Im hier gezeigten Ausschnitt schildert Siegfried Parche seine Eindrücke von Studentenprotesten vor dem Münchner Amerikahaus 1968 und der Unfähigkeit der Generationen, miteinander konstruktiv zu diskutieren.
Dieser Clip ist Teil des folgenden Interviews:
Lebensgeschichtliches Zeitzeugeninterview mit Siegfried Parche, geführt am 07.07.2004 im Rahmen des Projekts Geschichte der Diakonie, über seine Ausbildung, seine vielfältigen Einsatzstationen als Diakon und die strukturellen Veränderungen der Rummelsberger Anstalten zum Sozialkonzern.
Biogramm
Inhalte
1953 nach Rummelsberg gekommen, langgehegter Wunsch, zuvor Tätigkeit in der kirchlichen Jugendarbeit, Berufsbild des Diakons als geeignet angesehen, Ausbildung: zweijähriges Vorpraktikum, Einrichtung mit geistig behinderten Kindern und Jugendlichen, theoretischer Unterricht, 2 Jahre Mittelklasse, soziale psychologische pädagogische Fächer und Theologie, erstes Diakon-Examen, Zwischenpraktikum in 2 Gemeinden, München, Roßtal, Oberklasse, theologisches Oberseminar, Abschluss 1961 mit dem zweiten Diakon-Examen, doppelte Qualifikation, staatliche Anerkennung erst später, 5 Arbeitsfelder im 10-Jahres-Rhythmus, Jugendarbeit in München, Gemeindebetreuung, am Ende Dekanatsjugendreferent für den Gesamtbereich München, dann Stuttgart: Zentrale der evangelischen Jugendarbeit in Deutschland, Referat für Ost-West-Begegnungen, Kontakte in die DDR, Polen, dann Nürnberg, Geschäftsführer im Amt für Gemeindedienst, Hilfestellung für die Ehrenamtlichen in den Gemeinden, dann Rummelsberg, Aufbau der Fortbildung in den ersten Dienstjahren für Diakone, Berufsberatung für Diakone und Brüder, Fortbildung der Mitarbeiter bei den Rummelsberger Anstalten, nicht fachspezifisch sondern für die eigene Seele, fachübergreifende Angebote, dann Wahl zum Brüdersenior - Bruch in der Jugendarbeit, Frage nach den Bedürfnissen der Jugendlichen, 1968, hauptamtliche Jugendleiter als Moderatoren, nicht mehr als "Vorturner", Jugendarbeit als Trainingsfeld für das spätere Leben, Unfähigkeit der Menschen zur Diskussion, Demonstration vor dem Amerikahaus, Demokratie musste erst eingeübt werden, Studienreise nach Athen, Begeisterung über Diskussionsdisziplin, Hilfe zur Selbsthilfe, Eigengestaltung - Begegnungen über den „Eisernen Vorhang“ hinweg, Beziehungen zu ostdeutschen Gemeinden, Kontakt zum Zentralrat der Freien Deutschen Jugend (FDJ), Weltjugendfestspiele in Ostberlin - konziliarer Prozess, Carl Friedrich von Weizsäcker, Großveranstaltungen in München, Nürnberg, Regensburg, Ökumene - Berufsbild des Diakons, im Vergleich mit anderen Sozialberufen, andere Motivation, christlicher Hintergrund, Mensch als Ebenbild Gottes, Verbindung der Rummelsberger Diakone mit der bayerischen Landeskirche, gegenseitige Verlässlichkeit, Arbeitsplatzsicherheit, Bedeutung des Glaubens für die Arbeit: Dialogverhalten, Respektierung der Argumentation, Sozialisation, Zuwendung zum Menschen, Jesus Christus als Vorbild im Umgang mit Menschen, Kraft durch das Gebet, senden und gesendet werden, beide Seiten erlebt als junger Bruder und als Brüdersenior, Herausforderungen, zufrieden mit den Sendungen, früheres Sendungsprinzip, später Sendungsgemeinschaft, gemeinsamer Prozess des Sendungsgeschehens, Rücksprache mit der Familie, Wechsel bei Nichtzurechtkommen, Konstellation mit den Mitarbeitern und Vorgesetzten, Tätigkeit als Brüdersenior, Vollzeitstelle, Mischung aus seelsorgerischer Tätigkeit für die Brüder und deren Familien, Stellvertretung des Rektors, dienstrechtliche, arbeitsrechtliche Fragen, Dienstvorgesetzter, verantwortlich für das Innenleben der Gemeinschaft, Organisation der Zusammenkünfte, Konvente, Begleitung der Brüderkreise vor Ort, Diakonen-Bluse, nur in der Ausbildungszeit im Unterricht, keine Gedanken über Kleidung notwendig, praktische Berufskleidung wurde abgeschafft, Akzeptanz und Beliebtheit der Bluse, Posaunenchor trat in Brüderbluse auf, Bethel, Brüderbräute: Bräuteseminar für die Frauen war Pflicht, halbes Jahr, Brüderfrauen als Bestandteil der Gemeinschaft, Veränderungen der gesellschaftlichen Bedingungen, Bräuteseminar in Frage gestellt, heute freiwillige Sache, Angebot zum Kennenlernen der Gemeinschaft, Seminare, Brüderordnung, Lebens-, Dienst- und Sendungsgemeinschaft, Dienstgemeinschaft wichtig für Verständnis als Brüderschaft innerhalb der Landeskirche, unterschiedliche Arbeitsfelder, Amt der Kirche, Lebensgemeinschaft, keine Klostergemeinschaft, Familien, Schwierigkeiten Lebensgemeinschaft zu verwirklichen, punktuelle Umsetzung zu bestimmten Zeiten an bestimmten Orten, Beispiel: geistliche Einkehrzeiten in Rummelsberg, gemeinsame Pilgerwege, Festtage, gegenseitige Verantwortlichkeit, Hilfe bei psychischer und physischer Not - Zukunft der Diakonen-Brüderschaft, kein Nachwuchsmangel, doppelt so viele Bewerber wie Ausbildungsplätze, Diakoninnen unterlagen keiner Kontingentierung mehr, 35 Ausbildungsplätze zwischen 50 und 60 Bewerber/-innen, Anforderungen an Diakone, doppelte Qualifikation, später auch Zusatzausbildung in Betriebswirtschaft, wichtig für Übernahme von Leitungsaufgaben, Veränderungen im Gemeindebereich, Gemeinde, Bedürfnisse der Menschen, Kirche, Seelsorge und praktische Hilfestellungen, ehrenamtlich im Kirchenvorstand einer Gemeinde und im Diakonieverein - Rummelsberg auf dem Weg zum Sozialkonzern, Management, Konzernführung aus dem Glauben heraus, 5.500 Mitarbeiter, 112 Einrichtungen, Suche nach entsprechenden Strukturen, Rummelsberger Anstalten, gemeinnützige Gesellschaft, GmbH, Transparenz nach außen, Gefahr, das Elemente der Unternehmensführung in den Vordergrund geraten, Bedeutung, dass ein Unternehmen gesund ist als Fundament, diakonisches Profil, Wohlfahrtsverbände: Arbeiterwohlfahrt (AWO), Rotes Kreuz, Konkurrenz wichtig für den Leistungsstandard, Diakonen-Gemeinschaft Eigentümer der Gesellschaft, Träger des Vereins, Landeskirche, Umgang mit älteren Diakonen, 90% der Mitarbeiter der Diakonie Frauen, Frauen auch in Leitungsstellen, interessante Erfahrung für Männer, wenn es einmal andersherum ist, Gleichstellung in der Landeskirche.
Daten
Interview: Georg Schmidbauer M.A.
Kamera: Georg Schmidbauer M.A.