Zeitzeugen berichten

Dr. Sieglinde Ehard Ministerialbeamtin

Themen

Staatsbesuche in Bayern

Zeiträume

Das geteilte Deutschland (1949 - 1989)

Signatur
zz-0516.01
Copyright
Haus der Bayerischen Geschichte (Georg Schmidbauer M.A.)
Referenzjahr
1962

Im hier gezeigten Ausschnitt spricht Dr. Sieglinde Ehard - Ehefrau des Bayerischen Ministerpräsidenten Hans Ehard - über den Besuch des französischen Staatspräsidenten Charles de Gaulle 1962 in München.

Dieser Clip ist Teil des folgenden Interviews:

Lebensgeschichtliches Zeitzeugeninterview mit Dr. Sieglinde Ehard, geführt am 20.05.1998 in München, über ihre Kindheit und Jugend im München der 1920er- und 1930er-Jahre, den Kriegshilfsdienst im Zweiten Weltkrieg, die Arbeit als Dolmetscherin nach dem Einmarsch der Amerikaner 1945, ihre Tätigkeit im Bayerischen Wirtschaftsministerium und die politische Karriere ihres Ehemannes, des Ministerpräsidenten Hans Ehard (CSU).

Biogramm

Sieglinde Ehard wurde 1916 als Sieglinde Georgine Odörfer in München geboren und besuchte das St.-Anna-Gymnasium im Stadtteil Lehel (Reifeprüfung mit 1,0). Sie studierte an der Universität München Deutsch, Englisch und Geschichte für das Lehramt (Staatsexamen mit Auszeichnung). 1939 promovierte sie zur Dr. phil. und arbeitete zunächst als Gymnasiallehrerin in Partenkirchen. Nach dem Zweiten Weltkrieg holte sie die US-Militärregierung wegen ihrer Englischkenntnisse ins Bayerische Wirtschaftsministerium. 1949 reiste sie zu einem Studienaufenthalt in die USA. Später wurde sie - ebenfalls für das Wirtschaftsministerium - Landtagsreferentin und lernte dort ihren künftigen Ehemann Hans Ehard kennen. Drei Jahre nach dem Tod von dessen erster Frau heirateten beide im August 1960. Bis zu ihrer Pensionierung war Sieglinde Ehard als Ministerialrätin tätig. Ihren Lebensabend verbrachte sie in einer Seniorenresidenz in Seeshaupt. 2008 ist sie verstorben.

GND: 125463383

Inhalte

Jugendzeit und Ausbildung: Volksschule, Luisen-Lyzeum, Annaschule, Abitur 1935, Germanistikstudium, Sport, Luftschutzausbildung, Sanitätskurs, 1939 Promotion, Notexamen, Kriegshilfsdienst: Flugmeldedienst - Kriegszeit: Referendariat, Gisela-Oberrealschule, Partenkirchen, Kinder aus dem Rheinland, Kinderlandverschickung, Flüchtlinge, Einmarsch der Amerikaner 1945, Einquartierungen, Dolmetscherin, Rückkehr nach München, Grünwalder Straße, 1946 Harlaching für amerikanische Familien beschlagnahmt, Umzug nach Ramersdorf - Arbeit im Bayerischen Wirtschaftsministerium ab 12.12.1946, Dolmetscherin, Dr. von Kaufmann, Geheimrat Sichler, Aufräumen der Hinterlassenschaften des Ministers Ludwig Erhard, Prüfung der Missstände im Wirtschaftsministerium, Abordnung als Beobachterin im Bayerischen Landtag, März 1947, Wirtschaftsminister Rudolf Zorn, Dr. Rinke, Alois Hundhammer, Thomas Dehler, Wilhelm Hoegner, Hans Ehard späterer Ehemann - Dr. Hans Ehard in den 1920er- und 1930er-Jahren, Gymnasium, Jurastudium, zweiter Staatsanwalt im Hitlerprozess 1924, Bayerische Volkspartei (BVP), Senatspräsident eines Zivilsenats beim Obersten Landesgericht, CSU-Gründung 1945, Wahl zum Ministerpräsidenten 1946 - CSU-Parteikarriere von Ehard, 1949 in Straubing zum Parteivorsitzenden gewählt, "Mann des Rechts", Generalsekretär Franz Josef Strauß - Bedeutung des Föderalismus, Bundeskanzler Konrad Adenauer (CDU), Enttäuschung über entgangenes erstes Bundesratspräsidium 1949, Einfluss der Amerikaner, General Lucius D. Clay, Distanz zur CSU-Parteizentrale, Problem: Konkurrenz durch Bayernpartei - Flüchtlingsintegration, Bund der Sudetendeutschen, Industrieansiedlung, 1954 Viererkoalition, 1954 Ehard Landtagspräsident, Heirat, Politikerehe, Ehrenämter, Bayerisches Rotes Kreuz (BRK), Frauenunion - Staatsbesuch Charles de Gaulles 1962, Angst vor Attentat, am Flughafen Riem abgeholt, Regen, Ehemann mit Fön notdürftig getrocknet, Gottesdienst in der Frauenkirche - Amt als Justizminister ab 1962, Bemühungen um Föderalismus, "Nein" zum Grundgesetz 1949 - integrierende Persönlichkeit, persönliche Eigenschaften Dr. Ehards.

Daten

Art:
Lebensgeschichtliches Interview
Dauer:
1:00 h
Aufnahmedatum:
20.05.1998
Sprache:
deutsch
Aufnahmeteam:

Interview: Georg Schmidbauer M.A.

Kamera: Georg Schmidbauer M.A.