Im hier gezeigten Ausschnitt berichtet Josef Višenka, wie er sich im Konzentrationslager über die Reparatur von Schuhen materielle Vorteile zu verschaffen suchte.
Dieser Clip ist Teil des folgenden Interviews:
Lebensgeschichtliches Zeitzeugeninterview mit Josef Višenka (Tschechische Republik), geführt am 26.07.2002, über seine Erlebnisse als Zwangsarbeiter in den Stahlwerken Kattenburg/Moor, seine Deportation ins KZ Flossenbürg und seine Befreiung auf dem Todesmarsch durch amerikanische Truppen.
Biogramm
Josef Višenka wurde in Uherské Hradiště (Tschechien) geboren und arbeitete nach seinem Schulabschluss bei der Firma Bat’a in Zlín. 1942 wurde er zur Zwangsarbeit nach Österreich deportiert und in den Stahlwerken in Kattenburg an der Moor eingesetzt. Im Januar 1943 kam er wegen angeblicher Sabotage zunächst ins Gefängnis in Bruck an der Moor, im März 1943 ins Konzentrationslager Flossenbürg. Dort arbeitete er erst im Steinbruch, dann auf Empfehlung des Lagerschreibers Miloš Kučera in der Schusterei. Über Zeitungen hatte er die Möglichkeit an Informationen über das Kriegsgeschehen heranzukommen und gab diese an Mithäftlinge weiter. Während seiner Internierung im KZ wurde er Zeuge zahlreicher Hinrichtungen. Auf dem Todesmarsch 1945 wurden er und seine Mithäftlinge in der Nähe von Stamsried befreit.
Inhalte
Ausbildung und Arbeit in Zlín – Zwangsarbeit in den Stahlwerken Kattenburg an der Moor – Verhaftung im Januar 1943 wegen Sabotage im Betrieb – Verlegung nach Graz durch Gestapo – März 1943 Schutzhaft im KZ Flossenbürg – wusste nichts von Konzentrationslagern – Beschreibung der Ankunft im KZ – Arbeit im Steinbruch – mangelnde Hygiene – Tagesablauf im KZ – viele Bestrafungen – in der Schusterei durch Empfehlung des Lagerschreibers Miloš Kučera eingesetzt – Beschreibung der Schusterei – Sprechverbot, Deutsch während der Arbeit – keine Möglichkeit der Sabotage – Beschreibung des Lagers und der Baracken – Verpflegung – Solidarität unter den Häftlingen – Rolle Višenkas, Hilfe für die Mithäftlinge – gesellschaftliche Position Višenkas im KZ – Zeitung – Charakter der Vorsteher – Rolle der Kapos – Bestrafungen – Hinrichtungen – Krematorium – Tschechisches Musikorchester, Josef Praák, František Sobek – arbeitsunfähige Häftlinge – Unterernährung – Depression, Hoffnung – Bordell, Homosexualität – Informationen über Kriegsgeschehen durch Zeitungen – letzte Kriegstage – Todesmarsch – Erschießungen – Befreiung durch die Amerikaner – gute Behandlung durch Zivilbevölkerung nach Kriegsende – mit dem Pferdewagen nach Prag – Sportveranstaltungen im KZ Flossenbürg – Beschäftigung nach 1945 – körperliche und psychische Folgen der Erlebnisse in Flossenbürg.
Daten
Interview: Georg Schmidbauer M.A.
Kamera: Georg Schmidbauer M.A.