Im hier gezeigten Ausschnitt berichtet Yüzgün Yilmaz über die Erwartungshaltung und Ziele der türkischen Arbeitnehmer in Deutschland und den Wandel mit Blick auf verschiedene Generationen.
Dieser Clip ist Teil des folgenden Interviews:
Thematisches Zeitzeugeninterview mit Yüzgün Yilmaz, aufgenommen am 04.12.2015 in Augsburg, über seinen Werdegang nach seiner Ankunft in der Bundesrepublik Deutschland seit 1961, seine Tätigkeit als Sozialberater bei der Arbeiterwohlfahrt in Augsburg, die Situation der türkischen Arbeitnehmer in Deutschland, die Ziele und die Integration der ‚Gastarbeiter‘ und die Lage der Flüchtlinge und Asylbewerber heute.
Biogramm
Yüzgün Yilmaz wurde 1935 geboren und verbrachte seine Kindheit in der Türkei. 1961 kam er in die Bundesrepublik und arbeitete als Gastarbeiter in einer Klavierfabrik. 1968 besuchte er eine Dolmetscherschule in München und fand ab 1970 eine neue Arbeitsstelle als Sozialberater bei der Arbeiterwohlfahrt in Augsburg. Dort betreute Yüzgün Yilmaz bis zur Pensionierung 1995 die türkischen Arbeitnehmer und half ihnen bei allen Fragen der Integration.
Inhalte
Geboren 1935 – Einreise von Istanbul nach München mit dem Orientexpress am 16.06.1961 – Arbeit bei der Klavierfabrik Haegele in Baden-Württemberg – Entschluss zur Bewerbung an der Dolmetscherschule in München – Besuch der Dolmetscherschule am Salvatorplatz in München 1968-1970 – Bewerbung beim Bundesverband der Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Bonn um die Sozialberater-Stelle – Einstellung und Städtezuteilung als Sozialberater nach Augsburg ab Januar 1970 – Vielfältiges Aufgabengebiet als Sozialberater in Augsburg – Zielgruppe des Sozialberaters – Anwerbeprozedere ausländischer Arbeitnehmer in den 1960er- und 1970er-Jahren in Deutschland – Zusammenarbeit zwischen den deutschen Firmen, den Arbeitsämtern in Deutschland und der Türkei und dem Ausländeramt – Zuständigkeiten der AWO – Herkunftsländer der ausländischen Arbeitnehmer – Probleme der ausländischen Arbeitnehmer in Deutschland – Sprachbarriere bei der täglichen Arbeit in den Firmen – Umgang der Arbeitgeber mit den ausländischen Mitarbeitern – Sozialberater als Mittler zwischen den ausländischen Arbeitnehmern und deren Arbeitgebern – Wandel im Informationsstand bezüglich der Arbeitnehmerrechte der ausländischen Arbeitnehmer – Prozedere des Familiennachzugs (Familienzusammenführung) – Auswirkungen des Anwerbestopps 1973 – Illegale Einwanderung mithilfe von Schleusern aus der Türkei über Österreich nach Deutschland in den 1970er-Jahren – Rückkehrabsichten der ausländischen Arbeitnehmer – Integration der Kinder der angeworbenen ausländischen Arbeitnehmer in Deutschland – Unterschiedlicher Umgang mit den ausländischen Arbeitnehmern in den Firmen und im Baugewerbe – Umgang zwischen Deutschen und Türken – Kommunikation der türkischen Arbeitnehmer aus Deutschland mit Türken in der Türkei: „lebendige Werbung“ – Erwartungshaltungen und Ziele der türkischen Arbeitnehmer in Deutschland – Veränderungen in der Kultur und der Integration der angeworbenen Migranten im Laufe der Generationen – Integration der Ehefrauen der angeworbenen ausländischen Arbeitnehmer ins Arbeitsleben – Einsätze und Beschwerden des Jugend- und Schulamtes – Integration der türkischstämmigen ‚Gastarbeiter‘ bis heute – Vorurteile gegenüber ausländischen Arbeitnehmern und diesbezügliche Reaktionen damals und heute – Finanzierung und Strukturen der AWO – Rückkehr ausländischer Arbeitnehmer in die Türkei – Rückkehr von ‚Türkeiheimkehrern‘ nach Deutschland – Probleme der ausländischen Arbeitnehmer in Deutschland im Wandel – Staatliche Institutionen/Ansprechpartner für die AWO im Zuge ihrer Beratungstätigkeit – Arbeitssituation der ausländischen Arbeitnehmer in Deutschland – Anfängliche Abgrenzung der türkischen Migranten gegenüber der deutschen Gesellschaft – Sprachkenntnisse als Schlüssel zur erfolgreichen Integration – Situation der Sprachkenntnisse türkischer Migranten heute – Abnehmende Inanspruchnahme des Beratungsangebotes der AWO seitens der ausländischen Arbeitnehmer im Laufe der Jahre – Umgang mit Flüchtlingen und Asylbewerbern heute – Thema EU-Beitritt der Türkei – Sorge bezüglich aktueller politischer Entwicklungen – Umgang mit Flüchtlingen und Asylbewerbern in Bayern – Persönliches Bild von Bayern – Forderung von mehr gegenseitiger Solidarität der EU-Mitgliedstaaten bezüglich der Flüchtlingsaufnahme – Forderung von härteren Strafen für Schleuser und Passfälscher – Zukunftswünsche – Meinung zum so genannten ‚Islamischen Staat‘ (IS).
Daten
Art:
Thematisches Zeitzeugeninterview
Dauer:
0:45 h
Aufnahmedatum:
04.12.2015
Sprache:
deutsch
Aufnahmeteam:
Interview: Georg Schmidbauer M.A.
Kamera: Georg Schmidbauer M.A.