Im hier gezeigten Ausschnitt berichtet Hans Maier über die teilweise gewalttätigen Studentenproteste von 1968 und den Übergang zum Terrorismus der 1970er Jahre.
Dieser Clip ist Teil des folgenden Interviews:
Lebensgeschichtliches Zeitzeugeninterview mit Staatsminister a.D. Prof. Dr. Hans Maier, aufgenommen am 10.06.2011 in München, über seine Jugend, seine politische Laufbahn, Franz Josef Strauß, die Bedeutung des Glaubens und sein Bayernbild.
Biogramm
Hans Maier wurde 1931 in Freiburg im Breisgau geboren und absolvierte 1951 sein Abitur. Nach Studium und Promotion in den Fachbereichen Geschichte, Romanistik, Germanistik und Philosophie wurde Hans Maier 1961 wissenschaftlicher Assistent am Seminar für Wissenschaftliche Politik der Universität Freiburg. Nach seiner Habilitation erhielt er 1962 den Ruf als Professor für politische Wissenschaft an die LMU München. Von 1970 bis 1986 war er Bayerischer Staatsminister für Unterricht und Kultus und von 1978 bis 1987 Abgeordneter des Bayerischen Landtags für den Stimmkreis Günzburg (CSU). 1976 bis 1988 leitete Maier als Präsident das Zentralkomitees der deutschen Katholiken. In den Jahren 1988 bis 1999 hatte er eine Professur für christliche Weltanschauung, Religions- und Kulturtheorie an der LMU München (Guardini-Lehrstuhl) inne. Maier war Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, der Bayerischen Akademie der Schönen Künste sowie des Bayerischen Maximiliansordens.
Inhalte
Geboren 1931 in Freiburg – Familienverhältnisse – Kindheit in Hausen an der Möhling – Anschluss an Österreich durch Plebiszit 1938 – politische Erinnerung – Münchner Abkommen 1938 – Kriegsausbruch: deutscher Überfall auf Polen 1939 – Zeit während des Zweiten Weltkriegs – Luftangriffe auf Freiburg – Nachkriegszeit – Besatzungsmacht Frankreich – Demontagen und Kultur – Währungsreform 1948 – Sendung „Die Aula“ im Südwestfunk – Dialekte von Kurt Schumacher, Konrad Adenauer, Kurt Georg Kiesinger – Bedeutung des Hörfunks – Beginn eines Lehramtsstudiums im Wintersemester 1951/52 – Interessen Journalismus und Musik – Studium in Freiburg, München und Paris – dialektischer Zeitgeist im Nachkriegsdeutschland – Disziplin und Freiheit – Reise nach Frankreich 1957 – Charles und Yvonne de Gaulle – späterer NATO-General Hans Speidel – Erbfeindschaft und deutsch-französischer Vertrag von 1962 – Heirat 1962 und Habilitation für Politikwissenschaften– kulturelle Unterschiede Franken und Altbayern – Liebe zur Bayerischen Sprache – 1962 Professur an der Ludwigs-Maximilian Universität (LMU) München – Ziele als jüngster Professor – Eric Voegelin – Studentenproteste und Revolte 1968 – Sozialistischer Deutscher Studentenbund (SDS) – Gründung des Bundes Freiheit der Wissenschaft – begründete gegenüber Studenten Ablehnung ihrer radikalen Forderungen – Gewalt gegen Sachen – autogene Gewalt – Anschläge – Übergänge zur Roten Armee Fraktion (RAF) – positive Auswirkungen der Studentenrevolte: gesellschaftliche Lockerung am Ende der Nachkriegszeit – Wahlen in Bayern 1970 – Kultusminister Ludwig Huber (CSU) – Ministerpräsident Alfons Goppel (CSU) – Angebot als Kultusminister anzutreten – Lehren aus der Politik – Sprachlosigkeit der CSU – Gespräch mit Kardinal Julius Döpfner – Amtsauffassung vom Amt des Kultusministers – Aufgaben der Kulturpolitik – vorschulische Bildung – Berufsschulgesetz – Lehrerbildungsgesetz 1977 – Franz Josef Strauß (CSU) – Stellenwert der Kultusministerkonferenz – Bildungsföderalismus – Beziehung zum SPD-Politiker Peter Glotz – Regierungszeit von Alfons Goppel - Gebietsreform 1972/78, Innenminister Bruno Merk, Olympiade 1972 – Kindergartengesetz, Beziehung zum Kontrahenten Walter Fritz Pirkl – Charakterisierung von Ministerpräsident Alfons Goppel (1962-1978) - Charakterisierung von Ministerpräsident Franz Josef Strauß (1978-1988) – Bayerische Staatskanzlei als zentrales Organ der Bayerischen Politik – Regierungsstil von Franz Josef Strauß – Trennungsbeschluss von Kreuth 1976 – innerparteiliche Demokratie und Kritik – Geheimverhandlungen mit der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) – Kanzlerkandidatur von Strauß 1980 – Verhältnis zwischen Helmut Kohl (CDU) und Strauß – Beziehung zu Helmut Kohl – Teilung des Kultusministeriums 1986 – Karriereende in der Politik nach 16 Jahren – Vorteile der Pateilosigkeit – Aktivität im Zentralkomitee der deutschen Katholiken ab 1969 – Katholikentag 1968 und die Pillenenzyklika von Papst Paul VI. – Ausstieg aus der Konfliktberatung für Schwangere 1999 – Rolle der Kirche in der Gesellschaft – Berufung auf den Guardini-Lehrstuhl 1988 – Beziehung zu seinem Vorgänger Eric Voegelin – Forschung der christlichen Zeitrechnung – Reisen in die Tschechoslowakei ab den 1960er Jahren – Landrat Max Fischer – Aktivität als Vertrauensdozent der Studienstiftung des deutschen Volkes – Reisen nach Polen – Beziehung zu Außenminister Polens Wladislaw Bartoszewski – Reisen in die DDR – Brieffreundschaften – Reise in die Sowjetunion 1991/92 – Gespräche mit dem sowjetischen Politiker Alexander Nikolajewitsch Jakowlew in Moskau – Perestroika und Glasnost – Warschauer Pakt – Regierungsstil von Generalsekretär und späterem Präsident Michail Sergejewitsch Gorbatschow (1985-1991) – Ablehnung durch DDR-Staatsratsvorsitzenden Erich Honecker – Bekanntschaft mit Papst Benedikt XVI. als Kardinal Joseph Ratzinger – Rückblick auf die Betätigungsfelder im Leben – Erfolgsrezept der CSU – Bayern als Symbol für Beständigkeit – Klischees von Bayern unzureichend für eine Beschreibung – Dialektik von Tradition und Offenheit – bayerische Dialekte – Verschiedenheit als Stärke – positives Zukunftsbild.
Daten
Interview: Georg Schmidbauer M.A.
Kamera: Georg Schmidbauer M.A.