in Regensburg, über ihr Engagement gegen Atomkraft, den Verein „Mütter gegen Atomkraft“, die Aktionen gegen den Bau der WAA in Wackersdorf, die Reaktionen der Bevölkerung auf die Aktionen des Vereins, die Zusammenarbeit mit Umweltschutzorganisationen, die Delegation der Gesellschaft für bedrohte Völker, die Auswirkungen der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl am 26.04.1986, die Enttäuschung gegenüber der Regierung und die Frage der Vereinbarkeit des Lehrerberufs mit der Widerstandstätigkeit gegen die WAA.
Biogramm
Imogen Pfarr wurde 1949 in Regensburg geboren und absolvierte eine Ausbildung zur Grundschullehrerin. 1975 lernte sie ihren späteren Mann, Dr. Uli Otto, kennen. Während des Widerstands gegen die Wiederaufarbeitungsanlage in Wackersdorf engagierte sie sich im Verein „Mütter gegen Atomkraft“. Dieser Verein führte verschiedene Protestaktionen in Regensburg gegen die WAA durch. Imogen Pfarr-Otto war 43 Jahre Grundschullehrerin und inzwischen pensioniert.
Inhalte
Geboren 1949 in Regensburg – Grundschullehrerin – Engagement gegen Atomkraft – Der GAU in Harrisburg 1979 – Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki 1945 – Engagement gegen die WAA von Beginn an – Demonstrationen mit Kindern – Teilnahme an Aktionen gegen die WAA – Gründung des Vereins „Mütter gegen Atomkraft“ in Regensburg im Juli 1986 – Nuklearkatastrophe von Tschernobyl am 26.04.1986 – Gründung des Vereins durch Gymnasiallehrerin Eva Kiewski – Mitglieder des Vereins – Vereins-Gründerin Eva Kiewski – Arbeitskreise – Anliegen des Vereins: Information der Bevölkerung – Radioaktive Belastung der Lebensmittel etc. (Becquerel-Zahlen, Cäsium) – Aktionen des Vereins – Aufdruck der Becquerel-Zahlen auf Milchtüten von November 1986 bis Ende Dezember 1986 – Info-Stand in Regensburg am 25.04.1987 – Aktion „Schifferlfahrt“ 1987 – Herantreten an Politiker und Bischof von Regensburg (Manfred Müller) mit Punkte-Katalog (Befragung) – Leserbriefe, Demonstrationen und Info-Stände mit Flyern zum Tschernobyl-Tag und zu Weihnachten – Teilnahme am Bürgerfest, an Stadtteil- oder Hoffesten in Regensburg – Information der Bevölkerung über Vorträge und Seminare – Themenspektrum bei Informationsveranstaltungen – Bund für Umwelt und Naturschutz schickt Delegation der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) nach Regensburg – Aufklärung über die Folgen radioaktiver Strahlung – Betreuung der Delegation der GfbV durch Vereinsmitglieder – Kein Empfang der Delegierten durch Bischof und Bürgermeister – Anlass der Gründung des Vereins „Mütter gegen Atomkraft“ – Nuklearkatastrophe von Tschernobyl am 26.04.1986 – Wetterbedingungen zur Zeit der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl – Radioaktive Belastung der Kinder auf dem Sportplatz – Gründung des Vereins – Empörung der Mütter über Verharmlosung der Situation durch Regierung – Durchführung eigener Messungen – Versendung von Proben an die Gesellschaft für aktives Umweltbewusstsein in Landshut – Überprüfte Materialien – Wöchentliche Veröffentlichungen der Becquerel-Zahlen in der Mittelbayerischen Zeitung und dem eingerichteten Anrufbeantworter – Verängstigte und verunsicherte Bevölkerung – Aufklärung der Bevölkerung über Atomkraft und Radioaktivität – Vorträge von Experten aus Naturschutz und Universität – Vorträge von Vereinsmitgliedern – Akzeptanz der Bevölkerung gegenüber dem Verein „Mütter gegen Atomkraft“ – Flugblätter zu verschiedenen Themen – Stand der Regensburger Bevölkerung zur WAA in Wackersdorf – Im Dialog mit Bischof Manfred Müller – Bedeutung der Briefe des Vereins an Politiker – Vorhaben: Befragung der Politiker zu 27 Punkten – Briefe an Landwirtschaftsministerium, Gesundheitsministerin, Bischof und Bürgermeister von Wackersdorf – Reaktionen der Politiker – Strahlenschutzordnung – Kasperltheaterstück „Bauzaunfressen“ bei Veranstaltung mit Bund Naturschutz 1986 – Kasperltheaterstück: „Der Kasperl heizt dem Teufel ein“ (Beatles-Song: „Here comes the sun“) – Aufführungen der Kasperltheaterstücke – Reaktionen auf die Theaterstücke – Vereinbarkeit des Lehrerberufs mit der Widerstandstätigkeit gegen die WAA – Vernichtung kleiner Atomkraftwerke durch Lehrer und Schüler – „Kuh-Aktion“ in Regensburg am 25.04.1987 – Reaktionen der Bevölkerung auf die „Kuh-Aktion“ – Aufdruck der Becquerel-Zahlen auf Milchkartons – Bildung einer „Milchkette“ – Aktion „Schifferlfahrt“ im Oktober 1987 – Gefahr der Verseuchung der Donau und der Naab durch WAA – Teilnehmer an der Aktion „Schifferlfahrt“ – Reaktionen der Öffentlichkeit auf Aktionen des Vereins – Aktionen um Weihnachten vor Kaufhof – Stände am Tschernobyl-Tage vor dem alten Rathaus in Regensburg mit weiteren Beteiligten gegen Atom- und Kernenergie – Lose-Verkauf – Unterschriftenaktionen – Kontakt mit der Delegation der GfbV über Bund für Umwelt und Naturschutz – Berichte der Delegation der GfbV – Folgen der Radioaktivität – Beispiel: radioaktive Verseuchung des Trinkwassers im Pine Ridge Reservat (Indianerreservat, USA) – Delegierte der Gesellschaft für bedrohte Völker aus Uran-Abbaugebieten und Atomwaffenabwurfgebieten – „Versuchskaninchen für die westliche Welt“ – Mitgemachte Aktionen am Bauzaun in Wackersdorf – Faschingsaktion 1987 – Ostern 1986 (Reizgas) – Arbeitsteilung im Verein: Öffentlichkeitsarbeit, Kontaktfrauen zu den anderen Gruppen, Planung von Aktionen – Teilnahme an den „Marterlandachten“ – Ostern 1986 – Tränengas-Einsatz – Persönliche Reaktion auf die Verkündung des Baustopps der WAA im Mai 1989 – Aktionen bis heute: Weihnachtspakete nach Tschernobyl – Persönliche Prägung durch die Widerstandstätigkeit gegen die WAA – Freundschaften – Enttäuschungen gegenüber dem Staat – Vereinbarkeit des Lehrerberufs mit der Widerstandstätigkeit gegen den Bau der WAA – Atom-Gegnerschaft als Teil der Identität – Bilanz zur Widerstandstätigkeit gegen den Bau der WAA: „Es hat sich auf jeden Fall gelohnt“ – Enttäuschung gegenüber Politikern – Persönliches Bild von Bayern – Engagement gegen den Bau der WAA durch Bevölkerung – Bayerische Landschaft – Kritik am Wahlverhalten der Bayern – Umweltschutz in Bayern – Problematik des Flächenverbrauchs – Regensburg als Heimat – Bayern-Klischees im Ausland – Bayern als Synonym für Deutschland – Meinung zum Umgang mit Flüchtlingen und Asylbewerbern heute.
Daten
Interview: Georg Schmidbauer M.A.
Kamera: Georg Schmidbauer M.A.