Zeitzeugen berichten

Isolde Teschner Friedensaktivistin; Gründungs- und Ehrenmitglied des Netzwerk Gewaltfreie Kommunikation München e.V.

Signatur
tobre-165.01
Copyright
Haus der Bayerischen Geschichte (Dr. Heike Bretschneider)
Referenzjahr
1995

Im hier gezeigten Ausschnitt erläutert Isolde Teschner das Vier-Punkte-Modell der gewaltfreien Kommunikation nach Marshall B. Rosenberg (Foto: www.gfk-trainer-werden.de).

Dieser Clip ist Teil des folgenden Interviews:

Thematisches Kurzinterview der Journalistin und Historikerin Dr. Heike Bretschneider mit Isolde Teschner, geführt am 23.01.1995, über ihr Engagement in der Friedensbewegung und für gewaltfreie Kommunikation (nur Ton).

Biogramm

Isolde Teschner wurde 1936 in Bludenz/Österreich geboren.

Ab Anfang der 1980er-Jahre engagierte sie sich in der Friedensbewegung und nahm an an Sitzblockaden gegen Atomwaffenlager teil. Gleichzeitig setzte sie sich für die Verbreitung der Gewaltfreien Kommunikation nach Marshall B. Rosenberg im deutschsprachigen Raum ein. 1986 lud sie Rosenberg zu seinem ersten Termin außerhalb der USA ein. Das war der Beginn einer weltweiten Bewegung. 1997 wurde sie von Rosenberg als Trainerin zertifiziert. Von 2003 bis 2006 war sie Assessorin für das Center for Nonviolent Communication.

Isolde Teschner war Gründungs- und Ehrenmitglied des Netzwerk Gewaltfreie Kommunikation München e.V. Sie war außerdem Gründungs- und Ehrenmitglied des D-A-CH deutsch sprechender Gruppen für Gewaltfreie Kommunikation e.V. Eine Ehrenmitgliedschaft erhielt sie ebenfalls vom Fachverband Gewaltfreie Kommunikation e.V. Darüber hinaus war sie Mitglied in Gruppen der Friedensbewegung: Projektgruppe „Münchner Sicherheitskonferenz verändern” e.V. (Gründungsmitglied und langjähriges Vorstandsmitglied), Salam Shalom e.V., Religionen für den Frieden und Pax Christi und Friedensinitiative in der Region München. Darüber hinaus war sie Mitglied der ÖDP.

2017 verstarb Isolde Teschner in München.

Inhalte

tobre 165: 

Isolde Teschner hat vier Kinder.

1983, zur Zeit der Nachrüstungsdebatte lernte sie während eines Friedensgottesdienstes in München die Initiative „Christen in der Region“ kennen. Sie entschloss sich zur Mitarbeit und wurde später in den Sprecherrat gewählt.

Nachdem es nicht gelungen war, die Stationierung der Pershing II-Raketen zu verhindern, herrschte auch in ihrer Gruppe eine große Enttäuschung. Um diese Depression zu überwinden, beschlossen sie, die Friedensarbeit zu intensivieren. Mit anderen gründete Isolde Teschner 1985 den Arbeitskreis Friedenserziehung - jahrelang hatte sie bereits bei der Initiative „Humane Schule“ mitgearbeitet.

Zufällig stießen sie auf das Modell der gewaltfreien Kommunikation. Sie nahmen den Kontakt zu Marschall Rosenberg auf, der in Texas ein Zentrum für gewaltfreie Kommunikation aufgebaut hatte. Die nächsten Jahre kam Marshall Rosenberg ein bis zweimal im Jahr zu Seminaren nach München.

Isolde Teschner beschreibt das Modell von Marshall Rosenberg, das auf Mitgefühl und Empathie aufgebaut ist und spricht über die vier Schritte seines Modells.

Sie stellten das Modell auch in anderen bayerischen Orten vor wie z.B. bei der Evangelischen Akademie in Tutzing.

tobre 166: 

Isolde Teschner sagt, ihr sei es wichtig, durch Kommunikation kleine Schritte in Richtung Frieden zu gehen. Durch die Initiative „Christen in der Region München“ kam sie zur „Weltkonferenz der Religionen für den Frieden“ und arbeitete in München in der Regionalgruppe mit. Im Herbst 1994 war sie das erste Mal auf einem internationalen Treffen in Rom und in Riva del Garda dabei, circa 30 Religionen und Religionsgemeinschaften waren dort vertreten.

Isolde Teschner versuchte, das Modell der gewaltfreien Kommunikation den Mitgliedern der Weltkonferenz der Religionen (WCRP) nahezubringen.

Daten

Art:
Thematisches Interview (nur Ton)
Dauer:
ca. 0,5 h
Aufnahmedatum:
23.01.1995
Sprache:
deutsch
Aufnahmeteam:

Interview: Dr. Heike Bretschneider

Technik: Dr. Heike Bretschneider