Im hier gezeigten Ausschnitt berichtet Prälat Michael Höck über eine von Dr. Josef Metzger organisierte Zusammenkunft der Una Sancta-Bewegung und eine anschließende Haussuchung der Gestapo bei ihm.
Dieser Clip ist Teil des folgenden Interviews:
Interview der Journalistin und Historikerin Dr. Heike Bretschneider mit Prälat Michael Höck, geführt 1983, über die Kirche in der NS-Zeit und seine Inhaftierung im KZ Dachau (nur Ton).
Biogramm
1903 in Inzell geboren, 1924 Abitur in Freising, anschließend Theologiestudium in Freising und in Rom, 1930 Priesterweihe in Rom, 1931 Rückkehr nach Freising als Präfekt im Erzbischöflichen Knabenseminar und Religionslehrer, 1934 Chefredakteur der Münchner Katholischen Kirchenzeitung, deren Nummern aufgrund kritischer Berichterstattung teilweise von der Gestapo beschlagnahmt wurden, 1940 Verbot der Kirchenzeitung, 1941-1945 im KZ Dachau interniert. 1945-1958 Regens des Priesterseminars in Freising, anschließend Pfarrer in Rimsting, 1963 Priesterreferent, 1968 Ordinariatsrat in München, gleichzeitig Kirchenrektor der Domkirche zu Freising, 1971-1977 Vorstandsmitglied der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit München, 1996 in Freising verstorben.
Inhalte
tobre 016:
Prälat Höck berichtet, dass er ungefähr 1925 über seinen Lehrer Professor Ude von der Christ-Königs-Gesellschaft vom Weißen Kreuz erfuhr, die Max Josef Metzger gegründet hatte. Persönlich lernte er Metzger bei der Una Sancta Tagung in Meitingen 1939 kennen, er nahm auch an der zweiten Tagung im August 1940 teil. Höck sagte damals, man solle für Pastor Martin Niemöller und Pater Rupert Mayer, die beide in Haft waren, beten. 1941 wurde ihm das bei den Verhören durch die Gestapo vorgeworfen. Michael Höck war seit 1934 Schriftleiter der Münchner Katholischen Kirchenzeitung. Immer wieder gab es wegen verschiedener kritischer Beiträge Ärger mit den Nationalsozialisten. Als Hauptschriftleiter wurde Höck nicht zugelassen. Er schrieb weiter als theologischer Mitarbeiter, 1940 wurde die Kirchenzeitung verboten. Bei seinem Prozess wurde Höck im Januar 1941 freigesprochen, aber im Mai 1941 während des Religionsunterrichts verhaftet. Zunächst kam er nach Berlin und dann ins KZ Sachsenhausen, von dort aus wurde er mit Pfarrer Martin Niemöller und dem Domkapitular Johannes Neuhäusler nach Dachau überstellt. Am 05.04.1945 wurde er aus Dachau entlassen. Höck spricht noch einmal zu den Una Sancta Tagungen in Meitingen. An einzelne Gespräche erinnere er sich nicht mehr, aber er schildert eindrucksvoll die Atmosphäre und die charismatische Persönlichkeit Metzgers und spricht von dessen großer Spiritualität.
tobre 017:
Prälat Höck ist überzeugt, dass Pfarrer Metzger mit seinen Bemühungen um die „Una Sancta“ den geistigen Nährboden für die ökumenische Bewegung bereitet hat.
Daten
Dr. Heike Bretschneider (Interview und Ton)