Zeitzeugen berichten

Uschi Glas Schauspielerin

Signatur
zz-1845.02
Copyright
Haus der Bayerischen Geschichte (Georg Schmidbauer M.A.)
Referenzjahr
1968

Im hier gezeigten Ausschnitt berichtet Uschi Glas über die Produktion des Films „Zur Sache, Schätzchen“, ihren Einsatz für die Umsetzung des Films, die Schwierigkeiten während des Drehs sowie über den Erfolg des Films.

Dieser Clip ist Teil des folgenden Interviews:

Lebensgeschichtliches Zeitzeugeninterview mit Uschi Glas, aufgenommen am 02.05.2018 in München, über ihre Kindheit und Jugend, ihre ersten Kontakte mit dem Theater und der Schauspielerei, ihre Begegnung mit Horst Wendtland und ihre ersten Rollen in Spielfilmen, die Entstehungsgeschichte des Films „Zur Sache, Schätzchen“ von 1968, ihr Verhältnis zur so genannten 68er-Bewegung, die Gründung des Vereins „brotZeit e. V.“, den „Mythos Bayern“ sowie über die Rolle Bayerns in Deutschland und der Welt.

Biogramm

Uschi Glas wurde 1944 in Landau an der Isar geboren. Nach der Mittleren Reife ließ sie sich in München nieder, wo sie zunächst als Sekretärin arbeitete. Durch die Bekanntschaft mit dem Filmproduzenten Horst Wendlandt bekam Uschi Glas Kontakt zur Filmbranche. Nach einigen kleineren Rollen bekam sie die die Hauptrolle in dem Spielfilm „Winnetou und das Halbblut Apanatschi“. Allgemein bekannt wurde sie in der Rolle als Barbara in dem Spielfilm „Zur Sache Schätzchen“, der das Lebensgefühl Ende der 1960er-Jahre widerspiegelte. Politisch wandte sich Uschi Glas von der 68er-Generation ab und machte aus ihrer konservativen Gesinnung später auch kein Geheimnis. Ab den 1970er-Jahren trat sie in verschiedenen Fernsehserien auf wie z.B. „Polizeiinspektion 1“, „Unsere schönsten Jahre“, „Zwei Münchner in Hamburg“, „Anna Maria – eine Frau geht ihren Weg“ und “Sylvia – Eine Klasse für sich“. In der Spielfilmreihe „Fack ju Göthe“ sah man Uschi Glas ab 2013 in einer selbstironischen Rolle als suizidgefährdete Lehrerin mit Burnout. Neben ihren zahlreichen Filmrollen trat sie auch als Sängerin auf. Uschi Glas engagiert sich seit vielen Jahren ehrenamtlich, so z.B. 2009 durch die Gründung von brotZeit e.V., einem Verein, der Kindern an inzwischen 375 Schulen in ganz Deutschland ein tägliches Frühstück bereitet.

GND: 12878749X

Inhalte

Kindheit und Jugend – evangelische Christen in Niederbayern – Charakter der Mutter – Gründung einer kleinen Theatergruppe mit Freundinnen – Vorbehalte des Vaters gegen den Beruf der Schauspielerin – Mittlere Reife und kaufmännische Ausbildung – Wunsch Schauspielerin zu werden – Begegnung mit einer Gruppe junger Schauspieler – Bekanntschaft mit Horst Wendtland – Erste Rolle in dem Film „Der unheimliche Mönch“ – Ausbildungsvertrag als Schauspielerin – Umzug nach München – Bedeutung der Schuldfrage für junge Menschen nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs – Konfrontation mit Vorurteilen gegenüber Deutschen während Auslandsaufenthalten – Besuch einer Sprachschule in England – Tabuisierung des „Dritten Reichs“ innerhalb des Elternhauses – Rolle als „Apanatschi“ in dem Film „Winnetou und das Halbblut Apanatschi“ – Kennenlernen von prominenten Schauspielern während der Dreharbeiten – Erfahrungen während des Drehs – Erlebnisse bei der großen Premiere des Films – Gefahren des raschen Aufstiegs zur Berühmtheit – 1968 Entstehungsgeschichte des Films „Zur Sache, Schätzchen“ – Erfolge des Films an den Kinokassen – Einstellung gegenüber der so genannten 68er-Bewegung – Wahrnehmung des damaligen Lebensgefühls – Ausbruch von Hysterie während der Konzerte der Beatles und anderer prominenter Musiker – Unreflektierte Meinungsäußerungen der 68er – Gründe für den Verbleib in Deutschland – Wunsch nach der Gründung einer Familie – Auswahlkriterien für die Annahme von Engagements – Stellenwert von Serien- und Fernsehproduktionen in den 1970er- und 1980er-Jahren – Einstellung gegenüber konservativen Werten – Gründe für eine optimistische Lebenseinstellung – 2009 Gründung des Vereins „brotZeit e.V.“ – Kontaktaufnahme mit Grundschulen in München zur Versorgung von Schulkindern mit einem Frühstücksangebot – Anwerbung von freiwilligen Helfern – Ziel der Vermittlung einer gemeinsamen Frühstückskultur an Grundschulkinder – Persönliches Bild von Bayern – Bayern als Marke – Langfristige Planungen für Bayern durch Franz-Josef Strauß – Beitrag von Klischees zur Herausbildung der Marke Bayern – Bewertung der Entwicklung Bayerns nach dem Zweiten Weltkrieg – Natur- und Denkmalschutz als Teil der Marke Bayern – Wertigkeit der bayerischen Eigenstaatlichkeit – Notwendigkeit des Zusammenhalts der europäischen Staaten – Repräsentation der Vielfalt Bayerns in der Außenwahrnehmung – Rolle des Tourismus in Bayern – Darstellung Bayerns in Fernsehserien – Verhältnis der Bayern zur ihrer Heimat – Stellenwert des Dialekts innerhalb des Heimatgefühls – Verknüpfung von Bayern mit einem Mythos – Entwicklung eines bayerischen Nationalgefühls – Rolle traditioneller Kulturelemente innerhalb des „Mythos Bayern“ – Frömmigkeit in Bayern – Speziell bayerische Charaktereigenschaften – Wahrnehmung der bayerischen Besonderheit in den anderen Bundesländern – Ansehen des Ehrenamts innerhalb der bayerischen Gesellschaft – Rolle Bayerns in Deutschland und der Welt – Aufgaben als Botschafterin Niederbayerns.

Daten

Art:
Lebensgeschichtliches Zeitzeugen-Interview
Dauer:
1,5 h
Aufnahmedatum:
02.05.2018
Sprache:
deutsch
Aufnahmeteam:

Interview: Georg Schmidbauer M.A.

Kamera: Georg Schmidbauer M.A.