Zeitzeugen berichten

Nicolo Pau Darsteller GLEIS 11, Maschinenschlosser

Themen

Gastarbeiter

Zeiträume

Das geteilte Deutschland (1949 - 1989)

Signatur
zz-1467.01
Copyright
Haus der Bayerischen Geschichte (Georg Schmidbauer M.A.)
Referenzjahr
1960

Im hier gezeigten Ausschnitt berichtet Nicolo Pau über die Gründe, warum er 1960 aus Sardinien nach Deutschland auswanderte.

Dieser Clip ist Teil des folgenden Interviews:

Thematisches Zeitzeugeninterview mit Elisabeth und Nicolo Pau, aufgenommen am 24.03.2012 in München im Rahmen der Dokumentation des Theaterstücks GLEIS 11, über die Auswanderung nach Deutschland, die Arbeit als „Gastarbeiter“ bei der Firma Moll in München, das gegenseitige Kennenlernen, Sprachschwierigkeiten und das wechselseitige Verhältnis zur Heimat.

Biogramm

Nicolo Pau wurde 1932 geboren, kam 1960 aus Italien (Sardinien) nach München und arbeitete bei der Firma Moll als Maschinenschlosser. In einem Juweliergeschäft am Stachus begegnete er seiner künftigen Frau Elisabeth, die aufgrund ihrer Italienischkenntnisse den Kontakt herstellen konnte. Sie berichten u.a. von der Skepsis, die man ihrer interkulturellen Ehe entgegenbrachte.

Inhalte

Nicolo Pau: Ausgangssituation in Sardinien: nur landwirtschaftliche Arbeit, keine Industrie – wenig Freizeitmöglichkeiten – 1960 Auswanderung nach München – ärztliche Untersuchung in Verona – sofort 6-monatiger Vertrag als Maschinenschlosser bei Firma Moll in München erhalten – Gemeinschaftsunterkunft in Baracken, zunächst geringe Miete, später kostenlos – Weiterbildung auf Kosten der Firma – erstes Zusammentreffen mit der zukünftigen Ehefrau in einem Geschäft am Münchner Stachus – sie konnte als einzige Italienisch – latente Ausländerfeindlichkeit in Teilen der Bevölkerung spürbar – viele freiwillige Überstunden geleistet, um Geld zu verdienen – große Probleme mit der Sprache – großes Heimweh – regelmäßig Urlaub in der Heimat – Kauf von Grundstücken in Italien – Rückkehr nach zwei Jahren war das Ziel – schlechtes Ansehen der „Gastarbeiter“ bei den Deutschen. Elisabeth Pau: lernte Italienisch für die Arbeit – erste Begegnung mit ihrem zukünftigen Ehemann in einem Geschäft – Hilfe beim Einkaufen geleistet – erste Verabredungen – erledigte Behördengänge für ihn – ihre Eltern waren gegen die Beziehung zu einem Italiener – Hochzeit im kleinen Kreis – Ärger mit Papieren – Geburt der Kinder, Elisabeth hörte auf zu arbeiten – Probleme mit dem Gehalt – oftmals Betrug, aber auch Verwirrung durch andere Verwaltungs- und Abrechnungssysteme als in Italien – große Vorurteile gegen die Heirat mit einem Ausländer – keine Probleme mit der Familie ihres Mannes, nur Sprachprobleme – Sardische Identität – München als Heimat – Identität als Europäer.

Daten

Art:
Lebensgeschichtliches Zeitzeugen-Interview
Dauer:
0:45 h
Aufnahmedatum:
24.03.2012
Sprache:
deutsch
Aufnahmeteam:

Interview: Georg Schmidbauer M.A.

Kamera: Georg Schmidbauer M.A.