Zeitzeugen berichten

Pater Eberhard von Gemmingen Ordensgeistlicher (SJ); 1982-2009 Leiter der deutschsprachigen Abteilung bei Radio Vatikan

Themen

Glaube, Religionen und kirchliches Leben

Zeiträume

Das wiedervereinigte Deutschland (1990 - 2025)

Signatur
zz-1889.01
Copyright
Haus der Bayerischen Geschichte (Georg Schmidbauer M.A.)
Jahr
2005

Im hier gezeigten Ausschnitt berichtet Pater Eberhard von Gemmingen über seine Eindrücke während der Papstwahl 2005, das Pontifikat Papst Benedikts XVI. sowie über die Notwendigkeit einer Reform des Konklaves.

Dieser Clip ist Teil des folgenden Interviews:

Lebensgeschichtliches Zeitzeugeninterview mit Pater Eberhard von Gemmingen, aufgenommen am 04.09.2018 in München, über seinen Eintritt in den Jesuitenorden, die Ergebnisse des Zweiten Vatikanischen Konzils, seine Begegnungen mit Papst Benedikt XVI., seine Tätigkeit als Leiter der deutschsprachigen Abteilung von Radio Vatikan, den Führungsstil von Papst Franziskus, das Bild von Bayern in der Außenwahrnehmung sowie über die Ausprägung und Entwicklung der „Marke Bayern“.

Biogramm

Pater Eberhard von Gemmingen wurde 1936 in Bad Rappenau geboren. Nachdem sein Vater im Zweiten Weltkrieg gefallen war, kam er in das Kolleg St. Blasien, einer von Jesuiten betriebenen Internatsschule. Nach dem Abitur trat Eberhard von Gemmingen in den Jesuitenorden ein. Wie für Jesuiten üblich, absolvierte er zunächst ein dreijähriges Philosophiestudium, bevor er an der Ludwig-Maximilians-Universität München, der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck und der Eberhard Karls Universität Tübingen Katholische Theologie studierte. Er empfing 1968 durch Julius Kardinal Döpfner in München das Sakrament der Priesterweihe. 1980 stellte ihn sein Ordens-Oberer als kirchlichen Beauftragten beim ZDF frei. Bereits 1982 wechselte Pater Eberhard von Gemmingen dann zu Radio Vatikan, wo er die deutschsprachige Abteilung leitete. Nach der Wahl Joseph Kardinal Ratzingers zum Papst Benedikt XVI. führte er das erste persönliche Interview mit dem neuen Papst. Redaktionsschwerpunkte waren die Planung des Gesamtprogramms, vor allem jedoch die Radio-Akademien, die Radio-Exerzitien, die Sonntagsbetrachtungen und die Wochenkommentare. 2007 zog sich Pater von Gemmingen für einige Zeit von der Arbeit in der deutschsprachigen Redaktion von Radio Vatikan zurück. Zum Jahresende 2009 gab er die Leitung der deutschsprachigen Sektion von Radio Vatikan an Bernd Hagenkord SJ ab. Seit 2010 ist er in der Spendenzentrale der Gesellschaft Jesu in München tätig.

GND: 12204620X

Inhalte

Geboren 1936 – Eintritt in den Jesuitenorden – Beschreibung des Jesuitenordens – Weihe zum Priester 1968 durch Kardinal Julius Döpfner – Resultate des Zweiten Vatikanischen Konzils 1962 bis 1965 – Rolle von Kardinal Joseph Ratzinger während des Konzils – Begegnung mit Joseph Ratzinger in Tübingen 1968 – Revolutionäre Stimmung in Tübingen 1968 – Reaktion Ratzingers auf die aufgeheizte Stimmung – Ernennung Ratzingers zum Erzbischof von München und Freising 1977 – Engagement als kirchlicher Beauftragter beim ZDF ab 1980 – Tätigkeitsbereiche als Leiter der deutschsprachigen Abteilung von Radio Vatikan ab 1982 – Gestaltung von regelmäßigen Magazinsendungen – Verhältnis zu Joseph Ratzinger nach dessen Berufung zum Präfekten der Römischen Kongregation für Glaubenslehre 1981 – Wahrnehmung des Pontifikats von Johanes Paul II. – Stimmung während des Konklaves im Mai 2005 – Wahl Joseph Ratzingers zum Papst – Charakterisierung von Papst Benedikt XVI. in menschlicher Hinsicht – Theologische Schwerpunkte von Papst Benedikt XVI. – Stellenwert der so genannten Volksfrömmigkeit in Bayern – Persönliche Meinung zum so genannten Kreuzerlass der bayerischen Staatsregierung – Konsequenzen aus dem Missbrauchsskandal innerhalb der Katholischen Kirche – Führungsstil von Papst Franziskus – Unterschiede zwischen Papst Franziskus und Papst Benedikt XVI. – Heutiges Image des Jesuitenordens – Wünsche für die zukünftige Entwicklung der Katholischen Kirche – Persönliches Bild von Bayern – Eindimensionales Bild Bayerns – Entwicklung Bayerns zu einer Marke – Beitrag der CSU zu Markenbildung – Die konservative Grundhaltung des bayerischen Wesens – Der „Mythos Bayern“ – Prägender Einfluss Oberbayerns auf die Außenwahrnehmung Bayerns – Bayern als Sehnsuchtsort – Weiterleben von Traditionen in Bayern – Stellenwert der spezifisch bayerischen Frömmigkeit für den „Mythos Bayern“ – Die barocke Architektur in Bayern – Liberalität und Freiheitlichkeit als Teil des „Mythos Bayern“ – Das bayerische Heimatgefühl – Vorteile des Föderalismus in Deutschland und der Eigenstaatlichkeit Bayerns – Integration in Bayern – Bedeutung des Ehrenamtes in der bayerischen Gesellschaft – Vor- und Nachteile der direkten Demokratie –Zugehörigkeit des bayerischen Denkmalschutzes zur „Marke Bayern“ – Außenwerbung für Bayern durch die Restaurierung traditionsreicher Gebäude nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs – Persönliches Zugehörigkeitsgefühl zu Schwaben.

Daten

Art:
Lebensgeschichtliches Zeitzeugen-Interview
Dauer:
1:30 h
Aufnahmedatum:
04.09.2018
Sprache:
deutsch