Im hier gezeigten Ausschnitt berichtet Ralph Hempe über den Einfluss politischer (Protest-)Lieder auf Jugendliche in den 1960er-Jahren, die Nutzung der Zeitungen „Konkret“ und „Spiegel“ zur Information über politische Ereignisse, die Wahrnehmung des Vietnamkrieges auf dem Land sowie über sein Eheleben.
Dieser Clip ist Teil des folgenden Interviews:
Lebensgeschichtliches Zeitzeugeninterview mit Ralph Hempe, aufgenommen am 05.06.2020 in Ruhmannsfelden, über die Einflüsse der Rock- und Beatmusik auf Jugendliche in den 1960er-Jahren, die Entwicklung seiner Karriere als Diskjockey von 1967 bis Anfang der 1970er-Jahre, den Ablauf eines Abends in der Disko in den 1960er-Jahren, die Konflikte mit der Generation der Eltern, die Wahrnehmung des politischen Weltgeschehens in einer ländlich geprägten Region, die finanzielle Situation als DJ in den 1960er-Jahren sowie über den Stellenwert der Musik für das Lebensgefühl der 1960er-Jahre.
Biogramm
Ralph Hempe wurde 1949 in Deggendorf geboren und besuchte dort die Realschule. In den 1960er-Jahren kam er in Kontakt mit den neuen Musikrichtungen, v.a. der Beatmusik, die sein Leben schlagartig veränderten. Er begann, in verschiedenen Wirtshäusern rund um Deggendorf eine fahrende Diskothek zu betreiben und hatte damit regen Zulauf. Parallel dazu schloss er eine Lehre als Großhandelskaufmann ab. Als DJ machte er ab 1967 die neue Popmusik in Niederbayern bekannt und entwickelte daraus auch eine eigene Show. Damit positionierte sich Ralph Hempe gegen die Moralvorstellungen der meisten Eltern. Anfang der 1970er-Jahre beendete er seine Karriere als Diskjockey und arbeitete als Moderator für Kaufhäuser. Anschließend war Ralph Hempe als Organisationsleiter bei der Allianz Lebensversicherung sowie als Zulieferer für die Automobilindustrie tätig.
Inhalte
Geboren 1949 – Kindheit – Erinnerungen an den Religionsunterricht – Rückblick auf die Zeit im Kinderheim in Neustift bei Passau – Berührungen mit Rock- und Beatmusik in der Realschulzeit – Einflüsse von Rockmusik auf Jugendliche in den 1960er-Jahren – Treffen mit Jugendlichen zum Austausch von und über Musik – Einmalige Drogenerfahrung 1966 – Entwicklung der Karriere als DJ (Diskjockey) – Veränderungen von Kleidung und Frisur durch Beatmusik – Aussehen der Diskobesucher – Konflikte mit der Elterngeneration – Veränderungen bei der Tätigkeit als DJ – Entstehung zahlreicher Diskotheken in den 1960er-Jahren – Umgang mit der Sperrstunde – Zunehmende Vielfalt in der Diskotheken- und Musiklandschaft der 1960er-Jahre – Moderation und Ablauf eines Diskoabends – Besondere Aktionen in der Disko – Deutsche Popgruppen – Beschaffung von Informationen über die Bands über Zeitschriften wie „Musikexpress“ – Rolle der „Bravo“ für Jugendliche – Konzertbesuche – Alltag eines DJs – Sexuelle Befreiung in den 1960er-Jahren – Autokauf, Auszug und Befreiung von der elterlichen Kontrolle – Kontrast der 1960er-Jahre zur unmittelbaren Nachkriegszeit – Reisen nach Italien und England/London – Wahrnehmung des politischen Geschehens der 1960er-Jahre auf dem Land – Liebesleben – Wahrnehmung der 68er-Proteste auf dem Land – Rolle des Fernsehens für Jugendliche in den 1960er-Jahren – Abwechslungsreiche Gestaltung der Diskoabende – Bekanntheitsgrad in Straubing und Regensburg bis heute – Kommunen im Bayerischer Wald von den 1960er-Jahren bis heute – Finanzielles Einkommen als DJ in den 1960er-Jahren – Verhältnis zu den Wirten – Diskotheken in Straubing als Arbeitsplatz und Freizeitangebot – Schlägereien und Gewalt in der Disko – Ende der Karriere als DJ in den frühen 1970er-Jahren – Beruflicher Lebensweg nach der DJ-Zeit – Hoher Stellenwert der Musik für Diskotheken und Lebensgefühl der 1960er-Jahre – Veränderung der Aufgaben eines DJs in den 1970er-Jahren – Leistungen der Popmusik der 1960er-Jahre im Vergleich zu späterer Musik – Persönliche Lieblingssongs.
Daten
Interview: Georg Schmidbauer M.A.
Kamera: Georg Schmidbauer M.A.