Zeitzeugen berichten

Lisa Hallmeier Bis 2009 Quelle-Mitarbeiterin (u.a. Katalogtexterin)

Signatur
zz-1799.03
Copyright
Haus der Bayerischen Geschichte (Georg Schmidbauer M.A.)
Referenzjahr
2009

Im hier gezeigten Ausschnitt berichtet Lisa Hallmeier über ihre persönliche Wahrnehmung des Endes der Firma Quelle, ihre Reaktion auf die Verkündung der Insolvenz und über die Gestaltung der letzten Tage vor der endgültigen Schließung des Unternehmens.

Dieser Clip ist Teil des folgenden Interviews:

Lebensgeschichtliches Zeitzeugeninterview mit Lisa Hallmeier, aufgenommen am 23.09.2017 in Lauf, über ihre Tätigkeiten bei der Firma Quelle, den Aufbau und die strategische Ausrichtung des Quelle-Katalogs, die Gestaltung des Modebereichs, das Ende der Firma Quelle und die Situation der Angestellten nach der Insolvenz.

Biogramm

Lisa Hallmeier wurde 1955 geboren und absolvierte nach dem Abitur eine Ausbildung als Redakteurin in einem Kinderbuch-Verlag. Während ihrer Elternzeit ab 1980 arbeitete sie als freiberufliche Texterin für einen privaten Rundfunksender in Nürnberg. Durch Vermittlung einer Kollegin wechselte Lisa Hallmeier 1988 in die Textabteilung des Versandunternehmens Quelle. Sie gestaltete als Texterin den Quelle-Katalog, der das Herzstück des Unternehmens darstellte. Zur Gestaltung des Layouts musste sie mit allen daran beteiligten Abteilungen des Konzerns konzeptionell zusammenarbeiten und mit diesen die strategische Ausrichtung des Kataloges sowie die Platzierung der Waren darin festlegen. Lisa Hallmeier erlebte die zunehmende Verunsicherung der Belegschaft ab Mitte der 2000er-Jahre, ausgelöst durch eine unklare Unternehmensstrategie. Diese führte schließlich zum Insolvenz des Unternehmens 2009. Nach dem Zusammenbruch des Konzerns arbeitete Lisa Hallmeier für kurze Zeit für ein anderes Versandunternehmen.

Inhalte

Geboren 1955 – Beginn der beruflichen Laufbahn als Lektorin und Redakteurin in einem Kinderbuchverlag – Arbeit als Texterin bei der Firma Quelle ab 1988 – Beschreibung der Tätigkeit in der Textabteilung – Erfahrungen in der Abteilung „Abverkauf“ – Atmosphäre innerhalb der Textabteilung – Ruf der Firma Quelle im Raum Nürnberg/Fürth – Größe des Tätigkeitsbereichs – Aufbau des Quelle-Katalogs – Inspirierende Wirkung des Arbeitsklimas bei der Firma Quelle – Erscheinungsweise des Quelle-Katalogs – Unterschiede des Winter- und des Sommerkatalogs – Zielgruppe des Katalogs – Planungsdauer einer neuen Ausgabe – Strategische Ausrichtung des Katalogs – Entscheidungsprozess für die strategische Platzierung der einzelnen Produkte innerhalb des Katalogs – Prägung des Modebereichs bei Quelle durch Heinz Oestergaard – Vernachlässigung der neuesten Modetrends – Unterschiede im Kaufverhalten von Frauenmode zwischen Ost-und Westdeutschland – Höhe des Ertrags pro Katalogseite – Verknappung von Waren als Verkaufsargument – Notwendigkeit der Beschaffung aktueller Informationen für den Bereich des Einkaufs – Privater Umgang innerhalb der Belegschaft – Anzahl der im Unternehmen beschäftigten Frauen – Auswirkungen der Wende auf den Versandhandel – Einfluss der Fusion mit der Firma Karstadt im Jahr 1999 auf die weitere Firmenstrategie – Schwierigkeiten in der Kommunikation zwischen beiden Unternehmen – Auftreten der ersten spürbaren wirtschaftlichen Probleme – Eindruck eines drohenden wirtschaftlichen Kollaps im Jahr 2005 – Wahrnehmung der Position von Thomas Middelhof innerhalb des Konzerns – Praktische Auswirkungen der Umbenennung des Unternehmens in Arcandor 2007 – Fehlender Bezug der Belegschaft zum neuen Firmennamen – Abschließen spezieller Solidarverträge zwischen Unternehmen und Arbeitnehmern – Kürzung der Mitarbeitergehälter – Eingestehen der schlechten finanziellen Situation im Jahr 2009 – Persönliche Wahrnehmung des Endes der Firma Quelle – Bedeutung der Insolvenz für die langjährigen Mitarbeiter – Suche der Belegschaft nach den Verantwortlichen für den Niedergang des Unternehmens – Heutiger Wert eines Katalogs für Versandunternehmen – Lebensleistung von Gustav und Grete Schickedanz – Persönliches Bild von Bayern – Wunsch nach höherer politischer Diversität in Bayern – Persönliche Meinung zur Flüchtlingspolitik der Bundesrepublik Deutschland seit 2015.

Daten

Art:
Lebensgeschichtliches Zeitzeugen-Interview
Dauer:
1:30 h
Aufnahmedatum:
23.09.2017
Sprache:
deutsch
Aufnahmeteam:

Interview: Georg Schmidbauer M.A.

Kamera: Georg Schmidbauer M.A.