Zeitzeugen berichten

Giuseppe Buizza Textilarbeiter

Themen

Augsburg

Gastarbeiter

Zeiträume

Das geteilte Deutschland (1949 - 1989)

Signatur
zz-1321.01
Copyright
Haus der Bayerischen Geschichte (Reiner Holzemer)

Im hier gezeigten Ausschnitt berichtet Giuseppe Buizza, wie er als "Gastarbeiter" während der Arbeit Deutsch lernte.

Dieser Clip ist Teil des folgenden Interviews:

Lebensgeschichtliches Zeitzeugeninterview mit Giuseppe Buizza im Rahmen des Projekts Bayern-Italien, aufgenommen am 04.12.2009 in Augsburg, über seine Jugend im Internat, seine Erlebnisse im Zweiten Weltkrieg, die Arbeit als Schlosser in Mailand und Lecce, seine Auswanderung nach Deutschland und seine Tätigkeit bei MAN seit 1956.

Biogramm

Giuseppe Buizza wurde in Marostico geboren. Nach seiner Ausbildung als Schlosser und Dreher kam er 1956 als Gastarbeiter nach Deutschland. Dort arbeitete Giuseppe Buizza unter anderem für MAN, Messerschmitt, Lech-Chemie, die Farbwerke Bobingen und Hoechst. 2019 starb Giuseppe Buizza in Bobingen.
GND: 1066926794

Inhalte

Geburt in Marostica – Jugend in Longara, Vicenza, Tod der Mutter, Großeltern, Waisenhäuser – Lonigo, 1944, Räumung des Internats durch die deutsche Wehrmacht, Onkel und Tanten, Castano Primo – Luftangriffe auf Flughafen Malpensa, Savoia-Marchetti, MV Augusta, Caproni, Eisenbahnlinie Mailand-Novara – deutscher Soldat von Partisanen erschossen – Wache an der Telefonleitung, Erschießung von drei Partisanen durch die SS – Schwarze Brigaden – Aufstand, Übergriffe gegen Brigadisten – Schusswechsel mit deutscher Panzereinheit, Tote, amerikanische Panzer – Arbeit, Ersatzteile für Bianci und Lignano – „Befana Fascista“ – keine Prüfung und kein Zeugnis – Internat in Verona 1945 – Abschluss 1949, Schlosser und Dreher – Arbeit in Mailand – Unterschied Arbeiter, Angestellte, Besitzer (Padrone) – rauer Umgangston – Arbeit im Süden, Lecce – 1952 Prevost, Filmprojektoren, Betriebsrat – Kontrolle durch den Arbeitgeber, „Guardia merda“, Entlassung – Cousin geht nach Australien – Fernsehtruppe in Castano, gutes Image der Deutschen – Bewerbung bei Firma Mayer – 05.05.1956 Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg (MAN), Jahresvertrag, Lohnnebenkosten – Behandlung am Arbeitsplatz – Wörterbuch, Deutschlernen während der Arbeit, Probleme mit der Grammatik – Maße und Gewichte – Frösche und Schuhcreme – Automaten – Fahrkarte nach “Monaco“ – Schweiz, bessere Bezahlung – Tanzlokal, Café Eichmann, Zwischenfall mit Betrunkenem – Bahnsteigkarten, Zigarettenpreise, in der Schweiz Kontakt zur Bevölkerung schwierig, mehrsprachige Untertitel der Filme, Wohnung, Privatzimmer, Baracke – Anekdoten der Mitbewohner, Kondome und Mikroskop, Auto, Kleider – Mai 1958 Rückkehr nach Augsburg – 02.06.1958 Messerschmitt – Januar 1961 Zeuner – 1963 Farbwerke Bobingen, Dolmetscher bis 1989 – Volkshochschule – Lech-Chemie 1968, Deutschunterricht für Italiener gehalten – Hoechst – 1990 Rente – Kinder – Probleme der Italiener, Steuern, Diebstähle, Raufereien, Frauen, Wohnheime, Firma Thormann und Stiefel – Norditaliener, Süditaliener, Ausdauer beim Deutschlernen – Mentalität der Süditaliener – Fluktuation, Vorteile, Bindung an Hoechst – Begegnungslokal, Fußballverein AC Torres, Caritas, Don Marino, Don Soci, Don Mario, „Circolo Sardo 4 Mori“, „Alpini“, Beitritt zu deutschen Vereinen – nachwachsende Generationen – doppelte Staatsangehörigkeit, europäischer Gedanke, EU, bürokratische Erleichterungen – Dolmetscher bei Gericht, Schwabmünchen, Augsburg, Dillingen, Aichach – Scheidungen, Kindesentführung, Unterhaltszahlungen.

Daten

Art:
Lebensgeschichtliches Interview
Dauer:
1:30 h
Aufnahmedatum:
04.12.2009
Sprache:
deutsch
Aufnahmeteam:

Interview: Dr. Ludwig Eiber

Kamera: Reiner Holzemer