Zeitzeugen berichten

Maria-Theresia Drexler Hauswirtschaftslehrerin; Landwirtin

Signatur
zz-2106.03
Copyright
Haus der Bayerischen Geschichte (Dr. Michael Bauer)

Im hier gezeigten Ausschnitt erläutert Maria-Theresia Drexler, wie sich heutige Kindheiten von denjenigen in den 1950er- und 1960er-Jahren in materieller Hinsicht unterscheiden.

Dieser Clip ist Teil des folgenden Interviews:

Lebensgeschichtliches Zeitzeugeninterview mit Maria-Theresia Drexler, geführt am 19.03.2022 in Oberdeschenried, über ihre Kindheit auf einem Bauernhof, ihre Freude an der Hauswirtschaft, ihren schulischen und beruflichen Werdegang, den Wandel des Alltags infolge der zunehmenden Technisierung seit den 1950er-/1960er-Jahren, den Wandel der Rollenverteilung zwischen Mann und Frau im Haushalt und bei der Kindererziehung, den Stellenwert der Ernährung und den Umgang mit Lebensmitteln in ihrer Familie, den Einfluss der EU auf Landwirtschaft und Lebensmittelerzeugung in Bayern sowie über den Umgang mit den Tieren auf ihrem Hof.

Biogramm

Maria-Theresia Drexler, geb. 1950 in Pösing, einem kleinen Dorf im Landkreis Cham. Gemeinsam mit ihrer Schwester Frieda wuchs sie auf dem elterlichen Bauernhof auf. Nach der Schulbildung absolvierte sie eine Lehre in der ländlichen Hauswirtschaft. Sie besuchte die Landwirtschaftsschule in Cham und die Schule für landwirtschaftliches Rechnungswesen (Gutssekretärinnenschule) in Rolandseck bei Bonn. 1971 legte sie die Meisterprüfung in der Hauswirtschaft ab.

1972 heiratete Maria-Theresia Drexler ihren Mann Georg. Sie haben zwei Töchter. Ab 1972 bewirtschafteten die Drexlers ihren landwirtschaftlichen Betrieb in Oberdeschenried, den sie 1982 um das Angebot "Urlaub auf dem Bauernhof" erweiterten. Von 1976 bis 2020 unterrichtete Maria-Theresia Drexler das Fach Hauswirtschaft an der Werner-von-Siemens-Berufsschule Cham. 1996 wurde sie mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

Inhalte

Geboren 1950 – Sammlung von Löffeln aus aller Welt – Freude an der Hauswirtschaft – Kindheit auf einem Bauernhof – Schulischer Werdegang – Berufliche Weiterbildung an verschiedenen Schulen – Weite und teilweise komplizierte Schulwege auf dem Land – Ablegen der Meisterprüfung für Hauswirtschaft 1971 als damals jüngste Absolventin in Bayern – Aufgaben einer Gutssekretärin – Inhalte des Berufsgrundschuljahrs für Hauswirtschaft im Wandel der Zeit – Aufgaben des Vaters und der Mutter auf dem elterlichen Hof – Versuch der Weitergabe des hauswirtschaftlichen Wissens und Könnens an die Töchter – Reisen der Mutter: Wallfahrt nach Altötting und Besuche bei einer Verwandten in München – Arbeiten auf dem elterlichen Hof als Kind – Kindheit in den 1950er-Jahren vs. Kindheit heute – Strafen in der Schule in den 1950er-Jahren – Waschmaschine und Elektroherd in den 1950er-/1960er-Jahren – Wandel des Sonntagsessens – Haushaltshelfer Thermomix – Kein Zuwachs an Freizeit trotz land- und hauswirtschaftlicher Arbeitserleichterungen – Zunehmende Beteiligung der Männer am Haushalt seit den 1950er-Jahren – Unterstützung durch Ehemänner bei der Kindererziehung und -betreuung in den 1970er-Jahren – Einstellung zum Fleischkonsum – Ablehnung von Fertigkost – Saisonale Ernährung – Bräuche und Traditionen im Jahreslauf – Stellenwert des Kochens auf dem Land heute – Unterschiede zwischen Stadt und Land – Grüßen auf dem Land – Fernsehen in den 1950er- und 1960er-Jahren – Nutzung von Smartphones auf dem Land – Tierwohl und Umweltbewusstsein in der konventionellen Landwirtschaft – Problematische EU-Vorschriften für die konventionelle Landwirtschaft – Ablauf der Kälberaufzucht und Umgang mit den Rindern auf dem eigenen Hof – Schließung vieler Schlachthäuser aufgrund kostenintensiver EU-Vorschriften – Bürokratie in der Landwirtschaft – Flächenverbrauch für die Energieerzeugung (Photovoltaikanlagen) – Zufriedenheit mit der eigenen Berufswahl.

Daten

Art:
Lebensgeschichtliches Zeitzeugen-Interview
Dauer:
0:40 h
Aufnahmedatum:
19.03.2022
Sprache:
deutsch
Aufnahmeteam:

Interview: Dr. Michael Bauer

Kamera: Thomas Rothneiger