Zeitzeugen berichten

Dieter Schoch 1992-2002 Vorstandsmitglied bei Quelle

Signatur
zz-1813.03
Copyright
Haus der Bayerischen Geschichte (Georg Schmidbauer M.A.)
Referenzjahr
2002

Im hier gezeigten Ausschnitt berichtet Dieter Schoch über die Ursachen für das Ende der Firma Quelle, die Problematik der Beschäftigung familienfremder Manager sowie über die sich verändernden Unternehmensziele in den letzten Jahren des Konzerns.

Dieser Clip ist Teil des folgenden Interviews:

Lebensgeschichtliches Zeitzeugeninterview mit Dieter Schoch, aufgenommen am 07.07.2017 in Wendelstein, über seinen Einstieg in die Firma Quelle 1967, die Überarbeitung der dort vorhandenen Logistikanlage, die Finanzdienstleistungen des Unternehmens, die stilbildende Wirkung des Quelle-Katalogs, die logistischen Herausforderungen durch die deutsche Wiedervereinigung, das Ende der Firma Quelle sowie über sein persönliches Bild von Bayern.

Biogramm

Dieter Schoch wurde am 06.11.1939 geboren und absolvierte eine kaufmännische Lehre. Über den zweiten Bildungsweg schloss er ein betriebswirtschaftliches Studium ab und arbeitete zwei Jahre bei der Firma Telefunken. Ab 1967 war Dieter Schoch im Versandunternehmen Quelle in leitender Funktion im Bereich Informationstechnologie tätig. Von 1992 bis 2002 war er als Vorstand verantwortlich für IT und für Personal. In den 1980er- und 90er-Jahren war Dieter Schoch außerdem Geschäftsführer für den Bereich Finanzdienstleistung (FDL) im Unternehmen. Zeitweilig war er in den 1990er-Jahren auch Projektleiter für den Bau des neuen Quelle-Versandzentrums in Leipzig. Dieter Schoch schied 2002 aus dem Unternehmen aus.

Inhalte

Geboren 1939 – Schulische Laufbahn – Kaufmännische Lehre – Studium der Betriebswirtschaft – Anstellung bei der Firma Telefunken – Wechsel zur Firma Quelle im Jahr 1967 – Überarbeitung der bestehenden Logistikanlage – Charakterisierung des Unternehmens – Einfluss von Gustav Schickedanz auf den Einzelhandel – Rolle des Versandhandels in der deutschen Ökonomie nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs – Bedeutung der Mitte der 1950er-Jahre in Betrieb genommenen Versandanlage – Bau des Quelle-Versandhauses – Innovative Elemente in der Bestellungsabwicklung – Installation von IBM-Systemen im Laufe der 1960er-Jahre – Vorteile der konsequenten Automatisierung des Versandweges – Stellenwert der firmeneigenen Adresskartei – Bestreben von Gustav Schickedanz, möglichst umfangreiche Informationen über seine Kunden zu sammeln – Vertriebswege – Besonderheiten für Einzel- und Sammelbesteller – Gründung der Noris-Verbraucherbank – Verhältnis zu Großlieferanten – Gerätetypen der Quelle-Hausmarken – Einführung der Quelle-Qualitätsnorm 2000 im Jahr 1968 – Beschreibung der Gestaltungsprinzipien des Quelle-Katalogs – Angestrebte Höhe des Ertrags pro Katalogseite – Die Familie als Zielgruppe des Katalogs – Stilbildende Wirkung der Quelle-Produkte – Charakterisierung von Grete Schickedanz – Tätigkeit als Geschäftsführer für die Finanzdienstleistung in den 1980er- und 1990er-Jahren – Nicht erfolgte Reinvestierung weiter Teile des Gewinns in das Unternehmen – Veränderungen im Bereich der Informationstechnologie – Unternehmensanalysen in Zusammenarbeit mit der Firma Mc Kinsey – Verhältnis der Unternehmensleitung zum Betriebsrat – Umwandlung von Quelle in eine Aktiengesellschaft – Auswirkungen der Einstellung externer Manager – Häufige Wechsel in der Unternehmensleitung – Unfähigkeit der Unternehmerfamilie Schickedanz, die richtigen Personalentscheidungen zu treffen – Logistische Herausforderungen durch die deutsche Wiedervereinigung – Das Jahr 1989 als Höhepunkt der Firma Quelle – Entstehung und Bedeutung des Versandhauses Leipzig – Anteil der Quelle-Warenhäuser am Gesamtumsatz – Zunehmende Bedeutung der Tagespreise für Produkte durch die Etablierung des Internets – Stellenwert der Quelle-Finanzdienstleistungen für den Verbraucher – Möglichkeit der Aufnahme von Teilzahlungskrediten – Verhältnis der Belegschaft zum Unternehmen - Soziale Leistungen für die Mitarbeiter – Optimistische Zukunftsaussichten zur Zeit des 75-jährigen Firmenjubiläums im Jahr 2002 – Die Fusion mit der Firma Karstadt als Bruch mit der bisherigen Firmenstrategie – Persönliche Wahrnehmung der weiteren Entwicklung des Konzerns bis zur Verkündung der Insolvenz im Jahr 2009 – Sukzessiver Rückgang des Umsatzes – Fehlende Vorwarnung für die Mitarbeiter im Vorfeld des Firmenendes – Fehlentscheidung zum Engagement von Thomas Middelhoff – Gründe für das Überleben des Otto-Versandes – Problematik der nicht geregelten Nachfolge von Gustav und Grete Schickedanz – Ursachen für das Ende der Firma Quelle – Beschreibung der Lebensleistung des Ehepaars Schickedanz – Persönliches Bild von Bayern – Persönliche Meinung zur Flüchtlingspolitik der Bundesrepublik Deutschland seit 2015.

Daten

Art:
Lebensgeschichtliches Zeitzeugen-Interview
Dauer:
1:30 h
Aufnahmedatum:
07.07.2017
Sprache:
deutsch
Aufnahmeteam:

Interview: Georg Schmidbauer M.A.

Kamera: Georg Schmidbauer M.A.