Haus der Bayerischen Geschichte (Georg Schmidbauer M.A.)
Im hier gezeigten Ausschnitt berichtet Georg Seiferlein über den Stellenwert von Erfahrung im Schmiedehandwerk, die unterschiedliche Bearbeitung verschiedener Materialien, den hohen Anteil der Handarbeit beim Schmieden, die Kundschaft der Schmiede in den 1960er-Jahren sowie über die oft nachgefragten Arbeiten.
Dieser Clip ist Teil des folgenden Interviews:
Lebensgeschichtliches Zeitzeugeninterview mit Georg Seiferlein, aufgenommen am 10.08.2020 in Bad Windsheim, über seine Lehre im Schmiedehandwerk Anfang der 1960er-Jahre, die nachgefragten Schmiedearbeiten zu dieser Zeit, den Einfluss der Motorisierung der Landwirtschaft auf das Schmiedehandwerk, die Schmiedewerkstatt Anfang der 1960er-Jahre, den Lehrlingsalltag, die Feuerführung sowie über seine Beschäftigung im Fränkischen Freilandmuseum seit 2000.
Georg Seiferlein wurde 1946 in Uffenheim geboren. Nach der Schulzeit begann er 1961 eine Lehre zum Schmied. Während der Lehrzeit musste er u.a. Pferde beschlagen und Wagenräder herstellen. Eine Umstellung des Schmiedehandwerks in Richtung Kunstschmied erfolgte dann nach Einführung der maschinellen Produktion von Werkzeugen. 1966 wechselte Georg Seiferlein daher in die Landwirtschaft, wo er die Fertigkeiten des Schmiedens weiter anwenden konnte. Seit dem Jahr 2000 ist er wieder in seinem ursprünglichen Beruf als Schmied auf dem Gelände des Fränkischen Freilandmuseums Bad Windsheim tätig und betreibt dort für die Besucher eine Schmiedewerkstatt.
Inhalte
Geboren 1946 – Beginn einer Lehre als Schmied im Nachbarort 1961 – Lehrlingstätigkeiten im Schmiedehandwerk – Traditionelle Schmiedearbeiten Anfang der 1960er-Jahre – Reparatur von Landmaschinen und Installation von Bädern Anfang der 1960er-Jahre – Veränderung der Aufgaben und Spezialisierung des Schmiedehandwerks im Zuge der Motorisierung der Landwirtschaft – Einrichtung einer Schmiede in den 1960er-Jahren – Werkzeuge – Herkunft der Rohstoffe Eisen und Kohle – Vorbereitungen für das Schmieden – Arbeitsschritte bei der Herstellung eines Hakens – Arbeiten nach Augenmaß – Einsatz von Schmiedepech – Arbeitszeiten in den 1960er-Jahren – Unterkunft beim Meister – Anekdote aus der Lehrlingszeit – Verbrennungsgefahr durch das Schmiedefeuer – Tätigkeit in der Landwirtschaft ab Mitte der 1960er-Jahre – Gebrauch von Schmiedearbeiten in der Landwirtschaft – Tätigkeit als Schmied im Fränkischen Freilandmuseum Bad Windsheim seit 2000 – Im Museum hergestellte Produkte – Das Besondere am Schmieden – Notwendigkeit des Schlagens im Takt –Ausrichtung der Arbeitsschritte am passenden Hitzegrad des Eisens – Stellenwert der Erfahrung im Schmiedehandwerk – Materialbedingte Unterschiede bei der Bearbeitung – Landwirte als Hauptkundschaft – Tätigkeiten des Kunstschmieds – Lehrlingsalltag – Essen beim Meister – Gesellenstück – Anspruchsvolle Schmiedestücke – Anzahl der Mitarbeiter im Lehrlingsbetrieb – Preisgestaltung – Feuerführung – Arbeitskleidung im Betrieb in den 1960er-Jahren – Fehlende Arbeitsschutzmaßnahmen in den 1960er-Jahren – Hohe Stabilität geschmiedeter Produkte – Huf- und Kunstschmiede als Relikte des Schmiedehandwerks – Verschwinden bestimmter Schmiedetechniken – Arbeitsweise des Hufschmieds heute – Temperaturregelung des Feuers mittels Blasebalg oder Gebläse – Abschätzen der Temperatur anhand des Zustands und der Farbe des Eisens – Möglichkeit der Temperaturmessung durch einen Magneten – Schmieden von Hufeisen im Fränkischen Freilandmuseum.