Im hier gezeigten Ausschnitt berichtet Alfred Wolfsteiner über die Aktivitäten der Bürgerinitiative Schwandorf im Kampf gegen die WAA, die Ausübung politischen Drucks, die Mobilisierung des Protests durch Informationen, Demonstrationen und die juristische Auseinandersetzung.
Dieser Clip ist Teil des folgenden Interviews:
Thematisches Zeitzeugeninterview mit Alfred Wolfsteiner, aufgenommen am 15.03.2014 in Schwandorf, über sein Verhältnis zur Kernenergie, sein Engagement gegen die WAA in Wackersdorf, das WAAhnsinns-Festival in Burglengenfeld und das Ende der WAA.
Biogramm
Alfred Wolfsteiner wurde 1954 in Schnufenhofen (westliche Oberpfalz) geboren und absolvierte nach dem Abitur eine Ausbildung als Bibliothekar. Nach einer Tätigkeit als wissenschaftlicher Bibliothekar übernahm er 1982 die Stelle als Leiter der Stadtbibliothek Schwandorf. Alfred Wolfsteiner engagierte sich schon in den frühen 1980er-Jahren gegen die Kernenergie und insbesondere gegen die geplante Wiederaufarbeitungsanlage in Wackersdorf (WAA). Er war Mitglied der dortigen Bürgerinitiative gegen die Errichtung der Anlage und nahm im Lauf der Jahre an den verschiedenen Widerstandsaktionen der WAA-Gegner teil.
Inhalte
Geboren 1954 – Ausbildung zum Bibliothekar – Leiter der Stadtbibliothek Schwandorf ab 1982 – Kernenergie als prominentes Thema in den 1980er-Jahren – Entwicklung einer Protestkultur – Hauptargumente gegen die WAA: gesundheitliche Risiken und sicherheitsrechtliche Bedenken – ab 1982 Engagement in der Bürgerinitiative Schwandorf – bürgerlicher, konservativer und kirchlicher Protest – Arbeitsplätze als Hauptargument für die WAA – Ende der Braunkohleindustrie in Bayern – Erörterungstermin zur Teilerrichtungsgenehmigung in Neunburg 1984 – Rodungen im Taxöldner Forst – Mobilisierung des Protests – Aufklärung durch Wissenschaftler – politischer Druck – juristische Auseinandersetzungen – Demonstrationen – Sammlung von Geld für die Bürgerinitiative – Haltung des Schwandorfer Landrats Hans Schuierer (SPD) – Begründung eines Selbsteintrittsrechts des Staates zur Genehmigung der Teilerrichtung – Engagement in der SPD – Demonstration gegen den Rodungsbeginn am 22.12.1985 – Platzbesetzung und Errichtung des Hüttendorfs – Stimmung im Hüttendorf – Räumung des Hüttendorfs – Verhaftungen – Protest aus der Bevölkerung – Sonntagsspaziergänge zum Franziskus-Marterl – Steigerung der Gewalt – Autonome – Polizisten – Wasserwerfer – ungleiche Berichterstattung im Fernsehen – Radikalisierung der Bevölkerung – Propaganda-Initiativen der Betreibergesellschaft DWK – Ängste der Bevölkerung – Beschneidung der Freiheiten durch massive Polizeipräsenz – neue Dimension des Protests nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl 1986 – Großdemonstrationen zu Ostern und Pfingsten 1986 – WAAhnsinns-Festival in Burglengenfeld 1986 – berühmte Musiker – erste juristische Erfolge 1987 – Aufhebung der Teilerrichtungsgenehmigung – fehlende atomrechtliche Genehmigung – Tod von Ministerpräsident Franz Josef Strauß 1988 (CSU) – Flugblattaktion im Bayerischen Landtag – Diffamierung als Zukunftsverweigerer durch die Staatsregierung – Einschüchterungsversuche – Auswirkungen auf eigene berufliche Karriere – Ende der Bauarbeiten 1989 – Prägung der Oberpfälzer durch den Protest gegen die WAA – persönliche Bekanntschaften – parteipolitische Entwicklung – persönliche Prägung.
Daten
Interview: Georg Schmidbauer M.A.
Kamera: Georg Schmidbauer M.A.