Im hier gezeigten Ausschnitt berichtet Peter Eiser über die Planungen für eine autogerechte Stadt in Regensburg, den Wiederaufbau des Kolpinghauses, den Abriss von Häusern und den Widerstand der Bevölkerung dagegen (1945-1970).
Dieser Clip ist Teil des folgenden Interviews:
Lebensgeschichtliches Zeitzeugeninterview mit Peter Eiser, aufgenommen am 12.07.2013 in Regensburg, über die Planungen für eine autogerechte Stadt, den städtebaulichen Wandel, große Bauprojekte und den speziellen Bürgersinn in Regensburg.
Biogramm
Peter Eiser, geboren 1946, stöbert als alteingesessener Regensburger leidenschaftlich gern in der Geschichte der Stadt. Er beschreibt die Planungen für eine autogerechte Stadt sowie die städtebaulichen Veränderungen im Lauf der Zeit.
Inhalte
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs Planung einer Stadtautobahn durch die Altstadt von Regensburg – Bau- und Veränderungsverbot auf dem Areal der geplanten Straße – Wiederaufbau des Kolpinghauses in den 1950er-Jahren – Beginn des Abbruchs alter Häuser 1964 – Bürger mussten sich fügen – Widerstand durch die Altstadtfreunde und das Forum Regensburg gegen weitere Abbrüche – Abbruch vieler Häuser für den Bau einer vierspurigen Autobahn – Planung einer sechsspurigen Brücke über die Donau – Abbruch vieler historischer Gebäude – Idee der Belebung der Altstadt durch moderne Elemente im Gassengewirr – keine Rücksicht auf Hausbewohner – Moralität blieb auf der Strecke – Häuser mit mittelalterlicher Bausubstanz – großer Sanierungsbedarf, schlechte Wohnverhältnisse in der Altstadt – Modernisierung war nötig, wurde jedoch überzogen geplant – Ansiedlung großer Firmen – Aufschwung durch Firmen wie Siemens und BMW – Bausünden möglich aufgrund fehlenden Denkmalschutzes – fehlende Donauübergänge – Wiedererrichtung der gesprengten Brücken – Autobahnanschlüsse ab den 1950er-Jahren – Gewinn durch Flüchtlingsbetriebe – Fund der Überreste des jüdischen Ghettos und der Synagoge unter dem Neupfarrplatz 1995 – Diskussionen über Umgang mit den Funden – Errichtung eines Denkmals und eines begehbaren Dokuments – Widerstand gegen den Bau eines Hotels in der alten Reichsabtei St. Emmeram – verschiedene Pläne für den Bau einer Stadthalle – mehrere Baupläne scheitern am Widerstand von Bürgerinitiativen – Bau des Museums der Bayerischen Geschichte – historischer Stadtteil Ostnerwacht – Abbruch vieler Häuser nach dem Krieg – Bürgerfest 1973 als Ausgangspunkt für die Einrichtung von Fußgängerzonen – Straßenverkehr nur noch mit dienender Funktion – Donaueinkaufszentrum als starker Konkurrent zu den Altstadtgeschäften – Vorteil durch bessere Erreichbarkeit – Eingemeindungen – frischer Wind durch Studenten mit Errichtung der Universität – wirtschaftliche Erfolgsgeschichte – spezieller, kritischer Bürgersinn in Regensburg – dörflicher Charakter – Struktur der drei Größen: Fürstenhaus, Bischof, Bürger – Papstbesuch 2006.
Daten
Interview: Georg Schmidbauer M.A.
Kamera: Georg Schmidbauer M.A.