Im hier gezeigten Ausschnitt berichtet Konrad Stauber über seine Kindheit und Jugend auf einem kleinen Bauernhof in der Oberpfalz gemeinsam mit zehn Geschwistern in den 1930er/40er-Jahren sowie über das Verlassen des Elternhauses nach dem Abschluss der Volksschule.
Dieser Clip ist Teil des folgenden Interviews:
Lebensgeschichtliches Zeitzeugeninterview mit Konrad Stauber, geführt am 13.11.2021 in Sulzbach-Rosenberg, über seine Kindheit und Jugend auf einem Bauernhof in der Oberpfalz, seinen beruflichen Werdegang als Maurer und Arbeiter in der Maxhütte in Sulzbach-Rosenberg, den Wandel des Familienlebens und der Rollenverteilung zwischen Mann und Frau seit den 1950er-Jahren, Hochzeitsbräuche in der Oberpfalz, sein Engagement im Trachtenverein „Stamm“ Sulzbach-Rosenberg, den Wandel des Vereinslebens seit den 1950er-Jahren sowie über den Stellenwert und Einfluss der Kirche in den 1940er-/1950er-Jahren und heute.
Biogramm
Geboren 1934 in Atzmannsricht auf dem „Kounznhof“. Betriebsrat der Maxhütte, wo er von 1961 bis 1989 beschäftigt war. Konrad Staubers Liedgut war allerdings nie das der Arbeiterbewegung, sondern entstammte der Volksmusik, die er jahrzehntelang mit Erika Haberberger als „Sulzbacher Zweigsang“ erklingen ließ. Zudem pflegte er als Repräsentant des Trachtenvereins „Stamm“ Sulzbach-Rosenberg die bayerische Kultur. Am 30.11.2021 ist Konrad Stauber verstorben.
Inhalte
Geboren 1934 – Kindheit auf einem kleinen Bauernhof im oberpfälzischen Atzmannsricht gemeinsam mit zehn Geschwistern – Einfluss der Kirche auf die Größe der Familien in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts – Verlassen des elterlichen Hofes nach dem Schulabschluss – Definition des Begriffs „Kuhpritscher“ (= Kleinsthof) – Mitarbeit auf dem Hof als Kind – Umzug mit Frau und Kindern nach Sulzbach-Rosenberg 1960 – Finanzierung des Eigenheims – Glückliche Schulzeit – Streitereien und Kräftemessen mit den Geschwistern während der Kindheit – Familienzusammenkünfte im Elternhaus an Feiertagen – Hochzeit 1957 und „Familienplanung“ – Wohnorte und Lebenswege der Kinder – Zusammenkünfte der Familie heute – Maurerlehre – Wechsel zur Maxhütte in Sulzbach-Rosenberg 1961 aufgrund finanzieller Vorteile und einer guten Verkehrsanbindung – Produktpalette der Maxhütte – Arbeitszeiten – Betriebsgröße – Gewerkschaftliches Engagement – Einstellung zu den Protesten gegen die geplante atomare Wiederaufarbeitungsanlage in Wackersdorf (WAA) – Eintritt in den Trachtenverein „Stamm“ Sulzbach-Rosenberg 1975 – Aktiver Sänger – 14 Jahre lang Vorstand des Trachtenvereins – Auftritte – Liedgut des Trachtenvereins – Aufgreifen von Liedern aus dem Bayerischen Wald und den Alpen – Mitglieder (hauptsächlich Arbeiter) und Aktivitäten des Trachtenvereins – Regelmäßige Treffen des Trachtenvereins in der Vergangenheit – Heute nur noch monatliche Treffen mangels eines eigenen Vereinsheims – Besonderheit des „Sulzbacher Zweigesangs“ – Nachwuchs in der Volksmusik – Musikgeschmack der Jugend heute – Heimatverständnis – Vermissen des alten Freundeskreises und Aufbau eines neuen Bekanntenkreises nach dem Umzug von Atzmannsricht nach Sulzbach-Rosenberg – Erfahrungen von Heimatverlust in der Gesellschaft – Mentalität(en) der Oberpfälzer – Möglichkeit zur Wahl des alten Sulzbacher Autokennzeichens (SUL) – Sprachliche Unterschiede innerhalb der Oberpfalz – Leidenschaft für das E-Bike-Fahren – Wenig Erfahrungen mit neuer Technik (Smartphone, Computer, Internet) – Dialektgebrauch der jungen Generation – Fußball in der Oberpfalz – Gedanken zum Älterwerden – Stellung der Kirche in Sulzbach-Rosenberg – Einschätzung zu den Missbrauchsfällen in der Kirche und zum Zölibat – Weihnachten in den 1930er-/1940er-Jahren und heute – Zunahme des Wohlstandes seit den 1950er-Jahren – Stellenwert der Kirche heute – Vereinsleben in der Oberpfalz heute – Wandel der Wirtshauslandschaft – Metzgereien in und um Sulzbach-Rosenberg – Gutes Verhältnis zu den Nachbarn und zur jungen Generation – Partnersuche in den 1950er-Jahren und heute – Wandel der Hochzeits- und Geburtstagsfeiern – (Un-)Abhängigkeit der Frauen in der Ehe – Hochzeitsbräuche in der Oberpfalz (Brautentführung, Hochzeitsbaum, Spießwecken) – Umgang mit Zugezogenen – Partnerschaft des Trachtenvereins „Stamm“ mit einem Verein aus England – Partnerschaft und Rollenverteilung in den 1950er- und 1960er-Jahren – Vorteile des Landlebens – Freizeitgestaltung in den 1950er-Jahren und heute – Aktivitäten der Landjugend in den 1950er-Jahren – Positiver Blick auf die Zukunft der Trachtenvereine.
Daten
Interview: Dr. Michael Bauer
Kamera: Thomas Rothneiger